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Förderpreisverleihung an der Hochschule Pforzheim

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Exzellente Abschlussarbeiten und studentisches Engagement ausgezeichnet

Die Preisträgerinnen und Preisträger der diesjährigen Förderpreise der Hochschule Pforzheim zusammen mit den Vertretern der stiftenden Unternehmen und Organisationen.

Sie haben ausgezeichnete Arbeiten über alternative Energie- und Transportkonzepte oder zur Umsetzung der neuen Datenschutzgrundverordnung geschrieben, außergewöhnliche Mode-Kollektionen entworfen, sich in besonderer Weise in einer studentischen Initiative eingebracht oder neben dem Studium ehrenamtliches Engagement bewiesen. Am Donnerstag, 11. April 2019, wurden 15 Studierende der Hochschule Pforzheim für herausragende Leistungen im vergangenen Jahr von zehn Unternehmen und Organisationen der Region ausgezeichnet. Professor Dr. Ulrich Jautz, Rektor der Hochschule, begrüßte die Gäste aus Politik, Wirtschaft und der Hochschule im Walter-Witzenmann-Hörsaal: „Ich bin immer wieder begeistert vom Einfallsreichtum unserer Studierenden und vom ungeheuren Kreativpotential, das in den Arbeiten zum Ausdruck kommt. Auch die Studierenden, die heute ausgezeichnet werden, haben gezeigt, dass sie den Mut besitzen, Pionierarbeit zu leisten, neue Ideen und Lösungsansätze zu entwickeln und Innovationen zu schaffen, die unsere Gesellschaft bereichern. Ich gratuliere Ihnen zu Ihrer exzellenten Leistung. Sie dürfen mit Fug und Recht stolz auf sich sein!“, hieß Jautz die Preisträger im Audimax der Hochschule willkommen. Mehr als hundert Studierende haben sich einzeln oder in Gruppen um die Förderpreise beworben.

Als gemeinnütziger Verein unterstützt der FAV - Förderer und Alumni der Hochschule Pforzheim e.V. die Hochschule Pforzheim materiell und ideell. Für beeindruckendes Engagement in einer studentischen Initiative der Hochschule vergab der FAV auch in diesem Jahr einen Förderpreis. Leonie Scherb und Nico Döring von der Initiative gemini nahmen diesen von Professor Dr. Martin Weiblen, 1. Vorsitzender des FAV, entgegen. Unter dem Motto „Nations Together“ unterstützt gemini die Austauschstudierenden an der Hochschule und begleitet sie während ihres Aufenthalts. Die beiden Preisträger sind seit ihrem Studienbeginn aktive Mitglieder. Durch ihr hohes Engagement und ihre Leidenschaft für einen internationalen Austausch konnten sie Maßnahmen in der Organisationsstruktur ergreifen und dabei Planungsprozesse der Projekte verbessern. Somit konnte die Qualität eines Austauschsemesters in Pforzheim weiter gesteigert werden. Die Vorstandstätigkeit liegt in den Händen von Nico Döring; Leonie Scherb unterstützt unter anderem erfolgreich als Teamleiterin bei der Planung von Projekten und dem Aufbau neuer Kommunikationskampagnen.

Auch der ZONTA Club Pforzheim zeichnete erneut studentisches Engagement aus. Award Koordinatorin Professorin Heike Bühler vergab den Preis an eine Studentin der Fakultät für Wirtschaft und Recht mit sehr guten Studienleistungen sowie besonderem sozialen Engagement. Seit mehr als zehn Jahren engagiert sich Mareike Hügel als Ministrantin und Oberministrantin. Sie gestaltet die kirchliche Jugendarbeit diözesanweit im Rahmen einer Projektgruppe mit, welche sich mit Gender-Themen befasst. Nach ihrem Abitur absolvierte sie ein Freiwilliges Soziales Jahr in einer Wohngruppe für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. An der Hochschule wirkt Mareike Hügel in den studentischen Initiativen Persolve und Campus X mit, zuletzt war sie als Vorstand von Campus X für die Projektleitung des X-DAYs, der Firmenkontaktmesse der Hochschule, verantwortlich.

