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Startup Celekohr erhält über die Hochschule Pforzheim die Förderung „Junge Innovatoren“

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Die Gründer im Interview
Das Gründungsteam von Celekohr Nikias Heß, Florian Kopp und Clemens Rieth (vlnr)

Das Gründungsteam von Celekohr Nikias Heß, Florian Kopp und Clemens Rieth (vlnr). Foto: Lena Bergner

Die Design Factory Pforzheim möchte euch auf den Weg hin zur Förderung einer Gründungsidee mitnehmen und hat dafür Alumni Clemens Rieth, sowie seine Mitgründer Florian Kopp und Nikias Heß, für ein Interview in den Creative Space eingeladen. Die Drei haben sich mit ihrem Tool zum Ziel gesetzt, die Umwandlung von technischen Plänen zu automatisieren und so vorerst die Arbeit in der Energieberatung zu erleichtern.

Erst im September 2022 haben sie dafür den Antrag eingereicht und heute können wir ihnen schon gratulieren. Sie haben in der 38. Tranche „Junge Innovatoren“ des Landesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst mit ihrer Idee überzeugt und eine Fördersumme von 100.000 Euro erhalten. Die Einreichungsfrist für die nächste Fördertranche ist voraussichtlich Ende März 2023.

Design Factory Pforzheim (DFPF): Als Einstieg wollen wir euch als Team kennenlernen, also wer steckt hinter Celekohr?

Clemens Rieth: Die ursprüngliche Idee hatte ich zum Zeitpunkt meiner Masterarbeit. Den Master in Produktentwicklung habe ich wie auch den Bachelor in Industriedesign hier in Pforzheim gemacht.

Florian Kopp: Ich kenne Clemens noch aus der Schulzeit und habe in Konstanz Wirtschaftsingenieurwesen und Elektrotechnik studiert. Hier lief mir auch Nikias über den Weg.

Nikias Heß: Ich habe zusammen mit Florian in Konstanz studiert und habe mich jetzt im Master auf Wirtschaftsinformatik spezialisiert.

DFPF: Und wie hat sich euer Team seit den Anfängen entwickelt?

Florian: Zu Beginn waren es Clemens und ich, die mit der Idee Zeichnungen von 2D in 3D starten wollten. Doch für die EXIST-Förderung haben wir eine dritte Person gesucht, die uns in der Softwareentwicklung unterstützt. Wir haben deutschlandweit rumgefragt und so ist dann schließlich Nikias zum Team dazu gestoßen.

DFPF: Wollt ihr uns vielleicht nochmal mit auf euren Gründungsweg nehmen?

Clemens: Also im Juni 2021 kam ich über Martin Bergmann zum GründerWERK, jetzt Design Factory Pforzheim. Damals über Luis Penannen haben wir auch noch die „Startup Impulse“-Förderung erhalten.

Florian: Und das war gerade am Anfang ein wichtiger Motivationsschub, denn da glaubt jemand einfach an deine Idee!

Clemens: Und dann saßen wir auch schon ab August 2021 ein halbes Jahr am Exist-Antrag. Ab da war dann auch Nikias mit an Bord. Im Januar hat uns dann Eduard Sabelfeld beim Finetuning des Antrages sehr geholfen und auch den Kontakt zu Dr. Kiryo Abraham von neohelden hergestellt. Die hatten damals schon die Exist-Förderung erhalten und haben uns wichtigen Input gegeben. Und im Mai 2022 hatten wir dann schließlich die Zusage für die Exist-Förderung.

DFPF: Hattet ihr im Mai auch schon an „Junge Innovatoren“ gedacht und wie ging es von da an für euch weiter?
 

Florian: Ja, Eduard hatte gleich auch an „Junge Innovatoren“ gedacht und dafür war es wichtig, dass wir noch nicht gegründet haben. Das steht jetzt 2023 an. Vor dem Antrag ging es dann darum die Idee nochmals zu schärfen und das Geschäftsmodell anzupassen. Durch die Idee Handzeichnungen in 3D Modelle umzuwandeln sind wir dann bei der Umrechnung von Grundrissplänen gelandet. Im ersten Schritt werden wir uns sogar noch spezifischer rein auf die Energieberatung konzentrieren.

DFPF: Okay, neues Geschäftsmodell für Celekohr steht. Ging es dann auch schon mit dem Antrag für „Junge Innovatoren“ los?

Florian: Wir hatten durch Exist schon Übung und haben dann tatsächlich nur im August 2022 am Antrag geschrieben. Das waren sieben Seiten Antrag und natürlich auch die Vorbereitung auf den Pitch. Dabei hatten wir neben Eduard und Kiryo auch Unterstützung vom innolab Berlin. Über die Hochschule Pforzheim musste der Antrag bis Ende September eingereicht werden und dann noch Ende Oktober die Präsentation.

Clemens: Ich will aber noch ergänzen, dass man für den ersten Antrag schon drei Monate einplanen sollte. Das ist schon umfassend, aber gerade im Team gut zu schaffen.

Das Team von Celekohr in einer GesprächssituationDas Team von Celekohr berichtet von ihrem Gründungsweg. Foto: Lena Bergner.

DFPF: Nach der Abgabe des Antrages hattet ihr also noch einen Monat bis zum Pitch. Wie habt ihr euch darauf vorbereitet?

Clemens: Wir haben viel Arbeit in den Pitch gesteckt und auch Zeit für den Aufbau des Setups eingeplant. Denn die Präsentation war online.

