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Neu im Studiengang Medizintechnik: Labor für Biochemie

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Im Wintersemester 2016/17 ging das neue Labor „Biochemie“ an den Start. Prof. Dr. Tobias Preckel, Dr. Daniela Bernreuther und Dr. Karina Kober schaffen Studierenden des Studiengangs Medizintechnik hier die Möglichkeit, „Biochemie erlebbar und begreifbar zu machen“. Das neue Lehrangebot für Studierende im dritten Semester soll zukünftig in jedem Wintersemester angeboten werden.

Biochemie als Schnittpunkt zwischen Chemie, Biologie und Medizin
Mithilfe chemischer, physikalischer und molekularbiologischer Methoden untersucht die Biochemie die chemischen Vorgänge in Lebewesen. Damit bildet sie die Grundlage der Forschung auf vielen Gebieten der Medizin und Biologie – sowie der Landwirtschaft. Die Diagnostik, die in vielen medizintechnischen Systemen abläuft, basiert auf biochemischen Tests. Ein Beispiel aus der Praxis: Auf der Suche nach Krankheitsursachen liefern Enzymtests bei der Blutanalytik Medizinern schnelle und zuverlässige Ergebnisse.

Alleinstellungsmerkmal in Pforzheim: Molekulare Ausrichtung der Medizintechnik
Um die Studierenden in enger Abstimmung mit wissenschaftlichen Erkenntnissen sowie den Anforderungen des Marktes fit für den Beruf zu machen, hat  der Studiengang Medizintechnik die Molekularwissenschaften neben den Ingenieurwissenschaften und dem Bereich Marketing & Vertrieb als dritten bedeutenden Lehrzweig ausgebaut.

Das Labor Biochemie im dritten Semester baut dabei auf dem Praktikum für Chemische Analytik im zweiten Semester, das den Studierenden im Sommersemester 2016 erstmals angeboten wurde, auf und ist Grundlage für das Praktikum Molekulare Diagnostik, das die Studierenden im vierten Semester erwartet. Tobias Preckel: „So sind die angehenden Medizintechniker für die abschließenden fachlichen Vertiefungen wie Medizinische Gerätetechnik oder Labordiagnostik/Bioanalytik, die sie im sechsten Semester erwarten, gut gerüstet“.

„Dass wir neben den ingenieurwissenschaftlichen Inhalten den molekularen Aspekt der Medizintechnik in den Fokus rücken, unterscheidet unseren Studiengang von vielen anderen medizintechnischen Studiengängen. Man kann sagen, dass Pforzheim hier im Vergleich mit den meisten anderen Hochschulen ein Alleinstellungsmerkmal bietet, das unsere Studierenden optimal auf ihre berufliche Zukunft vorbereitet.“ 

                                                                                                Prof. Dr. rer. nat. Tobias Preckel                          

Die Arbeit im Labor: Experimente planen und durchführen, Ergebnisse auswerten
Wie arbeite ich mit Proben und Geräten? Das Praktikum dient als Einführung in grundlegende Methoden der Biochemie. Verwendete Geräte und Chemikalien sollen Teile der Grundausstattung sowie die Vorgehensweise in einem biochemischen (Forschungs-) Labor widerspiegeln. „Das neue Lehrangebot führt die Studierenden an die Labor-Praxis heran und vermittelt den Umgang mit biochemischen Molekülen, wie zum Beispiel Proteinen. Die Versuche sollen quantitative Ergebnisse liefern. Die Studierenden lernen präzises Arbeiten mit kleinen Substanzmengen und bekommen die Möglichkeit, den Erfolg ihrer Arbeit objektiv zu bewerten,“ so Laborleiter Tobias Preckel.

Auf das Vorpraktikum, in dem theoretische Grundlagen wie der Umgang mit Pipette, Zentrifuge und dem pH-Meter oder die Herstellung von Pufferlösung und Verdünnungsreihe vermittelt werden, folgt eine dreiteilige Versuchsreihe. In deren Rahmen beschäftigen sich die Studierenden mit Säure-Base-Eigenschaften von Biomolekülen, enzymatischen Reaktionen und der Isolierung von Proteinen aus biologischen Proben.

In Planung: ein neues Raumkonzept
Der erste Durchlauf des neuen Labors erfolgt im T2-Gebäude. Für ein optimales, praxisbezogenes Lehrangebot im Studiengang Medizintechnik hat die Hochschule Pforzheim aber die Genehmigung erhalten, ein „Analytiklabor" für Laborübungen  in Chemischer Analytik, Biochemie und Molekularer Diagnostik in Modulbauweise zu errichten. „Professionelle Laborarbeitsplätze für Studierende, die nach dem Stand der Technik ausgerüstet sind, sollen das Versuchsspektrum erweitern“, blickt Tobias Preckel in die Zukunft. "Ein Planungsteam erarbeitet momentan in enger Zusammenarbeit mit den betreuenden Professoren und Professorinnen ein Raumkonzept, das optimale Lehr- und Lernbedingungen für die Medizintechniker bietet“, so Angela Wenzel, Beauftragte für Gebäude und Infrastruktur an der Fakultät für Technik, die auch am Aufbau und der Einrichtung des „Erstlabors“ in T2.1.06 maßgeblich beteiligt war. „Die Hochschulleitung hat sich mit Unterstützung von Frau Wenzel außerordentlich für die Realisierung des Labors engagiert. Dafür meinen herzlichen Dank. Ebenso danken wir dem Fachbereich Maschinenbau für die Leihgabe des Raums im T2-Gebäude, in dem der erste Durchlauf nun stattfinden kann“, so Tobias Preckel.

Für die Umsetzung innovativer Ideen in leistungsfähige, praxistaugliche und kostengünstige Anwendungen sind interdisziplinäre Kenntnisse erforderlich, die nicht nur technisches und medizinisches Know-how vereinen, sondern darüber hinaus auch die Biowissenschaften mit einschließen. Dieses Wissen erwerben Sie in unserem praxisorientierten Studiengang Medizintechnik, den wir in enger Zusammenarbeit mit regionalen Medizintechnik-Unternehmen konzipiert haben.

Die Berufsaussichten sind ausgezeichnet. Baden-Württemberg ist ein Zentrum der Medizintechnik, in dem viele Weltmarktführer beheimatet sind, die ständig qualifizierte Arbeitskräfte mit entsprechendem Ingenieurwissen suchen. Einsatzmöglichkeiten sind in der Entwicklung, der Zulassung und im Vertrieb medizintechnischer Produkte, aber auch in der Beratung von Industrieunternehmen und öffentlichen Institutionen des Gesundheitswesens. Ein weiteres wichtiges Tätigkeitsfeld umfasst die Einrichtung, die Instandhaltung und das Qualitätsmanagement in Kliniken und Laboren.

www.hs-pforzheim.de/medizintechnik