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Projekt an der Hochschule Pforzheim: Ambidextres Innovationsmanagement für KMU

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Buch stellt praxisnahe Konzepte und Methoden für Unternehmen vor
Buchcover: Ambidextres Innovationsmanagement

Quelle: Springer Gabler

„Selbstorganisiertes Innovationsmanagement im digitalen Zeitalter“ (InnoDiZ) lautete der Titel eines dreijährigen anwendungsorientierten Forschungsprojekts mit Unternehmen unterschiedlicher Branchen an der Hochschule Pforzheim. Die Ergebnisse des Projekts wurden nun in einem kostenfrei verfügbaren Buch für Praktikerinnen und Praktiker veröffentlicht.

Viele Unternehmen müssen sich mit starken Veränderungen ihres Umfelds auseinanderset­zen. So werden Prozesse, Produkte und Geschäftsmodelle immer mehr digitalisiert, gesellschaftliche Anforderungen ändern sich und neue Technologien eröffnen viele Chancen, aber auch Risiken.
 

Innovationsmanagement bedeutet, sich für die Zukunft aufzustellen. Damit werden Innovationen im Unternehmen strukturiert entwickelt und umgesetzt: Das fängt mit der strategischen Positionierung an und führt über Problemidentifikation zur Gewinnung von Innovationsideen. Diese müssen bewertet und anschließend die attraktivsten Ideen ausgewählt, umgesetzt und an den Markt gebracht werden. Hierzu gibt es schon seit vielen Jahren praxisnahe Konzepte, Methoden und Prozessmodelle. Größere Unternehmen verfügen über eigene Innovationsabteilung mit ausgewiesenen Expertinnen und Experten auf diesem Gebiet.

Wie können aber kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bzw. ihre Mitarbeitenden Innovationen in ihrer Organisation voranbringen und umsetzen? Welche Elemente eines Innovationsmanagements sind für sie geeignet – bei begrenzten Ressourcen und ohne die Nutzung einer Innovationsabteilung? Wie können mit den bestehenden Möglichkeiten von KMU Innovationen unter dem systematischen Einsatz von geeigneten Methoden im Innovationsprozess gefördert werden? Wie kann das Thema Innovation so angegangen werden, dass es parallel zum operativen Tagesgeschäft durchführbar ist?
 

Dies hat das InnoDiZ-Projekt-Team der Hochschule Pforzheim im Forschungsprojekt InnoDiZ adressiert. Das Projekt wurde von Professor Dr. Claus Lang-Koetz (Institut für Industrial Ecology) und Professor Dr. Stephan Fischer (Institut für Personalforschung) geleitet. Im kürzlich erschienen Fachbuch stellt das InnoDiZ-Projektteam Innovationsmethoden entlang eines typischen Innovationsprozesses für KMU entlang der Phasen Strategische Orientierung / Problemidentifizierung, Ideengewinnung, -bewertung, -auswahl und -umsetzung dar. Das Vorgehen wurde im Projekt mit kleinen und mittleren Unternehmen erprobt und validiert.

Zentral ist dabei der Umgang mit Ambidextrie: Dabei geht es darum, die vorhandenen Ressourcen bestmöglich zu nutzen, also effizient einzusetzen (Exploitation) und auch völlig neue Innovationsideen zu entwickeln, umzusetzen und an den Markt zu bringen (Exploration). Die Autorinnen und Autoren beschreiben ein hybrides Modell, das diese beiden Strategien zur Förderung von Innovationen in Unternehmen adressiert. Nicht zuletzt gehen sie darauf ein, wie Nachhaltigkeitsaspekte in das Innovationsmanagement integriert werden können. Damit können Unternehmen den Anforderungen an eine nachhaltige Entwicklung auch bei der Innovationsentwicklung gerecht werden. Hierzu werden geeignete Konzepte und Methoden zur praktischen Umsetzung einer solchen Integration in die einzelnen Phasen des Innovationsprozesses beschrieben.
 

Das Buch „Ambidextres Innovationsmanagement in KMU“ ist im Springer Nature-Verlag erschienen und kann als Open Access-Dokument kostenfrei heruntergeladen werden (https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-662-66458-2). Auf der Webseite der Hochschule Pforzheim finden sich zahlreiche vertiefende Zusatzmaterialien (http://www.hs-pforzheim.de/IMBuch). Das Forschungsprojekt InnoDiZ (Selbstorganisiertes Innovationsmanagement im Di­gitalen Zeitalter) wurde im Rahmen des Programms „Zukunft der Arbeit: Mittelstand – innovativ und sozial“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut (Förderkennzeichen 02L17C504, Laufzeit: 2019 bis 2021).