Nikias: Wir haben etwa eine Woche den Pitch geübt und haben jede Möglichkeit genutzt, um uns Feedback einzuholen und waren immer bereit zu pitchen.

DFPF: Wie lief der Pitch selbst dann ab?

Nikias: Wir hatten zehn Minuten für den Pitch und im Anschluss nochmal 10 Minuten, um auf Fragen der Jury zu antworten. Hier ging es vor allem um die Ausweitung auf weitere Anwendungsbereiche wie beispielsweise den Maschinenbau. Es lief gut für uns, ohne technische Probleme, aber persönlich wäre mir doch lieber gewesen.

Florian: Vor dem Pitch spielte Nervosität natürlich auch eine Rolle, denn es geht nun mal um eine Fördersumme von 100.000 Euro.

DFPF: Und wie lange musstet ihr dann auf die Rückmeldung der Jury warten?

Florian: Im November 2022 kam die finale Zusage, nachdem per Mail erste Andeutungen gemacht wurden. Wenn also im Mai 2023 unsere Exist-Förderung ausläuft, sind wir mit „Junge Innovatoren“ bis Mai 2024 gefördert.

DFPF: Wenn ihr jetzt nochmal auf das letzte Jahr zurückblickt, wobei konnte das Team der Design Factory Pforzheim euch konkret unterstützen?

Florian: Wir konnten uns an Eduard für Feedback zur Rohfassung der Anträge wenden. Und zum Pitch wurden wir von Eduard, Caroline Bechtold und Andrea Wechsler gecoacht. Gerade das Pitch-Coaching hat uns sehr weitergeholfen. Im Anschluss hat uns Eduard auch mit der KIGarage in Heidelberg vernetzt und unterstützt uns beim Business Development sowie der Strategieplanung.

Nikias: Durch Eduard kommen wir auf Messen immer wieder mit neuen Leuten in Kontakt. Oder wie er immer sagt: „Man muss Zufälle halt provozieren!“

Clemens: Gerade auch das Monthly war und ist für uns eine Möglichkeit andere Startups an der Hochschule Pforzheim kennenzulernen und sich über Probleme auszutauschen. Diese Angebote wahrzunehmen ist Teil des Commitments und des Jobs. Denn am Ende einer Veranstaltung denkt man dann doch immer, dass es sich gelohnt hat.

DFPF: Wie geht es denn dann jetzt für euch weiter? Habt ihr schon konkrete nächste Schritte?

Florian: Da wir kurz vor dem Launch unseres Online-Tools sind, steht ganz oben auf der Liste, all die kleinen Baustellen zu lösen.

Clemens: Jetzt kommt front und backend zusammen und mit dem Launch im Januar können wir weitere Pilotkund:innen gewinnen. Also steht für mich auch netzwerken und Kund:innenaquise auf der Agenda.

Nikias: Für mich steht als Softwareentwickler klar die Plattform im Fokus und dann hoffe ich auf positives Feedback von unseren Pilotkund:innen.

Clemens: Und dann steht auch an, das Team um zwei weitere Mitarbeitende zu ergänzen. Also wir sind auch offen für Abschlussarbeiten.
 

Wer Kontakt mit den Gründern von Celekohr aufnehmen möchte, kann sich unter folgenden Mailadressen melden.
florian.kopp(at)celekohr(dot)de,  clemens.rieth(at)celekohr(dot)de und nikias.hess(at)celekohr(dot)de

Für weitere Fragen zu Fördermöglichkeiten und Fristen für Gründer:innen an der Hochschule Pforzheim steht euch das Team der Design Factory Pforzheim an der Hochschule Pforzheim gerne unter designfactorypf(at)hs-pforzheim(dot)de zur Verfügung.

Die Design Factory Pforzheim (DFPF) an der Hochschule Pforzheim der Hochschule Pforzheim steht für eine interdisziplinäre Innovations- und Gründungsplattform, auf der Studierende, Professor:innen und weitere Hochschulangehörige mit Unternehmen und Partnern aus der Region zusammentreffen. Dabei werden gemeinsam neue Ideen, Produkte und Dienstleistungen entwickelt und realisiert sowie unternehmerisch denkende und handelnde Persönlichkeiten – die Entrepreneure wie auch die Intrapreneure von morgen – befähigt und gefördert.
Die DFPF ist gegliedert in die vier Bereiche befähigen, beraten, interagieren und vernetzen und verbindet als interdisziplinärer Katalysator die Fakultäten Technik, Gestaltung, Wirtschaft und Recht. Weitere Infos findet ihr auf der Webseite und bei Linkedin und instagram und meldet Euch auf unserer Gründungsplattform.
 

Das Förderprogramm „Junge Innovatoren“ unterstützt junge wissenschaftliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und den Akademien dabei, sich mit der Herstellung und dem Vertrieb von innovativen Produkten oder Geschäftsmodellen selbständig zu machen. Förderwürdig sind die Vorbereitungen auf Unternehmensgründungen, bei denen es um Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen geht, die auf Erfindungen von Existenzgründern und -gründerinnen, einer von ihnen entwickelten Software oder ihrem technologischen Know-how beruhen.
Mit dem Programm soll eine Alternative zur abhängigen Beschäftigung geschaffen werden und gleichzeitig der Wissens- und Technologietransfer von den Hochschulen in die Wirtschaft gefördert werden. Weitere Informationen gibt es hier.