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Fünf Fragen an ...

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Alumni berichten aus ihrem Berufsleben

Pascal Habiger, Absolvent des Masterstudiengangs Mechatronische Systementwicklung, aktuell an der Hochschule Pforzheim

Sie arbeiten heute an der Hochschule Pforzheim. Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie Ihren Weg.
Der „Weg“ war sehr kurz: Ich bin nach meinem Masterabschluss des neuen Studiengangs Mechatronische Systementwicklung der Hochschule treu geblieben. Ich arbeite als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Smart Systems and Services mit dem Ziel einer Promotion. Diese findet im Bereich der modularen Fertigungstechnik in Kooperation mit der Helmut-Schmidt-Universität (HSU) in Hamburg statt.

Warum? - Die Forschung und Entwicklung von bislang unbekannten technischen Lösungen haben mich schon immer fasziniert: in neue Themen einarbeiten, Kreativität ausleben, Herausforderungen meistern, sich über die erzielten Ergebnisse freuen und diese publizieren sowie einen Beitrag zum Voranschreiten der Community leisten. Diese für mich spannenden Tätigkeiten wollte ich zu meinem Beruf machen. Dieser Wunsch wurde durch Gespräche mit Professoren, in Projektarbeiten als auch in meiner Masterarbeit in der Vorfeldentwicklung bei der Siemens AG bestärkt und ich habe mich entschieden, eine Promotion anzustreben. Damit öffne ich mir Türen in forschende Abteilungen von Unternehmen oder in Richtung Professur, die sonst verschlossen bleiben.

Wie? – Das Sprichwort Eins kam zum anderen trifft es ganz gut. Eine zu besetzende Arbeitsstelle an der Hochschule Pforzheim, eine Empfehlung für die HSU, persönliche Gespräche zwischen mir und meinen betreuenden Professoren und prompt war alles in trockenen Tüchern.
 

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus?
Wissenschaft bedeutet Kreativität und um kreativ zu sein, benötigt man zeitliche und geistige Freiheiten. Ich bin unter Vorgabe von einigen übergeordneten Zielen und Arbeitspaketen größtenteils selbstorganisierend und kann mir daher die Tage flexibel einplanen. Es endet zumeist in langen Arbeitstagen und -wochen, was aber einem anstrebenden Doktoranden klar sein sollte.
Meine Tätigkeiten liegen größtenteils in der Literaturrecherche, Konzeption, Implementierung und Validierung innovativer Lösungen für die Fragestellungen im Rahmen meines Forschungsgebiets. Dazu zählt auch die virtuelle und reale Inbetriebnahme von Demonstratoren des Lehrlabors „Engineerium“. Es fallen unter anderem weitere Tätigkeiten an: Projektanträge und -berichte sowie Publikationen verfassen, an Konferenzen teilnehmen, studentische Arbeiten betreuen, Vorlesungen und Übungen halten. Inspirierende Gespräche mit Kollegen und Professoren dürfen in dieser Liste natürlich nicht fehlen.
Jeder Tag, jede Woche und jeder Monat sind aufgrund der vielfältigen Tätigkeiten individuell. Das macht den Beruf spannend und niemals langweilig.
 

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen?
Umfangreiche fachliche Kompetenzen konnte ich aufgrund der Vorlesungen, Übungen und Labore im Bereich der Mechatronik erwerben. Dieses Rundumpaket an technischen Inhalten ermöglicht es mir, in nahezu jeden technischen Beruf einzusteigen. Mit Hilfe der Vertiefungsfächer, Projekt- und Abschlussarbeiten konnte ich das Wissen in meinen Interessensgebieten des virtuellen Engineerings erweitern. Diese selbstständig ausgewählten Kenntnisse bilden das inhaltliche Fundament für meinen aktuellen Beruf.
Persönlich nehme ich jede Menge aus der Studienzeit mit. Angefangen bei der Selbstmotivation über die effiziente Zeiteinteilung bis hin zur Ruhe und Gelassenheit bei Vorträgen und zeitkritischen Aufgaben. Aber das mit Abstand Wertvollste in meiner Studienzeit war die Zusammenarbeit mit meinen Kommilitonen in Lerngruppen. Man kann nicht alles wissen – das wäre utopisch, aber vielleicht kennt jemand anderes die Antwort auf die Frage. So macht man die Inhalte für jeden verständlich, es entstehen Diskussionen und der Lerneffekt ist deutlich größer! Gruppenarbeit ist anstrengend, aber auf jeden Fall einen Versuch wert!
 

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung?
Beginnt die Planung frühzeitig. Bewerben und bereits am nächsten Tag eine Einstellung zu erhalten, ist nicht möglich. Auch wenn ich meinen Weg zum Beruf als simpel und schnell betitelt habe, war es ein Prozess über mehrere Monate. Das bedeutet, dass Ihr Euch bereits vor Antritt oder während der Abschlussarbeit im Klaren sein solltet, wo Euer Weg hinführen soll.
Das hohe Gehalt, die relativ geringen Arbeitsstunden und die Sicherheit bei einem großen Unternehmen sind verlockend. Aber auch als wissenschaftlicher Mitarbeiter verdient man ein solides Gehalt, die Arbeitszeit ist frei einteilbar und es macht unterm Strich Spaß. Mit dem Doktortitel in der Tasche verdient Ihr statistisch über Jahre hinweg mehr als mit einem Direkteinstieg nach dem Studium. Ihr könnt Berufszweige erleben, die Ihr sonst nicht kennenlernen könntet. Also traut Euch, eine wissenschaftliche Karriere in Betracht zu ziehen.
 

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte:
Die entspannte Atmosphäre und Nähe zum Studierenden sind an der Fakultät für Technik einmalig! Hilfsbereite Professoren und Mitarbeiter unterstützen jeden Studierenden individuell. Ob es fachliche, organisatorische oder persönliche Angelegenheiten sind – man findet immer ein offenes Ohr.