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Fünf Fragen an ...

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Alumni berichten aus ihrem Alltag

Sie arbeiten heute bei der Porsche AG als Projektmanager Strategie & Reporting innerhalb der Kundenauftragssteuerung.
Vom Studium in den Beruf, beschreiben Sie uns Ihren Weg

Mein Weg bei Porsche begann vor rund fünf Jahren mit einem Praktikum während meines fünften Semesters im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen/General Management. Danach ging es im ganz typischen „Porsche-Weg" mit einer Werkstudententätigkeit – schon in der Vorgängerabteilung meines jetzigen Bereichs – und einer Abschlussarbeit weiter. Nach einem kurzen Abstecher zu Axxedo Consult im Jahr 2015 bin ich jetzt seit über zweieinhalb Jahren in der Abteilung „Prozessentwicklung und Strategie Kunde-Kunde-Prozess" angestellt. Anfang 2018 habe ich mich dann innerhalb meines Bereichs zum Projektmanager weiterentwickeln dürfen.

 

Wie sieht Ihre typische Arbeitswoche aus? 

Der typische Satz an dieser Stelle wäre: „Die eine typische Arbeitswoche gibt es bei mir nicht". Für mich trifft das tatsächlich bedingt zu, jedoch habe ich auch Routinen. Aktuell leite ich Marktprojekte im Umfeld Business Intelligence für unsere Handelsorganisationen, daher ist Reisen für mich an der Tagesordnung. Aktuell laufen Projekte mit unseren Tochtergesellschaften in Shanghai, Dubai und Toronto, was viele spannende Aufgaben und Herausforderungen mit sich bringt. Ungefähr eine Woche im Monat bin ich also nicht am Standort Zuffenhausen, wo ich mein Büro habe. Dort wiederum habe ich ein super Team, was mich immer gerne ins Büro kommen lässt. Auch durch die Zusammenarbeit mit Partnern innerhalb und außerhalb meines Geschäftsbereichs und externen Dienstleistern verbringe ich aber auch hier viel Zeit in Projekträumen. Trotz aller Agilität und Schnelllebigkeit der heutigen Zeit habe ich auch regelmäßige Meetings, um mich mit meinen Kollegen auszutauschen.

 

Wenn Sie an Ihre Studienzeit zurückdenken, was haben Sie an Erfahrungen und Kompetenzen mitgenommen? 

Vielleicht ist die größte Kompetenz, die ich im Studium gelernt habe, mich auf ungewohnte Herausforderungen gelassen einzulassen. Vor dem Studium war IT für mich fast ein Schimpfwort. Heute leite ich IT-Projekte, bei denen ich sowohl übergreifend als auch auf der feinsten fachlichen Detaillierungsebene denken können muss. Durch den Zwang, sich ständig mit neuen Themenfeldern zu befassen, sank aber meine Hemmschwelle gegenüber Neuem und Ungewohntem. Ich denke es ist unmöglich in fachlicher Tiefe einen Wirtschaftsingenieur sinnvoll auf seine spätere Tätigkeit vorzubereiten – dafür ist die Bandbreite der Einsatzgebiete viel zu groß. Immer wieder werden es einzelne kleine Felder sein, in denen man Grundkenntnisse im Studium erlernt. Die letzten 98 % in Sachen Fachkompetenz muss man dann alleine gehen! Konkret heißt das für mich: die 2 % meiner heutigen fachlichen Kenntnisse im Bereich Business Intelligence/Data Warehouse Administration kombiniert mit den Fähigkeiten des Projektmanagements, die ich im Studium erworben habe, machen zwar nicht den Unterschied – ohne diese 2 % hätte ich aber niemals die Fähigkeit gehabt, die restlichen 98 % zu erwerben.

 

Welchen Ratschlag geben Sie unseren Studierenden für die Karriereplanung? 

Mein erster Ratschlag ist: Streichen Sie das Wort „Karriereplanung“. Jeder, der als Berufseinsteiger von der Hochschule in ein Großunternehmen einsteigt, wird schnell feststellen: Karriere ist oft das Resultat von harter Arbeit, Empathie und nicht selten auch einer großen Portion Glück – zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Viel wichtiger als ein Karriereplan im Hinterkopf ist die Fokussierung auf das Hier und Jetzt: Jetzt einen brillanten Job machen, jetzt Ziele erreichen, jetzt ein Netzwerk schaffen, jetzt unternehmerisch denken, jetzt hart arbeiten und viel investieren. Und ganz wichtig: jetzt auch bodenständig bleiben! Alles, was man dann „Karriere" nennt, ist irgendwann das Resultat und die Ernte dessen was man vielleicht über viele Jahre erst einmal säen musste. Und selbst wenn man all das tut, klappt es auch trotzdem manchmal nicht. Warum? Weil man vielleicht nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort war. Und weil die Pyramide von unten nach oben immer schneller immer enger wird…

 

Liebe Fakultät für Technik, wofür ich Dich schon immer mal loben wollte

Ich war immer ein unbequemer Student, der seine Meinung gesagt hat und meistens auch nach dieser gehandelt hat. Danke, dass Querdenken und Unbequem-Sein in Pforzheim gefördert und nicht blockiert wird.