Gleich zwei Preise nahm Lukas Lazar, Absolvent im Master-Studiengang Life Cycle & Sustainability, entgegen. Er wurde zum einen mit dem Förderpreis der PSD Bank Karlsruhe-Neustadt eG ausgezeichnet, der für Arbeiten vergeben wird, die im besonderen Maße nachhaltige oder ethische Aspekte aufgreifen. Von Holger Morlock, Bereichsleiter Marketing, erhielt er den Preis für seine Masterthesis. Die Grenzen der ökologischen Resilienz der Erde sind bereits heute überschritten. Um diese Entwicklung aufzuhalten sind alternative Energie- und Transportkonzepte gefordert. Die aktuelle Forschung zeigt, dass Energieträger und Kraftstoffe, welche auf erneuerbarem Wasserstoff und rezykliertem Kohlenstoffdioxid basieren, Umweltvorteile aufweisen können. Um eine Aussage über die Umweltleistung dieser neuartigen Kraftstoffe und Energieträger zu treffen, untersuchte Lukas Lazar in der Arbeit mittels Life Cycle Assessment einen spezifischen Prozessweg, welcher aktuell am Fraunhofer ISE im Geschäftsfeld Wasserstofftechnologien (H2T) entwickelt wird.

Zum anderen wurde Lukas Lazar mit einem der zwei Förderpreise der Stadtwerke Pforzheim ausgezeichnet, die für herausragende Arbeiten im Bereich Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz oder Nachhaltige Energiewirtschaft vergeben wurden. Marko Engelsberger, stellvertretender Leiter Gas/Wasser/Fernwärme der Stadtwerke, überreicht den Preis. Die zweite Auszeichnung nahm Tim Weinmann, Absolvent des Master-Studiengangs Business Administration and Engineering, für seine Masterthesis entgegen. Diese verfasste er in Kooperation mit der Daimler AG. Er ging der Frage nach, unter welchen Umständen im Ladestatus befindliche Elektrofahrzeuge am deutschen Strommarkt teilnehmen können und welches monetäre Potenzial daraus entsteht. Hierbei wurden verschiedene Netz- und Stromdienstleistungen in unterschiedlichen Anwendungsfällen für die Zeithorizonte 2018 bis 2030 sowie für verschiedene Entwicklungsmöglichkeiten betrachtet. Zudem wurden gegenwärtige technische Anforderungen zur Netzstabilisierung analysiert und auf Basis der Eigenschaften von mobilen Stromspeichern in einem Optimierungsvorschlag überarbeitet.

Beatrice Rivolo, Absolventin des Bachelor-Studiengangs Personalmanagement, wurde von Personaldirektor Markus Blümle mit dem Förderpreis der Blanc und Fischer Familienholding ausgezeichnet. In einer Umwelt, welche durch rasche Veränderungen gekennzeichnet ist, werden Unternehmen dazu gezwungen, ihre bisherigen Strategien zu überdenken. In diesem Zusammenhang ging Beatrice Rivolo im Auftrag der E.G.O.-Gruppe in ihrer Bachelorthesis der Frage nach, ob ein Talent-Management-Programm ein adäquates Personalinstrument in einer sich wandelnden Welt ist. Neben einer umfangreichen Beleuchtung der theoretischen Erkenntnisse wurden Interviews mit internen Gesprächspartnern durchgeführt und ausgewertet. Aus den gewonnenen Ergebnissen wurden konkrete Handlungsempfehlungen abgeleitet.

Das Landratsamt Enzkreis vergab in diesem Jahr zwei gleichwertige Preise für herausragende Abschlussarbeiten aus der Fakultät für Gestaltung. Laudator des Preises war wie in den vergangenen Jahren Wolfgang Herz, erster Landesbeamter des Enzkreises, der Fabia Josephine Brüning und Sven Steinmetz für ihre Arbeiten auszeichnete. Die Abschlusskollektion von Fabia Josephine Brüning beschäftigt sich mit dem Thema der Bewegung im Zusammenhang mit Accessoires. Die Idee ist, sich nicht nur im Kontext von Fitness zu bewegen und mit dem Körper auseinanderzusetzen, sondern bewusst in Alltagssituationen die physischen Möglichkeiten zu spüren und auszuschöpfen. Sven Steinmetz untersuchte in seiner Arbeit den Übergang vom zweidimensionalen Stoff in ein dreidimensionales Kleidungsstück. Der hierfür nötige Schnitt ist einerseits der Plan zur Herstellung von Kleidung, andererseits eine Handlung. In seiner Abschlusskollektion wurden verschiedene Kleidungsstücke nahtlos erzeugt.

