Hilfe für Afrika
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Im Rahmen ihres Studiums an der Pforzheimer Fakultät für Technik hatten die vier angehenden Wirtschaftsingenieure Nicole Meißner, Julian Oser, Johannes Klarmann und Christian Walz im Jahr 2013 erstmals Südafrika besucht. Armut, Arbeitslosigkeit, ein schlechtes Bildungssystem: „Die Menschen hier brauchen Unterstützung und wir können helfen“, dachten die vier. Zurück in Pforzheim erfolgte am 21. Mai 2013 die Eintragung von initiAID e.V. ins Vereinsregister am Amtsgericht Pforzheim. Seit der Gründung sind sie neben Yannick Rittmann im Vorstand aktiv und sechseinhalb Jahre später zählt der Verein mehr als 100 Mitglieder. Rund 60 Freiwillige, Studierende der Hochschule - waren zwischenzeitlich als Helfer vor Ort, über 3000 Bewohnern des Townships Vrygrond haben von Weiterbildungsangeboten des Vereins profitiert, sieben jungen Menschen wurde ein Studium an der University of Capetown vermittelt, zehn Kinder erhalten ein High School-Stipendium – 86 Prozent dieser Stipendiaten sind Mädchen.
Eines davon ist Anastasia. Sie ist ein Mathe-Talent, gewann einen überregionalen Wettbewerb und darf deshalb nun im kommenden Jahr zu einer Mathe-Olympiade nach China reisen.“. Ein anderes sehr talentiertes Mädchen, Naomi, war häuslicher Gewalt ausgesetzt und ihre schulischen Leistungen brachen ein. InitiAID half der 15-Jährigen zum Umzug in das Internat ihrer Schule und man konnte förmlich sehen, wie sie wieder auflebte.
Möglich macht initiAID dies mit dem Projekt „Build up Kids. Es bietet Jugendlichen im Alter von 13 bis 18 Jahren aus den Townships südlich von Kapstadt die schulische Weiterbildung an besser ausgestatteten High Schools – durch Spenden und Fördermitgliedschaften. „Ich bin sehr dankbar“, sagt Anastasia. Dinge, wie eine neue Brille, sind für sie keine Selbstverständlichkeit.
„Geschichten wie die von Anastasia und Naomi sind es, die mich und die anderen Helfer antreiben“, sagt Dr. Joachim Schuler, Professor für Wirtschaftsinformatik an der Hochschule Pforzheim. Er engagiert sich nicht nur in vielfältigen Forschungs- und Praxisprojekten, sondern auch mit großem Herz für die sozialen Projekte von initiAID wie das Vrygrond Computer Lab, das in Vrygrond, einem Township in Kapstadt, Trainings- und Bildungsangebote für bedürftige Menschen anbietet, um deren Lebens- und Arbeitschancen zu verbessern. Schuler ist im Vorstand der Initiative. Er gehört zu den Anbahnern dieser Verbindung nach Südafrika. Schon vor der Gründung von initiAID hat sich Schuler mit seinem südafrikanischen Kollegen Kevin Johnston im Township Vrygrond engagiert. Die Idee zum Computer Lab ist fast zehn Jahre alt. 2012 begann dann alles. Johnston, der erst vor kurzem wieder zu Besuch an der Hochschule Pforzheim war, ist Professor für Wirtschaftsinformatik an der University of Capetown. Gemeinsam mit Schuler hat er dafür gesorgt, dass die Finanzierung des Projektes komplett abseits von Korruption bedrohter Finanzströme läuft. „Niemand kann sich an diesem Projekt bereichern. Deshalb ist es so erfolgreich“, erklärt Kevin Johnston. Wie wichtig das Projekt ist, verdeutlicht Joachim Schuler. „Sie müssen sich vorstellen: Es gibt im Prinzip so gut wie kein Internet in den Townships. In unserem Lab hingegen können sich die Kids in Sachen Internet weiterbilden und haben zudem ein Fenster in die Welt.“ Die Studierenden der Hochschule Pforzheim, die als Freiwillige drei bis sechs Monate im Lab helfen, schätzen diese Zeit sehr. „Unsere ‚Freiwilligen‘ verbringen bis zu einem halben Jahr in Südafrika, um die Menschen hier gemäß dem Motto ‚Hilfe zur Selbsthilfe‘ zu unterstützen: In unserem Lab vermitteln sie den Umgang mit Computern und helfen beispielweise beim Schreiben von Bewerbungen. Und alle sagen danach, dass es die beste Erfahrung ist, die sie je gemacht haben“, sagt Joachim Schuler.
Aktuelle Projekte: „Vrygrond Computer Lab“, „Build up Kids“ und „Perspektive“
Zugang zum Internet während der kostenlosen „Open Hours“, IT-gestützte Trainings- und Bildungsangebote für das berufliche und persönliche Leben: Ausgestattet mit 22 Computern bietet das Vrygrond Computer Lab umfassende Workshops und Trainingsangebote für alle Altersgruppen, individuelle Unterstützung und Einzelunterricht. initiAID e.V. finanziert in Kooperation mit der University of Capetown nicht nur Kursräumlichkeiten und Ausstattung, sondern entsendet regelmäßig ehrenamtliche Helfer, überwiegend Studierende der Hochschule Pforzheim, die sich als Referenten und Kursleiter engagieren.
Mit „Perspektive“ richtet der gemeinnützige Verein den Blick auf die Heimat: Potenzielle Studienanwärter mit Fluchthintergrund werden mit Unterstützung von Studierenden der Hochschule Pforzheim mit dem Campusleben vertraut gemacht und erhalten erste Orientierung. „Alle zwei Wochen veranstalten wir in Kooperation mit der Hochschule Pforzheim und der Diakonie Pforzheim ein Welcome Café. Oft ergeben sich hier erste Kontakte zwischen Geflüchteten und Studierenden, die im Rahmen unseres ‚Buddy Programms‘ dann intensiver werden können.“ 40 Geflüchtete absolvierten Sprachkurse im Rahmen von „Perspektive“, sechs junge Menschen konnten dank der Unterstützung ein Studium aufnehmen.
Wege der Unterstützung: Mitglied werden, spenden, Freiwilligenarbeit vor Ort leisten
initiAID e.V. wird durch ordentliche, studentische und Fördermitglieder getragen. Der Jahressbeitrag für Vereinsmitglieder, die berufstätig sind, liegt aktuell bei 40 Euro. Spenden fließen zu 100 Prozent in soziale Projekte. Aber auch Sachspenden wie ältere Handys werden gesucht.
Jetzt spenden:
Spendenkonto InitiAID e.V.
IBAN: DE07 6665 0085 0008 8068 96
BIC: PZHSDE66XXX
Jetzt Mitglied werden / sich über Freiwilligenarbeit informieren:
info(at)initiaid(dot)de
www.inititaid.de