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Hochwertiges industrielles Aluminium-Recycling dank LIPS

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Vertreter des Vorhabenskonsortiums für die industrielle Anwendung des LIPS-Verfahrens zur Kreislaufführung von Aluminium-Neuschrotten bei der gemeinsamen Auftaktveranstaltung in Gaggenau

Ein wegweisendes Transfer-Vorhaben zur Kreislaufführung von Aluminium-Neuschrotten

 

Ein Industriekonsortium beginnt ein durch das Bundes-Wirtschaftsministerium unterstütztes Transfer-Vorhaben zur laserinduzierten Plasma-Spektroskopie (LIPS): Die Partner wollen in den kommenden drei Jahren die industrielle Anwendung des LIPS-Verfahrens zur Kreislaufführung von Aluminium-Neuschrotten unter anderem aus der Automobilindustrie mit Durchsätzen von bis zu fünf Tonnen pro Stunde demonstrieren.

 

„Noch in den 1990er Jahren wurden Aluminium-Legierungen mit verschiedenen Legierungsmetallen wie Kupfer, Magnesium oder Silizium als nicht erkennbar und damit als nicht hochwertig rezyklierbar angesehen. Dank der Entwicklung der spektroskopischen Analytik stehen wir heute an der Schwelle der Industrialisierung eines solchen Trennansatzes in unserem Unternehmen!“ freut sich der technische Betriebsleiter Andreas Hatz. Er hat als Vertreter des Unternehmens Lang Recycling in Gaggenau gemeinsam mit der Hochschule Pforzheim und dem Ingenieurbüro Jeanvré aus Braunschweig erfolgreich ein durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördertes Projekt eingeworben. Die LIPS-Kerntechnologie wird vom Technologielieferanten TOMRA bereitgestellt. Das Konsortium wird von assoziierten Partnerunternehmen begleitet, darunter Novelis, Weltmarktführer für Aluminiumwalzprodukte und Aluminium-Recycling. Die Konsortialpartner decken die gesamte Aluminium-Wertschöpfungskette in Deutschland ab, damit durch dieses Vorhaben die vollständige Kreislaufschließung von Aluminium-Leichtbauteilen in Deutschland praktisch erprobt und optimiert werden kann. Dabei sollen insbesondere Legierungen mit Magnesium- und Silizium-Legierungsanteilen sicher erkannt, getrennt und sortenrein erneut eingesetzt werden.

 

Insgesamt knapp 3,9 Millionen Euro mit einem Förderanteil von etwa 1,8 Millionen Euro vom BMWK stehen für die kommenden drei Jahre bereit, um am Standort Gaggenau eine LIPS-Demonstrationsanlage aufzubauen und im industriellen Alltag der Schrottwirtschaft zu erproben. „Der Einsatz von Sekundäraluminium ist im Vergleich zu Primärmetall aus Umweltsicht vorteilhaft,“ stellt Professor Jörg Woidasky von der Hochschule Pforzheim heraus. „Wir haben in diesem geförderten Vorhaben nun die Möglichkeit, den positiven Klimabeitrag für den Standort Deutschland genau zu quantifizieren.“ Damit wird dieses Vorhaben einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung der deutschen Wirtschaft zur Klimaneutralität im Jahr 2045 liefern.

Das Vorhaben „Kreislaufsystem für funktionales Aluminium-Neuschrottrecycling aus der Automobilproduktion mittels LIPS“ mit dem Akronym KANAL hat eine Laufzeit von drei Jahren ab dem 1.5.2023 und wird mit dem Förderkennzeichen 03LB4015 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert und von der Projektträgerschaft Jülich (PTJ), Außenstelle Berlin, betreut.