VIA Impulse mit Thomas Faller

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Thomas Faller als Referent bei VIA Impulse

„Wenn ihr das, was ihr macht, mit Freude und Leidenschaft macht, kommt irgendwann der Erfolg“ 

Ist es das richtige Studium in der richtigen Stadt? Viele Studienanfängerinnen und Studienanfänger stellen sich diese Frage, so auch die „Newies“, die am 15. September 2025 in den Walter-Witzenmann-Hörsaal, das Audimax der Hochschule Pforzheim, kamen. Im Rahmen ihrer Einführungswochen vor dem offiziellen Vorlesungsbeginn stand mit „VIA Impulse“ ein Vortrag auf dem Programm, der den neuen Studierenden der deutschsprachigen Bachelorstudiengänge an der Business School Pforzheim Einblicke in Studium und Karriereweg eines erfolgreichen Alumnus geben sollte. Thomas Faller, der 1992 sein Diplomstudium in Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Beschaffung und Logistik abschloss, erinnerte sich an seinen eigenen Studienstart 1988: Das heutige Audimax gab es zwar noch nicht, „aber der Spirit und die Aufregung waren dieselbe“. Zu Beginn eines Studiums wisse man nicht so genau, auf was man sich einlasse. Wichtig sei es, positiv mit Zweifeln umzugehen und das Studium als Reise zu betrachten, die Neugier, Mut und Durchhaltevermögen erfordert. 

Internationale Prägung im Fokus der Studienzeit 
Thomas Faller nahm die Studienanfänger mit auf seine eigene „Studienreise“, die er aufgrund seines familiären Hintergrunds auf jeden Fall international gestalten wollte. Die erste Station seiner Studienzeit war daher die Universität Heidelberg, um die Fremdsprachen Englisch und Spanisch fundiert zu erlernen. Anschließend nahm Faller sein Studium der Betriebswirtschaftslehre mit der Vertiefung in Beschaffung und Logistik in Pforzheim auf, weil es ihm eine interkulturelle Ausrichtung ermöglichte: Auslandssemester und Praktika in Spanien, Großbritannien und den USA waren Bestandteil seines Studiums.

Berufliche Meilensteine bei multinationalen Unternehmen
Mit dem Diplom aus Pforzheim in der Tasche startete Thomas Faller seinen beruflichen Werdegang im Rahmen eines Traineeprogramms bei der ABB Group, das einen  neunmonatigen Aufenthalt auf den Philippinen beinhaltete. Anschließend bekleidete er verschiedene Positionen im Global Procurement bei ABB in der Schweiz und Deutschland. Seine „berufliche Reise“ führte Faller weiter zur ThyssenKrupp Elevator AG nach Düsseldorf als Chief Procurement Officer (CPO) für das Segment Elevator und schließlich zu Munich Re nach München, wo er den weltweiten Einkauf aufbauen durfte. Als Head of Division Central Procurement leitet Thomas Faller den globalen Beschaffungsbereich, der aus den drei „Towers“ Sourcing, Procurement Excellence, Third Party Management Function sowie den Regionen Asia Pacific, Americas und Europe besteht. Ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit liegt darin, die Digitalisierung von Prozessen, sowie die Resilienz der Supply Chain voranzutreiben. Bei Munich Re, dem weltweit größten Rückversicherer, erwartete ihn eine durch die Finanzindustrie geprägte Kultur, während er zuvor in einem verarbeitenden Umfeld tätig war. Ein Element setzte sich jedoch wie ein roter Faden in seiner Vita fort und dokumentiert seinen steten Wunsch nach Internationalität: die Tätigkeit bei multinationalen Unternehmen. Seinen fachlichen Hintergrund im Management komplexer Beschaffungsprozesse nutzt Faller heute, um Dienstleistungen aus verschiedenen „Categories“  wie IT, Professional Services sowie Data & Online Dienstleistungen einzukaufen.

