Master Minds: Expertise aus der Praxis, die den Unterschied macht

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Master-Lehrbeauftragte im Interview: Dr.-Ing. Daniel Duwe

Sie sind Lehrbeauftragter im Fach Technologie- und Innovationsmanagement im Master-Studiengang Engineering and Management. Was reizt Sie an der Arbeit mit den Studierenden?
Mich begeistert die Möglichkeit, mit engagierten Studentinnen und Studenten über die Nutzung und Wirkung von Technologie und Innovation zu diskutieren und durch ihre frischen Sichtweisen einen neuen Blick darauf zu erhalten. Mein Ziel ist es, ihnen zu zeigen, wie Unternehmen in einem dynamischen, global vernetzten Umfeld durch strategische Ambidextrie sowohl die Optimierung des Kerngeschäfts (Exploitation) als auch der Entwicklung von Neugeschäft (Exploration) voranbringen und dadurch ihre Wettbewerbsfähigkeit sichern und neue Chancen erschließen können. Dabei geht es um die gezielte Identifikation und Bewertung neuer Trends und Technologien im Rahmen des Foresights, die ganzheitliche Gestaltung von Innovationsprozessen und -strategien sowie die Verwertung durch Intellectual Property Management und Geschäftsmodellierung. Innovation ist dabei für mich selten ein Zufallsprodukt, sondern vielmehr das Ergebnis einer strukturierten und zielführenden Vorgehensweise sowie einer offenen und kreativen Denkweise. Neben methodischem Wissen spielt daher die innere Einstellung eine entscheidende Rolle – also der Wille, Bestehendes zu hinterfragen, Neues auszuprobieren und Veränderung aktiv voranzutreiben.


Wie sieht eine typische Lehrsituation in Ihrer Lehrveranstaltung aus?
In meinen Lehrveranstaltungen verbinde ich die Vermittlung von theoretischen Grundlagen mit Einblicken in die Praxis. Dies umfasst sowohl Erfahrungswissen aus meinen bisherigen beruflichen Stationen zur Entwicklung und Umsetzung von technologiebasierten Innovationen als auch Fallbeispiele aus der Literatur. Dabei versuche ich, speziell auf die Interessensgebiete der Studentinnen und Studenten einzugehen. Anschließend wenden sie die erlernten Methoden selbst in konkreten, realen Fragestellungen an. Dies kann beispielsweise die Entwicklung eines Technologieradars, die Anwendung der Szenariotechnik oder einer Kreativitätstechnik, die Gestaltung eines neuen Ideenmanagementprozesses, das Prototyping einer Idee oder die Entwicklung eines innovativen Geschäftsmodells betreffen. In allen Beispielen geht es dabei nicht darum, eine vorgegebene Methode stupide anzuwenden, sondern eine zum jeweiligen Kontext passende Lösung zu erarbeiten. Hierdurch soll die Fähigkeit der Studentinnen und Studenten zur Problemlösung sowie zum kritischen und kreativen Denken gestärkt werden um sie dadurch bestmöglich auf ihr Berufsleben vorzubereiten.


Wie bringen Sie Ihre Berufserfahrung in Ihre Tätigkeit als Lehrbeauftragter mit ein?
Nach meinem Studium des Wirtschaftsingenieurwesens am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) habe ich knapp ein Jahrzehnt in der Fraunhofer-Gesellschaft im Bereich Technologie- und Innovationsmanagement an den Themen Elektromobilität, Nachhaltigkeit und Künstliche Intelligenz angewandt geforscht und promoviert. Währenddessen beriet ich Unternehmen zu diesen Themen und gab Lehrveranstaltungen zu Geschäftsmodellierung sowie digitaler und nachhaltiger Transformation. Außerdem habe ich etwa ein halbes Jahrzehnt in der Automobilindustrie, der Bahnwirtschaft und der Energiewirtschaft gearbeitet. Dabei hielt ich Positionen entlang des gesamten Innovationsprozesses – unter anderem in der strategischen Technologieplanung sowie im Ideen- und Innovationsmanagement. Diese Erfahrungen fließen direkt in meine Lehre ein: Ich zeige, wie Unternehmen Innovationsaktivitäten steuern, welche Hürden dabei auftreten und wie diese überwunden werden können. Praxisbeispiele und Diskussionen über aktuelle Trends oder disruptive Technologien machen die Inhalte greifbar und relevant.
 

Wenn Sie das Studium heute mit Ihrem eigenen Studium vergleichen, was hat sich seit Ihrer Zeit als Student verändert?
Als ich Wirtschaftsingenieurwesen am Karlsruher-Institut für Technologie (KIT) studierte, lag der Fokus stark auf der reinen Wissensvermittlung – Interaktion und projektorientiertes Arbeiten waren eher die Ausnahme. Heute ist das anders: Die Studentinnen und Studenten arbeiten in interdisziplinären Teams, wenden gemeinsam neue Methoden an und setzen sich intensiv mit globalen Herausforderungen auseinander. Diese Entwicklung halte ich für sehr positiv, denn sie bereitet die Studierenden auf eine Arbeitswelt vor, die von Vernetzung, Dynamik und Unsicherheit geprägt ist.


Was würden Sie jemandem sagen, der sich für den Studiengang Engineering and Management interessiert?
Der Studiengang bietet eine einzigartige Kombination aus Technik und Management. Er vermittelt die Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge zu verstehen und Lösungen zu entwickeln, die sowohl technisch als auch wirtschaftlich tragfähig sind. Wer Freude daran hat, kreativ und analytisch zu denken, Innovationen voranzutreiben und die Zukunft von Unternehmen aktiv mitzugestalten, findet hier die ideale Grundlage für eine spannende Karriere.

 

 

Dr.-Ing. Daniel Duwe ist aktuell bei der EnBW am Standort Karlsruhe als Project Lead Idea Management tätig. Dort leitet er ein unternehmensübergreifendes Projekt zum Ideenmanagement mit den Schwerpunkten Strategieentwicklung, Innovationsmanagement, Prozessmodellierung, Operationalisierung und KI-Integration, Stakeholder-Koordination, Marketing und Kommunikation.