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Hochschule Pforzheim würdigt herausragende Leistungen

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Perspektiven- und Lehrpreis sowie Research Excellence Awards vergeben
Die Hochschule Pforzheim würdigt das Engagement von Professoren, Mitarbeitenden und Studierenden. Foto: Axel Grehl

Die Hochschule Pforzheim würdigt das Engagement von Professoren, Mitarbeitenden und Studierenden. Foto: Axel Grehl

Selbst eine weltweite Pandemie hält Lehrende, Mitarbeiter und Studierende der Hochschule Pforzheim nicht von Höchstleistungen ab, weswegen auch 2020 die herausragendsten Beiträge wieder mit dem Perspektivenpreis, dem Hochschulschullehrpreis sowie Forschungspreisen - den Research Excellence Awards des Instituts für Angewandte Forschung (IAF) in den Kategorien Professorinnen und Professoren, Mitarbeiterende und Studierende - ausgezeichnet worden sind.


Der Perspektivenpreis, der besondere Verdienste um das Leitbild der Hochschule „Führend durch Perspektivenwechsel“ honoriert, geht dieses Mal an Annelene Cristi, Professor Dr. Rainer Drath und Professor Dr. Stefan Haugrund. Das interdisziplinäre Team war federführend dafür verantwortlich, dass die Hochschule Pforzheim dank frühzeitiger Auseinandersetzung mit dem Thema E-Learning als erste Hochschule im Südwesten bei Beginn des Lockdowns im März 2020 quasi nahtlos die Lehre in rund 200 virtuellen Hörsälen fortsetzen konnte. So haben die Träger des diesjährigen Perspektivenpreises nicht nur dafür gesorgt, dass jeder Studierende die Möglichkeit hatte, das Semester erfolgreich abzuschließen, sondern „auch das Image der Hochschule und unsere überregionale Bekanntheit gestärkt“, wie Hochschul-Rektor Professor Dr. Ulrich Jautz in seiner Laudatio unterstrich, die er coronabedingt bei einer digitalen Feierstunde in eben einem dieser neuen virtuellen Räume hielt.


Für ihre Methoden, um Studierenden selbst die komplexesten physikalischen Zusammenhänge anschaulich zu vermitteln, ist Dr. Jessica Frank mit dem Lehrpreis der Hochschule Pforzheim gewürdigt worden. In seiner Laudatio rückte der Prorektor für Studium und Lehre, Professor Dr. Hanno Weber, vor allem Dr. Franks innovativen Einsatz von Mikrosimulationen in den Mittelpunkt, dank derer die Studierenden große Lernerfolge vorweisen können. „In einer Mikrosimulation lassen sich physikalische Phänomene spielerisch begreifen, der Lerneffekt liegt auf der Hand“, zeigte sich Professor Weber begeistert von den modernen didaktischen Methoden seiner Kollegin. Dass auch die Studierenden Dr. Franks Art der Wissensvermittlung schätzen, unterstrichen sie, in dem sie die Physikerin für den Lehrpreis vorschlugen.


Den Research Excellence Award des IAF in der Kategorie Professorinnenund Professoren nahm Professor Dr. Claus Lang-Koetz entgegen. Der Professor für Nachhaltiges Technologie- und Innovationsmanagement gehört zu den forschungsstärksten Lehrenden auf dem Pforzheimer Campus und leistet vor allem am hochschuleigenen Institut für Industrial Ecology (INEC) Pionierarbeit, wo er sich auf die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in strategische und organisatorisch-methodische Aspekte des Technologie- und Innovationsmanagements spezialisiert hat. Wie erfolgreich er dabei ist, beweist die stolze Summe von rund 1,7 Millionen Euro, die er im Rahmen seiner Forschungsarbeiten an Drittmitteln für die Hochschule Pforzheim generieren konnte. „Die Berufung von Claus Lang-Koetz war ein Glücksgriff und ist von unschätzbarem Wert für die Forschungsarbeit am INEC“, attestierte ihm sein Kollege und Laudator Professor Dr. Mario Schmidt.


Mit Philipp Rouven Schäfer und Oliver Dieterle wurden gleich zwei Mitarbeiter für ihre Leistungen mit dem Research Excellence Award ausgezeichnet. Dieterle ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Smart Systems und Services und war Stipendiat des in Zusammenarbeit mit der Universität Tübingen angebotenen kooperativen Promotionskollegs „Entwurf und Architektur Eingebetteter Systeme“. Seine Dissertation beschäftigt sich mit der innovativen Auslegung von multiphasigen Synchronmotoren und ist hinsichtlich ihrer Anwendung für das autonome Fahren für die deutsche Industrie von hoher Bedeutung. „Durch die Arbeit von Herrn Dieterle wurde es möglich, die Funktionsweise der Motoren zuverlässiger und weniger störanfällig zu gestalten. Die Ausführung erfolgte dabei nicht nur theoretisch, sondern die Ideen wurden erfolgreich umgesetzt und deren Praxistauglichkeit aufgezeigt“, lobte Laudator Professor Dr. Thomas Greiner den Ausgezeichneten.
Ebenfalls ausgezeichnete Leistungen erbrachte Philipp Rouven Schäfer. Er gehört zu den ersten Absolventen des Bachelor-Studiengangs BWL/Ressourceneffizienz-Management sowie des Master-Programms Life Cycle & Sustainability. Beide Studiengänge schloss er mit großem Erfolg ab, so dass er die Möglichkeit bekam, als Stipendiat des kooperativen Promotionskollegs „Energiesysteme und Ressourceneffizienz“ am KIT Karlsruhe zu promovieren. Inhaltlich befasste er sich dabei mit dem Zusammenhang zwischen Rohstoffgewinnung und Materialrecycling einerseits und dem damit verbundenen Energieaufwand andererseits. Auch hier brillierte Schäfer und schloss mit der Auszeichnung Summa Cum Laude ab. „Alles in allem ein Hattrick an der Hochschule Pforzheim mit einem wissenschaftlich hochrelevanten Ergebnis“, so Laudator Professor Dr. Mario Schmidt über Schäfer als Eigengewächs der Hochschule Pforzheim. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter am INEC arbeitete er unter anderem in dem Projekt zur Weiterentwicklung der baden-württembergischen Landesstrategie Ressourceneffizienz mit.


