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Fünf Fragen an...

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Alumni berichten aus ihrem Berufsleben

Sie arbeiten heute innerhalb der Entwicklung im Bereich Produktsicherheit in der DÜRR Systems AG in der Devision Application Technology. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg.

Bereits während meines Studiums zum Bachelor of Engineering war ich erst als Praktikant, später als Werksstudent bei der Fa. Eisenmann Anlagenbau GmbH & Co. KG in Böblingen/ Holzgerlingen tätig und absolvierte auch meine Bachelor-Thesis dort. Nach Beendigung meines Studiums startete ich meine berufliche Tätigkeit bei Eisenmann im Bereich Qualitätssicherung. In dieser Zeit lernte ich viel über den Anlagenbau und im Speziellen über die Oberflächenbeschichtung von Karossen.

2013 wechselte ich dann zur DÜRR Systems GmbH (heute DÜRR Systems AG) in den Bereich Aircraft and Technology Systems und war verantwortlich für die Qualitätssicherung innerhalb von Luftfahrprojekten. Dieser Wechsel gab mir die Möglichkeit den Anlagenbau international kennenzulernen. Das es sich dabei um Anlagen handelte, welche zum Bau von Flugzeugen verwendet wurden, machte es nur noch spannender. In dieser Zeit war ich primär international tätig, da die meisten Flugzeugbauer im europäischen sowie außereuropäischen Ausland angesiedelt sind.  Da ich im gesamten Entstehungsprozess eingebunden war (von Planung bis hin zur Endabnahme) habe ich ein breites Fachwissen aufbauen können, von dem ich heute noch profitiere. 

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?

Grundsätzlich bin ich im Büro anzufinden, wobei ich gelegentlich auch DÜRRs-Angebot von mobilem Arbeiten in Anspruch nehme. 

Als Ansprechpartner bei Belangen rund um das Thema Produktsicherheit besteht ein Großteil meiner Tätigkeit aus Terminen mit Kollegen oder Kunden, bei denen die gesetzlichen Anforderungen sowie die Vorstellungen des Kunden erörtert werden. Die aus solchen Terminen und Kundenanfragen gewonnenen Erkenntnisse lasse ich dann in die Erarbeitung von Sicherheitskonzepten sowie die Kontrolle von Produkt- bzw. Projektunterlagen bezüglich der Einhaltung von Gesetzlicht Vorschriften einfliesen.

Desweitere führe ich je nach Bedarf auch Mitarbeiterschulungen zum Thema Produktsicherheit durch oder unterstütze bei der Optimierung von internen Prozessen.

Eine weitere Funktion, die ich innehabe, ist die des FMEA-Moderators. Sprich, beim Entstehen eines neuen Produktes oder der Änderung eines bestehenden Produktes organisiere und moderiere ich Diskussionen bezüglich der Design-FMEA.

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?

Wenn ich an meine Studienzeit zurückdenke, dann immer mit einem Lächeln auf den Lippen, obwohl es auch nicht immer einfach war.  Wenn ich so daran denke, wie oft meine Kommilitonen und ich bis spät in den Abend hinein zusammensaßen, um unsere Testate zu erledigen, unsere Semesterprojekte weiterzubringen und natürlich auch um zu lernen, kann ich heute mit ruhigen Gewissen sagen, dass ich diese Erfahrung des Zusammenhalts nicht missen möchte.

Ich erinnere mich auch an Aussagen einiger Professoren wie sinngemäß „Wir werden an Ihnen ziehen und wenn Sie denken, dass Sie gleich zerreißen, ziehen wir weiter und Sie werden sehen, dass Sie nicht zerreißen“ (*) oder „Als Maschinenbauer müssen Sie in der Lage sein freihändig eine gerade Linie zu zeichnen! Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in einer Besprechung und sollen eine Skizze erstellen, da können sie auch nicht erst nach einem Lineal suchen/ fragen!“ (*) Beide Aussage klingen sicherlich sehr trivial, aber es steckt doch sehr viel Wahres in ihnen. Nicht nur während des Studiums wurde an uns gezogen, nein, das ist Bestandteil des beruflichen Alltags und wir zerreißen nicht, weil wir so viel Potential haben, was nur darauf warten abgerufen zu werden und dies bedingt eben auch, dass man sich fordert bzw. gefordert wird. Um nochmal auf die gerade Linie von damals zurückzukommen, ich erstelle in meinem Job wöchentlich Skizzen von Sicherheitskonzepten für Roboterzellen mit verschiedenster Anwendung und wissen Sie, was ich nicht brauche, ein Lineal. Heute kann ich sagen, hierbei ging es nie nur um das Lineal, für mich geht es hier schlichtweg um die Botschaft „Kenne dein Handwerk!“. Ich könnte hier noch viel mehr erwähnen, aber das sprengt sicherlich den Rahmen.

* Hinweis: Beide Aussagen habe ich sinngemäß aber nicht mit dem exakten Wortlaut wiedergegeben.

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?

Ich denke, das Allerwichtigste ist, dass ihr euch selbst im Klaren seid, was ihr wollt, aber gleichzeitig flexibel bleibt, um auf Veränderungen zu reagieren. Wichtig ist auch, dass man Spaß bei der Arbeit hat und den Fokus nicht allein auf die Vergütung legt! Als Werksstudent musste ich konstruieren, was für mich ein Alptraum war, so dass es mir sehr schwer, fiel mein Potential/ Leistung auszuschöpfen. Jetzt mache ich einen Job, der mir liegt, mir deswegen auch leicht von der Hand geht. Was mir in meiner beruflichen Laufbahn viel gebracht hatte, war die Zeit im Ausland. Auf den Baustellen/in der Fertigung habe ich viel Wissen erlangt, gerade zum Thema „Theorie vs. Praxis“. Auch die Erfahrung mit anderen Kulturen bringen euch weiter, nicht nur sprachlich, sondern auch im Umgang bei z.B. Meeting etc. Wenn ihr das Wissen über die Mentalität/ Gepflogenheiten eures Gegenübers kennt, tut ihr euch leichter. Bleibt neugierig, entwickelt euch weiter und bleibt nicht stehen!

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:

Ich bin froh, dass ich mich damals für die Hochschule Pforzheim entschieden habe. Es war eine schöne Zeit, nicht immer leicht, aber das sollte es auch nicht sein. Ich fand das Verhältnis zwischen Professoren, Labormitarbeitern und Studenten großartig. Wenn man Themen hatte, die einem unter den Nägeln brannten, musste man nicht auf die „Sprechstunde“ warten, sondern konnte direkt auf die Professoren zugehen und sie haben sich stehts die Zeit für die Studenten genommen. Was ich absolut großartig fand, neben manch lebhafter Vorlesung, waren die Labore und die Semesterprojekte. Die Verknüpfung von Theorie und Praxis war so gut, dass mir so manches Mal erst im Labor der richtige „Aha-Effekt“ kam. Man kann viel über z.B. Kerbschlagbiegeversuche und Metallstrukturen lesen, aber wenn man selbst mal ein solchen Versuch durchgeführt und sich die Probe unter dem Mikroskop angeschaut hat, ist das etwas ganz anderes.