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Personaler-Alumna Aurelia Engelsberger im Interview

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Dr. Aurelia Engelsberger absolvierte von 2012 bis 2016 den Bachelorstudiengang Personalmanagement  und gewann währenddessen Auslandserfahrung an der University of Hong Kong und bei Hugo Boss in New York. Nachdem sie drei Monate an einer indonesischen Schule unterrichtet hatte, schloss sie ein Masterstudium in Arbeits- und Organisationspsychologie an der VU Amsterdam ab. In ihrer Promotion an der RMIT Universität in Melbourne entwickelte sie ein Framework, mit dem Unternehmen ein Open Innovation Mindset etablieren können. Engelsberger durchlief berufliche Stationen unter anderem bei Porsche, Hugo Boss und BMW und hatte Lehraufträge am RMIT Melbourne, der SDU Dänemark sowie aktuell an der Hochschule Pforzheim. Heute bietet sie die Forschungsergebnisse ihrer Dissertation mittelständischen Unternehmen in Deutschland als OI Mindset Strategie durch ihr Beratungsunternehmen OMIND consulting an.
  

Der Weg bis zur Promotion …
…war absolut nicht geplant! Nach fünf Jahren bei der Sparkasse Pforzheim Calw konnte ich mir ein weiteres Jahr als Kundenberaterin nicht mehr vorstellen. Nachdem ich die Weiterbildungen zur Bankfachwirtin und Betriebswirtin absolviert hatte, konnte ich den Bachelor in Personalmanagement beginnen. Das Studium und die enge Verbindung zur Praxis haben mir so gut gefallen, dass ich mich anschließend für ein Psychologiestudium an der VU Amsterdam entschied. Hätte ich das alles so planen wollen, hätte das niemals funktioniert – ich habe jedoch immer sehr inspirierende und unterstützende Menschen auf dem Weg getroffen, die die Weichen für meinen nächsten Schritt gestellt haben. Beispielsweise legte mir meine damalige Betreuerin während der Masterarbeit eine Promotion ans Herz, nachdem ich beim Schreiben gemerkt hatte, dass ich auch sehr viel Spaß an der Forschung habe. Außerdem war es schon immer ein großer Traum von mir einmal in Australien zu leben – und warum nicht für die Promotion? Ein großes Hindernis: die hohen Studiengebühren. Meine Professorin aus Amsterdam empfahl mir jedoch das Stipendium von Gostralia, was dann dazu führte, dass mein Traum schlussendlich wahr wurde – zumindest bis Corona kam….
    

Studierende sollten sich ein Auslandssemester nicht entgehen lassen, weil…
Ich kann gar nicht sagen, welcher meiner Auslandsaufenthalte mir am besten gefallen hat, da jede Station etwas ganz Besonderes war und ich viel gelernt habe. Und wenn es auch nur die Erkenntnis war, dass ich mir ein Leben in einer so verrückten Stadt wie New York und in der sehr dynamischen Modeindustrie auf Dauer nicht vorstellen könnte. Es war eine tolle Erfahrung – aber eben nur für eine begrenzte Zeit. In Melbourne war das wiederrum anders: In dieser Stadt hätte ich mir auch über meine Promotion hinaus vorstellen können zu leben. Doch dann kam Corona und die australischen Grenzen wurden hinter mir geschlossen, als ich im März 2020 zu Besuch in Deutschland war. Das hat mir die schwere Entscheidung, ob und wann ich nach Deutschland zurückkehre, abgenommen.      
   

Während meiner Auslandsaufenthalte in New York, Hong Kong, Melbourne und Amsterdam habe ich gelernt…
Dass es unglaublich viele spannende Dinge gibt, die man aus jeder Kultur für sich mitnehmen kann. Ich habe mir aus jeder Kultur der Länder, in denen ich gelebt und gearbeitet hatte, das Verhalten, die Werte oder Arbeitsweise abgeschaut, die mir am besten gefallen haben. Daraus habe ich dann meine ganz eigene Arbeitsweise bzw. Kultur entwickelt.
  

Die Faszination für meine berufliche Tätigkeit bei OMIND consulting…
… habe ich während meiner Promotion entdeckt. Während meiner Promotion habe ich Forschung und Praxis eng miteinander verbunden und so den Bedarf für meine Forschungsergebnisse in der Industrie erkannt. Daher habe ich parallel mein eigenes Unternehmen gegründet. Mit OMIND consulting kann ich der Industrie meine Forschungsergebnisse zugänglich machen und dabei unterstützen, ein Open Innovation Mindset in Unternehmen zu etablieren. Was mich dabei fasziniert, ist die Möglichkeit meine Forschung anwendbar zu machen und sie dadurch nicht nur auf dem Papier zu sehen, sondern im wahrsten Sinne des Wortes „zum Leben zu erwecken“.  
  

Die drei wichtigsten Kompetenzen in meinem Arbeitsalltag sind…
… Durchhaltevermögen, der Glaube an sich selbst und die Idee sowie die Willenskraft es durchzuziehen. Als Beispiel: Neben meinem Beratungsunternehmen baue ich gerade ein Tech-Start-Up auf (im Inkubator der Hochschule München). Mein Team und ich hatten Tag & Nacht unbezahlt und ohne zu wissen, ob es klappt, an der Bewerbung um das EXIST Gründungsstipendium gearbeitet. Und heute - 6 Monate später - sind wir für ein Jahr lang vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert und können ohne hohes Risiko unsere Start-Up Idee auf den Markt bringen und skalieren: Durchhaltevermögen zahlt sich aus!
  

Mein Tipp für Studierende:
Lebt euren Traum! Lasst euch nicht sagen, dass man ohne Abitur nicht promovieren kann, dass man aus einem kleinen Dorf nicht auch hinaus in die große Welt gehen kann und glaubt an euch und eure Ideen! Es stehen genug Stipendien und Fördermittel zur Verfügung. Ihr müsst nur die Chance ergreifen und bereit sein, hart für eure Ziele zu arbeiten!