Vonseiten der Studierenden durften sich Esra Cetinkaya, Dilara Canli, Simon Cedrick Nunka Dikuba, Matthäus Vogelmann, Lukas Strobel, Adrian von Gaisberg, Benjamin Axmann und Pauline Streisel über den Research Excellence Award freuen. In der Fakultät für Technik überzeugten Cetinkaya, Canli und Nunka Dikuba mit ihrem wissenschaftlichen Beitrag zum kürzlich erschienenen Fallstudienbuch „Cases in Critical Cross-Cultural Management“ (CCM). „Die beiden Kapitel sind eine beachtliche wissenschaftliche Leistung, die von der internationalen Community entsprechend gewürdigt wurde: Vorgestellt wurden sie im Dezember 2020 auf der Jahreskonferenz der European Academy of Management, das ist die größte Managementforschungs-Konferenz Europas“, sagt Professorin Dr. Jasmin Mahadevan, Expertin für Internationales und Interkulturelles Management an der Fakultät für Technik, in ihrer Laudatio. Sie betreute die Studierenden in ihrer Forschung und fungiert auch als Mitautorin der Kapitel. Ebenfalls aus den Reihen der Fakultät für Technik erhielten Matthäus Vogelmann, Lukas Strobel, Adrian von Gaisberg und Benjamin Axmann den Research Excellence Award für ihre Abschlussarbeiten im Bereich Absicherung von modernen Videosystemen im Fahrzeug. Dabei betraten die von Professor Dr. Karlheinz Blankenbach aus dem Studiengang Elektro- und Informationstechnik betreuten Absolventen wissenschaftliches Neuland, da sie statt der bislang üblichen Auswertung ausschließlich digitaler Daten zur Überwachung auch das Display mit einbezogen und das erfasste Licht mit den digitalen Bilddaten in Korrelation setzten. „In Summe haben alle vier Studierenden in ihren jeweiligen Abschlussarbeiten außergewöhnliche und weit über das übliche Maß hinausgehende Leistungen erbracht. Diese gingen zumindest in Teilbereichen über den gegenwärtigen State-of-the-Art hinaus“, unterstrich Laudator Professor Blankenbach. Zu den Forschungspreis-Gewinnern zählt auch die Industrie-Design-Absolventin Pauline Streissel. In ihrer Abschlussarbeit „improving movement“ befasste sie sich mit dem optimalen Tragekomfort von Schuhwerk. Dafür entwickelte Streissel ein bislang einzigartiges Konzept, bei dem sich die Weite der Sohle individuell auf die Passform des Fußes der Schuh tragenden Person einstellen lässt, und setzte dieses im 3D-Print um. Dabei betrachtete die Absolventin alle Ebenen des Designs und ging intensiv sowohl auf technologische als auch auf ergonomische Aspekte ein. „Pauline Streissel gibt sich nie mit dem erstbesten Ergebnis zufrieden, sondern geht immer noch tiefer und weiter, und liefert so Ergebnisse ab, die weit über dem Durchschnitt liegen“, erklärte Laudatorin Professor Madeleine Häse.


„Die Hochschule Pforzheim lebt von ihrer hohen Qualität in Forschung und Lehre. Deshalb sind wir zwingend darauf angewiesen, dass Kolleginnen und Kollegen sich über ihre normalen Aufgaben hinaus engagieren und in den zahlreichen interdisziplinären Projekten an unserer Hochschule aktiv mitarbeiten. Im Sinne der an unserer Hochschule herrschenden Anerkennungskultur sollen diese besonderen Leistungen mit Preisen gewürdigt werden“, sagt Hochschul-Rektor Professor Ulrich Jautz. Auch Professor Dr. Hanno Weber lobt die Verdienste der Kolleginnen und Kollegen, Mitarbeiterenden und Studierenden: „Die Vielfalt der ausgezeichneten Arbeiten beweist, wie breit die Hochschule Pforzheim in Forschung und Lehre aufgestellt ist und was hier – allen Umständen zum Trotz – vom Professor und der Professorin über den Mitarbeiterenden bis zum Studierenden an exzellenter und vor allem innovativer Arbeit geleistet wird.“