Interaktive Weihnachtsvorlesung von Ferrero: Der schmale Grat zwischen kreativer Freiheit und Regelbruch in der Werbung.
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Am 3. Dezember 2024 fand an der Hochschule Pforzheim die traditionelle Weihnachtsvorlesung mit Uwe Storch, Head of Media bei Ferrero Deutschland und Vorsitzender der Organisation Werbungtreibende im Markenverband (OWM), statt. Der Titel seines Vortrags, „Was darf Werbung denn eigentlich? Was sind die Regeln? Wirkt freiwillige Selbstkontrolle?“, versprach eine spannende Auseinandersetzung mit dem Thema Werbung und dessen Grenzen. Begleitet wurde Herr Storch von Dorothea Ruthe, Specialist Employer Branding & Talent Management bei Ferrero.
Herr Storch ist Absolvent der Hochschule Pforzheim und kann auf über 35 Jahre Erfahrung bei Ferrero zurückblicken. Er präsentierte einen interaktiven Vortrag, indem er den Studierenden Werbeanzeigen und -filme unterschiedlichster Marken, Unternehmen und Dienstleister zeigte und über deren gesetzliche Konformität abstimmen lies.
Viele dieser Beispiele waren bewusst provokant, anstößig oder grenzwertig und sollten das Publikum nicht nur zum Nachdenken, sondern auch zum Mitdiskutieren anregen. Es entwickelte sich eine rege Diskussion, bei der sich schnell zeigte, dass die Grenzen zwischen kreativer Freiheit und gesellschaftlicher Akzeptanz oft fließend sind. Während manche die provokanten Werbungen als unterhaltsam empfanden, stießen andere Zuhörer sich an den Inhalten. Die unterschiedlichen Sichtweisen machten deutlich, dass Werbung eine große Verantwortung trägt, insbesondere bei der Einhaltung ethischer Standards.
Ein zentraler Aspekt des Vortrags war die Rolle des Deutschen Werberats. Herr Storch erläuterte, dass diese Institution als Selbstkontrolleinrichtung der Werbewirtschaft fungiert und sich dafür einsetzt, dass rechtlich zulässige Werbung auch ethische Grenzen nicht überschreitet. Er ermutigte die Studierenden, sich bei als unangemessen empfundener Werbung an den Werberat zu wenden. Dies sei ein wichtiger Mechanismus, um einerseits die kreative Freiheit zu schützen und andererseits sicherzustellen, dass Werbung die gesellschaftlichen Werte nicht verletzt.
Als Vertreter von Ferrero ging Herr Storch auch auf die Eigenverantwortung seines Unternehmens ein. Ferrero ist Gründungsmitglied der EU Pledge, einer freiwilligen Selbstverpflichtung führender Nahrungsmittel- und Getränkehersteller, die sich dafür einsetzt, Nahrungsmittel- und Getränkewerbung für Kinder unter 12 Jahren in der EU zu regulieren. Diese 2007 ins Leben gerufene Initiative zeigt, dass Eigenverantwortung und freiwillige Selbstkontrolle in der Werbebranche effektiv sein können, um ethische Standards zu sichern.
Ferrero setzt sich mit dieser Maßnahme bewusst dafür ein, Kinder vor unangemessener oder manipulativer Werbung zu schützen und so einen Beitrag zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Werbung zu leisten.
Der Vortrag von Uwe Storch bot nicht nur spannende Einblicke in die Welt der Werbung, sondern regte auch zur Selbstreflexion an. Er zeigte eindrucksvoll, dass Werbung weit mehr ist als die bloße Vermittlung von Botschaften: Sie ist ein Spiegel gesellschaftlicher Werte und Normen – und manchmal auch deren kritischer Reibungspunkt.
Uwe Storch gelang es, durch seine unterhaltsamen Beispiele ein komplexes Thema greifbar zu machen. Die rege Beteiligung des Publikums und die offenen Diskussionen machten deutlich, wie wichtig eine kritische Auseinandersetzung mit Werbung ist.
Im Anschluss an den äußerst kurzweiligen Vortrag von Uwe Storch übernahm Dorothea Ruthe das Wort und stellte die vielfältigen beruflichen Möglichkeiten bei Ferrero vor. Von Praktika über Abschlussarbeiten bis hin zum Berufseinstieg bietet das Unternehmen spannende Perspektiven für Studierende und AbsolventInnen.
Wir bedanken uns herzlich bei Uwe Storch und Dorothea Ruthe für diese lebendige Weihnachtsvorlesung und wir freuen uns darauf, Ferrero im nächsten Jahr wieder an der Hochschule Pforzheim begrüßen zu dürfen.