Teamwork und Selbstreflexion als Karrierebausteine 
Was macht gute Führung aus? Hier zog Faller gemeinsam mit den Erstsemestern den Vergleich zum Mannschaftssport: als Kapitän oder Kapitänin Verantwortung übernehmen, Vertrauen aufbauen und seine Teamkollegen richtig einsetzen und motivieren – all das seien im Sport genauso wie im Beruf die Kernelemente erfolgreichen Teamworks. „Wir sind nur dann gut im Team, wenn wir gute Spieler, gute Mitarbeiter haben“, unterstrich Thomas Faller. Als Führungspersönlichkeit seien Eigenschaften wie Durchhaltevermögen, Konfliktfähigkeit und Lernbereitschaft essentiell. „An Schwächen zu  arbeiten ist wichtig,  aber Stärken zu stärken, ist noch wichtiger“, verdeutlichte er. 
Visionen und Ziele machen eine erfolgreiche Führungspersönlichkeit aus. Um die Karriere planvoll anzugehen, sei eine sorgfältige Selbstanalyse die Grundlage, um sich seiner Stärken bewusst zu werden: In welche Richtung soll es gehen? Welche Kompetenzen sind für den Karriereweg erforderlich? Wertvolle Praxiserfahrungen zu sammeln legte Thomas Faller den Studienanfängern besonders ans Herz und riet ihnen, viele Praktika zu machen. Diese könnten im Berufsleben zum Alleinstellungsmerkmal und ebenso wie ein gut aufgebautes Netzwerk zum entscheidenden Faktor bei Bewerbungen werden. „Wenn ihr das, was ihr macht, mit Freude und Leidenschaft macht, kommt irgendwann der Erfolg“, so Faller. Er selbst achte beim Recruiting in erster Linie auf die Persönlichkeit einer Bewerberin oder eines Bewerbers, die neben der fachlichen Expertise, Teamfähigkeit und internationale Ausrichtung eine besondere Bedeutung einnimmt.

Erfahrungen sammeln und Kulturen kennenlernen 
„Du verstehst Weiß, Schwarz und Grau und machst aus deinem Leben ein Abenteuer“ – so formulierte Thomas Faller den Rat an die Studienanfängerinnen und Studienanfänger, anhand ihrer Stärken – fachlich, praktisch oder charakterlich – den für sie passenden Karriereweg zu identifizieren. Bei der Wahl des Auslandssemesters oder Auslandspraktikums sei beispielsweise nicht nur die inhaltliche Ausrichtung das Entscheidungskriterium, das er in den Vordergrund stellen würde, sondern vielmehr die persönliche Bindung zu einem Land, die Freude, mit den Menschen dort zu arbeiten: „Wählt das Land, das euch am meisten anzieht.“ Um Pläne in die Realität umsetzen zu können, sei der Aufbau von Kontakten oftmals hilfreich. Sein Auslandspraktikum in den USA konnte Faller selbst über seine Werkstudententätigkeit am deutschen Standort des Unternehmens realisieren. „Netzwerke werden auch zukünftig wichtig sein“, prognostizierte er. In diesem Zusammenhang wies er auf den „Reichtum an Beziehungen“ hin, die ein Studium mit sich brächte, beispielsweise durch Kommilitonen oder Lerngruppen.  Er selbst sei viel gereist und dadurch mit interessanten Menschen zusammengekommen. Die Auslandsaufenthalte hätten aber auch zur Selbstreflexion beigetragen: Sich seines kulturellen Hintergrunds bewusst zu werden und dessen Stärken zu erkennen, trage dazu bei, die persönlichen Stärken zu identifizieren. „Jede Kultur hat viel zu geben“, so Faller. 
Auf die eingangs gestellte Frage „Ist es das richtige Studium in der richtigen Stadt?“ zurückkommend,   riet Thomas  Faller zu einem gewissen Durchhaltevermögen, wenn Zweifel auftauchten, und sich Zeit und Ruhe zu geben: „Man wird immer etwas lernen, auch wenn es einem zu Beginn nicht leicht fällt.“

Referent Thomas Faller bei VIA Impulse
Studierende im Audimax der Hochschule
Referent Thomas Faller bei VIA Impulse
Studierende im Audimax der Hochschule
Referent Thomas Faller bei VIA Impulse
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