Aus der Maschine in die Cloud: Embedded-Systems-Absolvent entwickelt Softwarekomponenten für ein IoT-Gateway
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Berufsbegleitender Masterstudiengang vernetzt Fakultät für Technik mit Unternehmen
Aus der Maschine in die Cloud – Anlagen und Maschinen kosteneffizient vernetzen sowie Produktionsprozesse und -qualität durch neu gewonnene Informationen verbessern, das sind die Ziele von universell einsetzbaren Softwareplattformen. In Theorie und Praxis hat sich ein Absolvent der Hochschule Pforzheim im Rahmen seiner Abschlussarbeit im berufsbegleitenden Masterstudiengang „Embedded Systems“ (MES) an der Fakultät für Technik sehr erfolgreich hiermit beschäftigt. Sven Wankmiller entwickelte in Kooperation mit der Festo SE & Co. KG Softwarekomponenten für das IoT-Gateway CPX-IOT. Dieses wurde im Rahmen der Arbeit auch auf dem Pforzheimer Campus „verbaut“: Im Mechatronik-Labor auf dem Pforzheimer Campus analysiert Sven Wankmillers Entwicklung die modulare Lehranlage.
Ob Tankfüllstände, Sperrventilzustände oder Flüssigkeitsdurchfluss zwischen zwei Tanks - „Die Übertragung von Messdaten aus Feldgeräten zu Cloud-Diensten im Rahmen des Internet of Things (IoT) wird immer wichtiger. Um Prozesse und Maschinenstatus auch ohne größeren Eingriff in die bestehende Automatisierungsumgebung zu überwachen, kann ein IoT-Gateway zum Einsatz kommen, das Steuerungs- und Sensordaten unabhängig von der bestehenden Automatisierungsumgebung sammelt und sie zur Aggregation und Analyse an Cloud-Dienste weiterleiten kann“, so Wankmiller. „Ich freue mich darüber, dass das Gateway dank der engen Kooperation zwischen Festo und unserer Hochschule nun betriebsbereit ist und möchte mich auch für die Bereitstellung des Unternehmens bedanken“, so Professor Dr.-Ing. Mike Barth, Leiter des Mechatroniklabors an der Fakultät für Technik, der die Abschlussarbeit wissenschaftlich betreute.
Fest im Beruf stehen, Geld verdienen und sich zeitgleich weiterqualifizieren – der berufsbegleitende Masterstudiengang Embedded Systems macht’s möglich. Seit sechs Jahren bietet die Hochschule Pforzheim in Kooperation mit der Technischen Akademie Esslingen die Möglichkeit, Beruf und Studium zu vereinbaren. Der Studienaufbau mit rund zwölf Präsenzveranstaltungen an Freitagen und Samstagen pro Semester führt die Jungingenieure in nur zweieinhalb Jahren zum Abschluss Master of Science. Professor Dr.-Ing. Frank Kesel leitet das Programm seit seinem Start im Oktober 2014 erfolgreich: „In Zeiten des digitalen Wandels gewinnt unser Studiengang zunehmend an Bedeutung. Experten für komplexe eingebettete Rechnersysteme sind gefragt am Arbeitsmarkt.“
Ein MES-Student im aktuellen Wintersemester ist Markus Meyer. Der 27-Jährige studierte zunächst den Bachelorstudiengang „Elektrotechnik / Informationstechnik“ an der Hochschule Pforzheim und startete danach als Software- und Hardwareentwickler in den Job. Nach nur wenigen Monaten entschied er sich für die Weiterqualifikation durch den Master „Embedded Systems“ an seiner alten Wirkungsstätte. „Zwar sind Samstagsvorlesungen zusätzlich zur 40-Stunden-Woche intensiv, aber gut machbar. Ich wollte unbedingt nochmal tiefer in die Materie eintauchen und erhoffe mir durch den Abschluss den nächsten Karrieresprung hin zum Teamleiter“, so Markus Meyer.
Weitere Informationen:
Absolventen des Studiengangs Embedded Systems erwerben die Fähigkeit, Automatisierungs-, Informations- und Kommunikationssysteme zu entwerfen. Sie beschäftigen sich mit den Themen Systementwurf, Hardware-Entwurf, Software-Design, Signaldarstellung und Informationsübertragung, Projektmanagement und Technikrecht. Theoretische und praktische Grundlagen werden im Rahmen anspruchsvoller interdisziplinärer Projekte verknüpft und vertieft. „Nach dem Studium leiten Embedded Systems-Experten als Fach- oder Führungskraft beispielsweise Entwicklungsprojekte oder übernehmen in kleineren Unternehmen die technische Gesamtverantwortung. Dank ihrer fundierten technischen Ausbildung können sie auch im Vertrieb oder Management von technisch komplexen Produkten arbeiten“, so Frank Kesel. Studienvoraussetzung ist ein guter Abschluss (2,5 oder besser) eines technisch orientieren Bachelor- oder Diplom-Studiums, zum Beispiel der Elektrotechnik, Informationstechnik oder der Technischen Informatik, oder verwandter Hochschulgrade in Studiengängen wie z. B. Nachrichtentechnik, Mikrosystemtechnik, Automatisierungstechnik, Mechatronik, Medizintechnik oder Informatik, mit Schwerpunkt auf Embedded Systems. Ein Zugang ist auch nach mehreren Jahren Berufstätigkeit möglich.