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Dritter Platz für chair PF

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Entwurf von Daniel Diermeier beim International Design Award prämiert

chairPF-Macher Daniel Diermeier in seiner Lieblingsposition „Freischwinger“. Foto: Michel Lörz

Kann ein Stuhl mehr sein als nur ein Stuhl? Diese Frage beantwortet Daniel Diermeier, Student im Industrial Design an der Hochschule Pforzheim, mit seinem chairPF. Sein Konzept des multifunktionalen Sitzmöbels landete auf Platz 3 des International Design Award, ausgerichtet von den deutschen Unternehmen Hettich und Rehau.

chairPF als wandelbares Objekt: In fünf Positionen ist er nicht nur ein Sitzmöbel, sondern bietet Ablage- und Schreibflächen. Als klassischer Stuhl steht chairPF am Tisch, wiederum auf den Tisch gestellt wird er zum Steh-Arbeitsplatz. Auf dem Boden platziert ist chairPF Bank und Tisch. Alle horizontalen und vertikalen Flächen des Möbels können variabel genutzt werden zum Sitzen und Ablegen von Arbeitsgeräten. Entstanden ist das Stuhlprojekt im dritten Semester unter dem Thema „Hacks“, Englisch für technische Kniffe. „Mir ging es um die Multifunktionalität eines Objektes“, erzählt der 29-Jährige. Seine Herausforderung: Mit einem einzigen Möbelstück mehrere Bedürfnisse zu stillen. Das Möbel von Daniel Diermeier ist als einzelner Arbeitsplatz genauso einsetzbar wie in kommunikativer Anordnung.

Der Formfindung ging ein langer Recherche-Prozess voraus: Wie arbeiten kreative Menschen am liebsten, in welcher Position sind sie produktiv? Daniel Diermeier ist mit offenen Augen durch das Gebäude der Fakultät für Gestaltung gegangen und hat seine Kommilitonen beim Arbeiten beobachtet, in den Arbeitsräumen genauso wie in den Foyers oder im Innenhof draußen. Parallel dazu hat er einen Fragebogen erstellt. Die Ergebnisse hatten einen gemeinsamen Nenner: Individualität und Freiheit im Arbeiten und Denken ist den Menschen wichtig. „Die Vorlieben sind sehr unterschiedlich, und ich hatte mir die Gestaltungsaufgabe gestellt, mit meinem Möbel möglichst viele Arbeitspositionen zu ermöglichen.“ So passt sich chairPF dem Individuum an und unterstützt jeden in seiner bevorzugten Arbeitsweise. Auch mit ergonomischen Anforderungen hat sich der angehende Industrie-Designer befasst: Ein häufiger Positionswechsel entlastet den Organismus und fördert die Wahrnehmung für das Umfeld. chairPF ist ein Möbelstück, das die statische Sitzreihe aufbricht und zur Kommunikation zwischen seinen Nutzern beiträgt. 

Die Ausarbeitung des chairPF wird Daniel Diermeier weiterverfolgen. Bis zur Werkschau der Fakultät für Gestaltung vom 13. bis 15 Juli 2018 allerdings nutzt er den Stuhl selbst als Arbeitsplatz für ein Designprojekt zum Thema „Kreativität im Klassenzimmer“. Seine Lieblingsposition: Der Freischwinger – die klassische Stuhlform am Schreibtisch.

Zum International Design Award: Der Wettbewerb lädt seit gut zwei Jahrzehnten in einem regelmäßigen Turnus Studierende aus aller Welt dazu ein, trendige, innovative und ungewöhnliche Lösungen im Bereich Möbeldesign und Möbelbau zu entwerfen. Beim International Design Award 2018 hatten sich insgesamt 1.360 Studierende aus 71 Ländern angemeldet. Ausgerichtet wird der Award von zwei Unternehmen der Zuliefererindustrie, Hettich und Rehau. Eine Jury beider Unternehmen nominierte die Top Ten, ein Publikums-Voting entschied über die ersten drei Plätze. Daniel Diermeiers Entwurf erhielt 3.553 Stimmen.