Nachklang: futureTUB – Retropie
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Am 28. Oktober eröffnete die Formatreihe ‚HEED TUBs‘ das Semester mit einer Special Edition des futureTUB. Unter dem Thema „Retropie – Wenn die Vergangenheit zum Ort der Zukunft wird“ kamen rund 50 Teilnehmer:innen zusammen, um in offener Atmosphäre über die gesellschaftlichen und individuellen Dimensionen von Nostalgie, Wandel und Zukunftsgestaltung zu diskutieren und gemeinsam neue Perspektiven zu entwerfen. Die Retropie prägt ein Gefühl der Nostalgie, das häufig zu einer Verklärung der Vergangenheit führt. Seit die Zukunft an Gewissheit verloren hat, gewinnt das Vergangene zunehmend an Anziehungskraft.
Zu Beginn der Veranstaltung wurden Erinnerungen und nostalgischen Phänomene gemeinsam gesammelt und philosophisch reflektiert. Aus der darauf folgenden Diskussion kristallisierten sich zwei Aspekte heraus, die kennzeichnend für die Wiederkehr der Vergangenheit in neuer Gestalt sind. Da ist einerseits der aufflammende Hype um Retro-Objekte, der analogen Fotoapparaten und Schallplatten zu neuer Popularität verhilft. Auf der anderen Seite findet auch eine ideelle Rückwendung statt, die beispielsweise am Social-Media-Phänomen der „Tradwives“ sichtbar wird.
Die zweite Hälfte der Veranstaltung widmete sich der Frage, wie unsere Zukunftsvorstellungen entstehen. Die Teilnehmenden wurden eingeladen, sich vorzustellen, wie ihr Leben zunächst in fünf und dann in fünfundzwanzig Jahren aussehen könnte. Davon ausgehend reflektierte die Runde dann, welche gesellschaftliche Rolle man bei der Gestaltung dieser Zukünfte einnehmen könnte. Zentral für diese Überlegungen war die Reflexion der eigenen Werte. Der Diskurs machte deutlich, dass wir unsere Zukunftsbilder einerseits aus Erfahrungen, Erzählungen und tradierten Lebensentwürfen, andererseits aus einem Gestaltungsspielraum entwickeln, der gerade darin liegt, dass die Zukunft noch nicht festgelegt ist.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete damit eine Erkenntnis: Um Zukünfte zu gestalten, muss der ‚offene Raum des Möglichen‘ aktiv bespielt werden. Nur durch die Kultivierung der eigenen Zukunftskompetenzen können wir optimistisch in eine zwar ungewisse, aber gestaltbare Zukunft blicken.








