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INNOVATIONEN NACHHALTIGER GESTALTEN. EIN WERKZEUGKASTEN FÜR NACHHALTIGKEITSCOACHING

Warum ist Nachhaltigkeit so wichtig?
∙ Verantwortung, einen Beitrag zu diesem Thema mit hoher gesellschaftlicher Relevanz zu leisten
∙ Steigendes Kundeninteresse am Thema Nachhaltigkeit / nachhaltige Produkte als Wettbewerbsfaktor
∙ Neue Regelungen/Gesetze zu Klimawandel und Umweltschutz
∙ Steigerung der Attraktivität für Investoren
∙ Nachhaltige Unternehmen als attraktive Arbeitgeber

Innovationen nachhaltiger gestalten.
Ein Werkzeugkoffer für das Nachhaltigkeitscoaching

Innovationen nachhaltiger gestalten - ein Werkzeugkoffer für das Nachhaltigkeitscoaching.  Online verfügbar unter diesem Link

Ideen, kleine wie große, sind Nährboden für Innovationen. Sie sind mehr denn je relevant für unsere Gesellschaft. Wie sieht ein Umfeld aus, in dem Innovationen gelingen? Ein wichtiger Aspekt ist deren Bewertung, um die richtige Auswahl zu treffen und so nachhaltigkeitsorientierte Innovationen voran zu bringen. Umweltaspekte wie Klimawandel oder der Verlust der biologischen Vielfalt, aber auch soziale Aspekte wie Auswirkungen auf Arbeitsplätze und Gesundheit sollten berücksichtigt werden. So können mögliche Auswirkungen einer Innovationsidee ermittelt und im Idealfall noch verbessert werden.

Die siebzehn Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDGs) sollen bis 2030 erreicht werden (UN DESA 2015). Im dazu nötigen Wandel der Wirtschaft hin zu einer nachhaltigen Entwicklung spielen Startups eine wichtige Rolle (Fichter und Olteanu 2021). Sie können einen Beitrag dazu leisten, die politisch gesetzten Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

Zur Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in den Innovationsprozess benötigen gerade Gründerteams Unterstützung. Daher wurde im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderten Projekts „Design Factory Pforzheim (DFPF)“ ein Leitfaden für Nachhaltigkeitscoaching weiterentwickelt, um eine methodische Unterstützung zu bieten. Ein Ziel des Projekts ist es, unternehmerisch denkende und handelnde Persönlichkeiten – die Entrepreneure wie auch die Intrapreneure von morgen – zu befähigen und zu fördern. Das Coaching-Konzept ist in enger Kooperation der DFPF mit dem Institut für Industrial Ecology (INEC) entstanden. Das Coaching-Konzept wurde im Rahmen der Entrepreneurship Education an der Hochschule Pforzheim entwickelt und seit 2018 jährlich in der Veranstaltung „Startup Summer Camp – Sustainable Innovation“ angewendet.

Im Grunde wird die Frage adressiert, wie Innovationsideen mit einem Nachhaltigkeitsbeitrag entwickelt und bewertet werden können. Die im Konzept enthaltenen Methoden können als Ergänzung zur Ideengewinnung eingesetzt werden, um einen ganzheitlichen Fokus auf Nachhaltigkeitsaspekte einzubringen. Voraussetzung ist eine vorhandene Innovationsidee. Diese wird dann aus den Nachhaltigkeitsperspektiven betrachtet.

Wie läuft nun ein entsprechendes Nachhaltigkeitscoaching ab?

Zunächst erhalten Teilnehmende einen inhaltlichen Input zu den Zielen der nachhaltigen Entwicklung. Die Betrachtung der Innovationsidee erfolgt dann mit den Konzepten Ökobilanzierung, Bewertung von sozialen Aspekten, Einschätzung des Beitrags zu den SDGs, Life Cycle Thinking und Ökodesign. Die Teilnehmenden können die eine oder andere Methode dann nutzen, um die eigene Geschäftsidee nachhaltiger zu entwickeln. Das Konzept ist für kleine Gruppen bis zu ca. sechs Personen geeignet, die gemeinsam an einer Idee arbeiten. Weiterhin wird das Bewertungsinstrument „Green Check Your Idea“ (GCYI) (Lang-Koetz et al. 2020) vorgestellt und Teile davon genutzt, um die Ideen der Teilnehmenden aus Umweltperspektive zu betrachten, zu analysieren und zu verbessern. Das Tool ist kostenfrei verfügbar unter https://www.green-check-your-idea.com

Damit kann ein erstes Verständnis für die Komplexität der Entstehung von Umweltauswirkungen unter Berücksichtigung des gesamten ökologischen Produktlebenszyklus vermittelt werden. Das Coaching-Konzept bietet  eine praxiserprobte Zusammenstellung von geeigneten Methoden zur Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten im Innovationsprozess. Es ist nicht nur für Gründerteams, sondern auch für Innovationsentwickler in Industrieunternehmen geeignet.

Das Coaching-Konzept ist in einem Leitfaden für Praktiker detailliert beschrieben (Preiss et al. 2022).

Arbeitsmaterialien und Arbeitsblätter auf Anfrage von Philipp.Preiss[ät]HS-Pforzheim.de

Literatur

Fichter, K.; Olteanu, Y. (2021): Green Startup Monitor 2021. GSM2021. Berlin: Borderstep Institut, Bundesverband Deutsche Startups e.V.

Lang-Koetz, C.; Reischl, A.; Sorg, F. (2020): Umweltwirkungen von Innovationsideen bewerten und verbessern mit dem Tool „Green Check Your Idea“. In: Ideen- und Innovationsmanagement, 46, S. 62-66. DOI: doi.org/10.37307/j.2198-3151.2020.02.08. Online verfügbar unter www.ideenmanagementdigital.de/.download/_sid/ZMGX-564590-FAzx/153019/bvw_20200208.pdf.

Preiss, Philipp; Reischl, Annika; Witt, Pauline; Lang-Koetz, Claus (2022): Innovationen nachhaltiger gestalten - ein Werkzeugkoffer für das Nachhaltigkeitscoaching. Hochschule Pforzheim. Online verfügbar unter Link

UN DESA (2015): Sustainable Development. United Nations Department of Economic and Social Affairs. Online verfügbar unter sdgs.un.org/goals, zuletzt geprüft am 01.07.2017.

 

Kontakt

Prof. Dr.-Ing. Claus Lang-Koetz
Claus.Lang-Koetz@hs-pforzheim.de 

Dr.-Ing. Philipp Preiss
Philipp.Preiss(at)hs-pforzheim(dot)de