Der Förderpreis der Richard Wolf GmbH wurde für eine herausragende Abschlussarbeit im Studiengang Medizintechnik vergeben, die in Anlehnung an die Unternehmensvision für eine gesündere Welt und ein menschliches Miteinander im „spirit of excellence“ steht. In diesem Jahr durfte Yeshe Manuel Kway den Preis entgegennehmen, der von Ausbildungsleiter Tilo Schneider übergeben wurde. Yeshe Manuel Kway entwickelte eine Künstliche Intelligenz, welche eine akkurate und automatisierte Quantifizierung von abdominalen, das heißt in der Gegend zwischen Brustkorb und Becken angesetzten, Fettgeweben in MRT-Aufnahmen ermöglicht. Die Arbeit präsentiert die erste Deep Learning-Methode, die abdominales Fett in seine verschiedenen Depots automatisiert segmentiert. Diese Methode bietet Potential für neue und detailliertere Erkenntnisse über den Zusammenhang der Anhäufung einzelner Fettdepots und deren Einflüsse auf die Entstehung metabolischer Erkrankungen.

Die Theo-Münch-Stiftung für die Deutsche Sprache vergab in diesem Jahr gleich vier Preise. Laura-Lisanne Schaal, Absolventin des Bachelor-Studiengangs BW/ Marktforschung und Konsumentenpsychologie, belegte mit ihrer Thesis den ersten Platz, über den zweiten durfte sich Anja Kneer, Absolventin des Bachelor-Studiengangs BW/ Personalmanagement freuen. Den gleichwertigen dritten Platz teilen sich Christoph Bechtle, Absolvent des Bachelor-Studiengangs Elektrotechnik / Informationstechnik, und Cordula Kartheininger, Master-Absolventin im Studiengang Human Resources Management. Die Preisträger bewiesen ein gutes Gefühl für die deutsche Sprache und verfassten lesenswerte Arbeiten. Die Preise überreichte Dr. Ulrich Knoop, Professor für Germanische Philologie an der Albrecht-Ludwigs-Universität Freiburg.

Der Preis der Witzenmann GmbH wurde auch in diesem Jahr für eine herausragende Abschlussarbeit in der Fakultät für Technik vergeben, die sich im besonderen Maße durch Innovationskraft auszeichnet. Entgegennehmen durfte ihn Matthias Knapp, Absolvent des Master-Studiengangs Embedded Systems. In seiner Thesis beschäftigte er sich mit dem sicheren und automatisierten Datenaustausch zwischen Internet of Things (IoT)-Geräten in so genannten „Distributed Ledger Netzwerken“. Er erarbeitete ein Dreischichten-Modell bestehend aus Absicherung und Authentifizierung in Verbindung mit einer asymmetrischen Verschlüsselung. Das Konzept wurde auf zwei Bosch-Boards implementiert. Hierbei tauschen beide Endgeräte gegen Bezahlung abgesichert Daten aus. Die dezentrale Umsetzung wirkt der Gefahr von Monopolbildungen entgegen. Übergeben wurde der Preis von Robin Anthoni, ebenfalls Absolvent der Hochschule und nun tätig als Projektingenieur bei Witzenmann.

Der Förderpreis des WSP - Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheims wurde für eine herausragende Arbeit vergeben, die sich mit dem Wirtschaftsstandort Pforzheim beschäftigt oder die in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen oder einer Institution Pforzheims entstanden ist. Ziel der Bachelorthesis von Preisträgerin Sarah Fazel, Absolventin im Bachelor-Studiengang Wirtschaftsrecht, war die Erstellung eines Konzepts zur praktischen Umsetzung der im Mai 2018 in Kraft getretenen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) im Mittelstand. Dieses enthält neben einem Modell zur Umsetzung auch Projektpläne, Checklisten sowie Risiko- und Lückenanalysen. Sarah Fazel möchte mittelständischen Betrieben damit den Zugang zur DSGVO sowie dessen Umsetzung erleichtern und das Bewusstsein für das Thema Datenschutz fördern. Dieses Konzept wurde konkret bei der Firma Haager GmbH & Co. KG erprobt und getestet. Übergeben wurde der Förderpreis erneut von WSP-Direktor Oliver Reitz.