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HS PF meets Taiwan Tech: Erstmals Wirtschaftsingenieure für Double-Degree in Taiwan

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Doppelabschlussprogramm: Master-Studiengang Engineering and Management (M. Sc.)

 

Von Pforzheim nach Taipeh: Studierende des Master-Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen/Engineering and Management (MEM) der Fakultät für Technik haben den heimischen Campus entlang der Pforzheimer Tiefenbronner Straße vorübergehend gegen das Pflaster der National Taiwan University of Science and Technology (Taiwan Tech) eingetauscht. Lynn Pornschlegel und Marius Rothhardt sind die ersten beiden Pforzheimer Master-Studierenden, die an der neuen Partneruniversität in dem Inselstaat östlich von China das Doppelabschlussprogramm „Double Degree“ durchlaufen und zwei Abschlüsse gleichzeitig erwerben können. Neben der weltweit renommierten Universität Tecnológico de Monterrey in Mexiko ist die Taiwan Tech nun die zweite Double-Degree-Kooperationsuni der Pforzheimer Wirtschaftsingenieure. Verhandlungen mit weiteren Partnern sowohl in Europa als auch weltweit werden derzeit geführt. Ende August 2019 setzten Prof. Dr. Ulrich Jautz, Rektor der Hochschule Pforzheim und Prof. Dr. Ching-Jong Liao, Rektor der Taiwan Tech ihre Unterschriften unter den Vertrag über das neue Austauschprogramm. Auch taiwanesische Studierende sollen schon bald den Pforzheimer Campus kennenlernen.

Mitinitiator der Kooperation ist MEM-Studiengangleiter Prof. Dr. Ansgar Kühn: „Mit der Taiwan Tech haben wir einen weiteren renommierten internationalen Partner für unser Double-Degree-Programm gewinnen können.“ International studieren und zwei akademische Abschlüsse gleichzeitig erwerben – Studierende des Wirtschaftsingenieurwesens an der Hochschule Pforzheim haben diese Möglichkeit. „Schon seit einigen Jahren bieten wir unseren Bachelor-Studierenden diese Chance. Ich freue mich, dass ab sofort auch die Master-Studierenden ein attraktives Doppeldiplom erwerben können”, so Ansgar Kühn. Der Experte für Produktionsmanagement war zu Beginn des aktuellen Wintersemesters in Taipeh vor Ort, „um die Kollegen dort nach zahlreichen Telefonaten und Skype-Konferenzen persönlich zu treffen und letzte organisatorische Fragen zu klären.“

Der Studienbeginn für Pforzheimer in Taiwan liegt jeweils im Wintersemester, Studierende aus Taiwan beginnen ihr deutsches Studium zum Sommersemester. Diese Form der Organisation, auch „Natural Buddy Programm“ genannt, hat einen positiven Nebeneffekt der „Überlappung“: „Die Pforzheimer Repräsentanten verbringen jeweils noch ein wenig Zeit mit den Studierenden aus Taipeh und können sich austauschen, bevor diese dann den Weg nach Deutschland antreten.“

Der aktuelle Pilotdurchlauf mit Marius Rothhardt und Lynn Pornschlegel ist ein erfolgreicher Startschuss für das Austauschprogramm: „Taiwan ist durch seine bewegte Geschichte und seine westliche Orientierung ein perfekter Ort für Europäer, um sich der asiatischen Kultur anzunähern. Beim wachsenden Einfluss Chinas in Wirtschaft und Weltpolitik halte ich das für sehr wichtig“, so der 25-jährige Pforzheimer Marius Rothhardt. Auch Lynn Pornschlegel sieht ihren Aufenthalt als Gewinn: „Ich habe mich bereits in meiner Rolle als Werkstudentin mit dem asiatischen Markt beschäftigt und plane, nach meinem Abschluss im internationalen Vertrieb oder im Business Development tätig zu sein. Dabei Geschäftsfelder oder Themengebiete bezogen auf den asiatischen Raum abzudecken, empfinde ich als spannende Aufgabe. Ein Jahr in Taiwan gelebt zu haben, kann dabei garantiert nicht schaden“, so die 21-Jährige aus Karlsruhe. Das Pforzheimer Duo belegt an der Taiwan Tech Lehrveranstaltungen wie Multimedia Wireless Networks, Human Ressource Development, Psychological Foundations in Human Factor Engineering, Cross-Cultural Management, Industrial Management, Marketing Management oder Ethics in Research. Außerdem Pflicht für die deutschen Gäste: ein Kurs Mandarin-Chinesisch. „Anders als bei uns sind die Vorlesungen hier sehr viel verschulter. Es werden zum Beispiel Noten für die Mitarbeit vergeben“, zeigt Marius Rothhardt Unterschiede zum Studienleben in Deutschland auf.

Hintergrund: Master-Studiengang Engineering and Management (M. Sc.)
Unternehmensstrukturen werden immer komplexer – gefragt sind daher Managerinnen und Manager, die betriebswirtschaftliches, technisches und methodisches Wissen besitzen. Von der werteorientierten Unternehmensführung bis zum strategischen Einkauf: MEM-Absolventen steht der Einsatz in vielen technischen oder interdisziplinären Unternehmensbereichen offen. Sie arbeiten, national und international, in führenden Management-Positionen in der Industrie, im Handel und im Dienstleistungssektor, in der Energiewirtschaft, dem Produktmanagement, dem Innovations- und Technologiemanagement oder der Wissenschaft.