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Neue Standards für Business Ethics: der Deutsche Ethik-Index – DEX

Prof. Dr. Annette Kleinfeld

Erfolg mit Anstand – der Deutsche Ethik Index (DEX)

Auf Initiative des Fachbereichs Wirtschaftsingenieurwesen und Einladung der Ethikbeauftragten Prof. Dr. Kilian-Yasin stand das Thema Wirtschaftsethik im Mittelpunkt der Ringvorlesung Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit am 16. Mai. Frau Professor Dr. Annette Kleinfeld von der Hochschule Konstanz stellte den Deutschen Ethik Index (DEX), an dessen Konzeption sie aktiv mitgearbeitet hat, vor. 

Die Idee zum DEX entstand auf Betreiben der Mitglieder des Club of Hamburg, einer Stiftung die anständig wirtschaftenden Unternehmen eine Stimme geben möchte. Dabei soll laut der Referentin die Spannung zwischen betriebswirtschaftlichem Erfolg und ethischem Handeln verkleinert werden beziehungsweise gezeigt werden, dass es sich dabei nicht um Gegensätze handelt. Am kommenden Montag werden die ersten neun Unternehmen, die sich für den DEX qualifiziert haben, präsentiert. 

Unternehmen, die im DEX gelistet sind, haben wirtschaftlichen Erfolg und sind konsequent an ethischen Prinzipien ausgerichtet. Der DEX unterscheidet dabei zwischen drei unterschiedlichen Reifengraden: Bronze, Silber und Gold. Der Reifegrad wird anhand eines eigens entwickelten Managementkonzepts beurteilt. Das Konzept fußt auf dem Unternehmensmodell der European Foundation for Quality Management (EFQM) und der ISO 26000, einem Leitfaden zur gesellschaftlichen Verantwortung von Organisationen.Ergänzt wird das Konzept durch die Einbeziehung weiterer Standards wie unter anderem der UN Global Compact, die Sustainability Reporting Standards (GRI) und die Agenda 2030. Die Bewertung der Unternehmen erfolgt in den sechs Bereichen Organisationsführung, Strategieentwicklung und -umsetzung, Organisationsmitglieder, Wertschöpfung, Unterstützung der Wertschöpfung sowie Erfolgsmessung und Berichterstattung.

Nach Auffassung der Referentin Annette Kleinfeld ist der DEX insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen interessant. Kleine und mittelständische Unternehmen sind häufig eigentümer- oder familiengeführt, wodurch sie eine eher langfristige Perspektive haben und ethisches Handeln stark mit ihrem Unternehmenskern verbunden ist. Darüber hinaus sind diese Unternehmen Teil von nationalen, teilweise globalen Lieferketten, in denen ethisches Handeln von Lieferanten für Kunden zunehmend von Interesse ist. 

Die Ringvorlesung wird schon am 23.5. mit einer Vorlesung von Prof. Dr. Lang-Koetz zum Zusammenspiel von Nachhaltigkeit und Innovation in Industrieunternehmen fortgesetzt.