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"Sand Car" - Erstsemesterprojekt Maschinenbau

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Die erneuerbaren Energieträger reichen von Wind über Sonne bis zur Erdwärme – und an der Hochschule Pforzheim neuestens auch bis zu Sand. Entwickelt und gebaut werden sollte ein Fahrzeug, das mit der Antriebsenergie, gewonnen aus 300 Gramm Sand, eine möglichst große Strecke zurücklegt. Die Erstsemester der Maschinenbau-Studiengänge stellten ihre Ergebnisse am 21. Juni im Rahmen der Abschlusspräsentation des Erstsemesterprojektes in Form eines Wettbewerbs vor.

Sand, der in einem trichterartigen Gefäß durch eine kleine Öffnung rinnt, unaufhaltsam und stetig – ist uns als Sanduhr bekannt und steht für das bekannte Sinnbild von der verrinnenden Zeit. Doch Sand kann mehr. Genau wie Wasser ist er in der Lage, mechanische Arbeit zu verrichten. Bereits die alten Ägypter wussten diese Tatsache beim Bau der Pyramiden zu nutzen und auch im 19.Jahrhunderts feierte die Antriebsform Sand wahre Triumphe, wenn es darum ging, lebloser Materie zumindest für eine gewisse Dauer Bewegung einzuhauchen.
Das auf simpler Schwerkraftnutzung fußende Prinzip, feinporigen Sand als Medium für das Takten und Darstellen bestimmter Abläufe zu verwenden, mussten sich die Erstsemester zu Nutze machen.

Für die Studienanfänger hieß dies, ein Fahrzeug zu entwickeln und zu bauen, das seine Antriebsenergie aus der potentiellen Energie von 300 Gramm Sand bezieht. Es gewinnt das Fahrzeug, das die weiteste Strecke zurücklegen kann. Im Wettbewerb treten fünf Gruppen gegeneinander an.

Zuvor musste in den Projektteams ein Konzept erarbeitet werden, das den Umwandlungsprozess der potentiellen Energie des Sandes in Antriebsenergie umsetzen kann. Es bestand keine Einschränkung bei der Materialwahl, allerdings für die Fertigung durften ausschließlich übliche Handmaschinen wie z.B. Bohrmaschine und Handwerkzeuge, wie z. B. Zangen, Sägen zum Einsatz kommen. Das Material darf die Gesamtkosten von 30 Euro nicht überschreiten.

„Wir legen in unserer Ausbildung großen Wert auf Schlüsselkompetenzen, insbesondere des ingenieurwissenschaftlichen Verständnisses von technischen Fragestellungen. Dazu gehören Kompetenzen wie Konzeption, Konstruktion, Projekt- und Zeitplanung sowie Erfahrung in der Teamarbeit. Neben dem Spaßfaktor sind all diese Schlüsselkompetenzen Teil des Erstsemesterprojektes.“
Professor Jürgen Bauer

Die beiden Siegerteams lieferten sich ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen, das die Gruppe 4 am Ende mit 12,3 Metern zurückgelegter Distanz für sich entschied und damit den Erstsemesterprojekt-Wettbewerb gewann. Zur Spitzengruppe gehörte auch die Gruppe 2, die mit großen Abstand zum dritten Sieger, Gruppe 5, den zweiten Platz belegte. Gratulation!

„Ich finde es toll, dass ich hier gleich zu Beginn was Praktisches machen durfte. Ungewohnt war es im Team zu arbeiten. Zeit, Aufgabenverteilung, Materialbeschaffung, alles musste koordiniert und abgesprochen werden. Aber alle anfänglichen Probleme konnten wir lösen und jetzt genießen wir den Wettbewerb.“
Sascha Keser, Maschinenbau/Produktentwicklung

Betreut wurde das Erstsemester-Projekt von Professor Dr. rer. nat. Jürgen Bauer und Laboringenieur Frank Lindenmann.

Mit Spannung erwarten wir weitere tolle Ideen – spätestens zum Ende des Wintersemesters 2019/20.