Künstliche Intelligenz und Robotik: Professor Dr.-Ing. Dipl.-Inf. Norbert Schmitz neu an der Fakultät für Technik
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„KI macht Dinge möglich, die zuvor nicht möglich waren“
as Wissenschaftsjahr 2019, eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), steht im Zeichen der Künstlichen Intelligenz (KI). Im November 2018 war die „Strategie Künstliche Intelligenz“ von der Bundesregierung verabschiedet worden: Bis 2025 sollen drei Milliarden Euro in KI-Forschung und KI-Entwicklung fließen. Längst verankert auch die Hochschule Pforzheim die Zukunftstechnologie fest in Lehre und Forschung: Zum Wintersemester 2019/2020 verstärkt Professor Dr.-Ing. Dipl.-Inf. Norbert Schmitz das Team des Fachbereichs Informationstechnik der Fakultät für Technik mit seiner Professur für Künstliche Intelligenz und Robotik. Der 39-Jährige lehrt im Bachelor-Studiengang Mechatronik sowie im Master-Studiengang Mechatronische Systementwicklung. Pforzheim zählt zu den nach BMBF-Angaben derzeit rund 120 Hochschulen in Deutschland, die KI im Lehrangebot aufnahmen.
Als ein Teilgebiet der Informatik gilt KI als die nächste wichtige Entwicklungsstufe der Digitalisierung. Technische Systeme sollen so konzipiert werden, dass sie Probleme eigenständig bearbeiten und sich dabei selbst auf veränderte Bedingungen einstellen können. Anstatt klassisch programmiert zu werden, haben diese Systeme also die Eigenschaft zu lernen und mit Unsicherheiten umzugehen. „KI macht Dinge möglich, die zuvor nicht möglich waren“, so Norbert Schmitz.
Als wichtigste KI-Themenfelder gelten Deduktionssysteme, Maschinelles Beweisen, Wissensbasierte Systeme, Musteranalyse und -erkennung, Maschinelles Lernen, die multimodale Mensch-Maschine-Interaktion – sowie Robotik und autonome Systeme. Norbert Schmitz lehrt im Bachelor „Software-Entwicklung“ sowie „Grundlagen der Informatik“. Im Master hält er die Vorlesung „Robotik und Künstliche Intelligenz/Systementwicklung“. Diese Themen, so Schmitz, seien für Deutschland von zentraler Bedeutung: „Ohne die Robotik könnten wir die Produktionskapazitäten nicht leisten. Und auch in Privathaushalten nimmt die technische Unterstützung im Alltag immer mehr Raum ein.“ Nach Angaben des Statistischen Bundesamts wurden 2018 weltweit rund 7,5 Millionen Haushaltsroboter verkauft, 23 % mehr als 2017.
Experten auszubilden, die die rasante technologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung mitgestalten – das war für Norbert Schmitz Grund genug, aus Industrie und Forschung in die Lehre nach Pforzheim zu wechseln: „Aktuell stecken die Sensorsysteme noch in den Kinderschuhen. Wir vermitteln unseren Studierenden das notwendige Know-how, dies zu ändern. Unsere Absolventen werden Systeme entwickeln können, die den heutigen Stand der Technik weit übertreffen“, so der KI-Experte. Der Bedarf und das Potenzial, auch im industriellen Umfeld der Region Pforzheim, sei groß: „Ich war überrascht, wie viele hier ansässige Unternehmen sich bereits Themen wie Elektromobilität oder Gebäudeautomatisierung widmen. Ich freue mich auf Firmenkooperationen in Form von studentischen Projekt- oder Abschlussarbeiten zu KI und Robotik.“
Bevor er dem Ruf an die Hochschule folgte war Norbert Schmitz für die psb intralogistics GmbH Pirmasens (2011–2012), das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) Kaiserslautern (2012–2015) sowie die HagerGroup Blieskastel (seit 2016) tätig. Bei der psb intralogistics GmbH war er verantwortlich für den Entwurf, die Implementierung und die Inbetriebnahme kundenorientierter Lösungen im Bereich der Fahrerlosen Transportsysteme. Am DFKI arbeitete er zunächst als Senior Researcher, später als Deputy Director im Forschungsbereich „Erweiterte Realität”. In der Hager-Abteilung „Innovation und Strategie” war Norbert Schmitz Mitglied der Gruppe „Disruptive Innovation” mit den Schwerpunkten Energiemanagement, IP Softwaresysteme, Sensorik und Künstliche Intelligenz. Nach seinem Abitur in Ludwigshafen studierte Norbert Schmitz Informatik, mit dem Schwerpunkt Eingebettete Systeme und Robotik, an der Technischen Universität Kaiserslautern. Hier erfolgte auch seine Promotion von 2006 bis 2011 in der Arbeitsgruppe Robotersysteme: „Dynamische Modellierung von Kommunikationspartnern für Sozial Interaktive Humanoide Roboter.”