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Heinrich-Blanc-Förderpreis: Ein Meilenstein für die Robotik im Haushalt

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Mike Barth und Karl-Bang Gottlebe (r.).

Mechatroniker Karl-Bang Gottlebe erhält Heinrich-Blanc-Förderpreis 2017 für innovative Abschlussarbeit
                                                                                               


Die Robotik ist auf dem Vormarsch. Laut der jüngsten Prognose der International Federation of Robotics (IFR) werden 2020 allein in der Industrie weltweit rund drei Millionen Roboter zum Einsatz kommen. Aber nicht nur in der Industrie, auch für Privatpersonen gewinnen die technischen Helfer immer mehr an Bedeutung. Doch wie können Roboter für den privaten Gebrauch in Zukunft so entwickelt werden, dass sie für den Verbraucher erschwinglich bleiben? Dieser Frage hat sich Mechatronik-Absolvent Karl-Bang Gottlebe in seiner Abschlussarbeit gewidmet. Und das mit Erfolg: Für seine Bachelor-Thesis mit dem Titel „Entwicklung einer Umgebungserkennung für Service Roboter auf Basis von Linienlasern“ erhielt er nicht nur die Bestnote „sehr gut“, sondern wurde zudem mit dem Heinrich-Blanc-Förderpreis 2017 der Firma Blanco ausgezeichnet. Anfang Oktober erhielt Karl-Bang Gottlebe sein Preisgeld in Höhe von 5000 Euro
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„In Servicerobotern werden häufig industrielle Komponenten verbaut. Ich wollte eine technische Alternative zu diesen professionellen Sensoriken finden, die die Entwicklung von Robotern für Privatpersonen oder für die Forschung vereinfacht und preiswerter macht“, so Karl-Bang Gottlebe.

In seiner Bachelor-Arbeit setzte der Mechatroniker sich mit alternativen Messverfahren für die Umgebungserkennung auseinander. „Ich habe nach einer Lösung gesucht, die bei hoher Genauigkeit ohne aufwändige Rechnerarchitektur auskommt und damit einen ökonomischen Einsatz auch im Privatbereich erlaubt.“

Gottlebe entwickelte eine Methode auf Basis des Lichtschnittverfahrens aus der optischen Vermessung: Mithilfe eines Linienlasers und einer Kamera können die Distanzen zu unterschiedlichen Objekten bestimmt werden. Hierbei können schon Kameras mit geringer Auflösung gute Ergebnisse erzielen. Sein System einer komplexen Bildverarbeitung auf einem einfachen Mikrocontroller birgt Potenzial: „Das System ist flexibel einsetzbar und bietet eine günstige Alternative zu den aktuell gängigen industriellen Sensoren“, so der Mechatroniker. Auf seine Entwicklung wird Karl-Bang Gottlebe ein Patent anmelden.

Karl-Bang Gottlebe
Nach seinem Bachelor-Abschluss im Studiengang Mechatronik machte Karl-Bang Gottlebe sich, gemeinsam mit zwei weiteren Gründern, 2016 mit der Entwicklung eines Fahrbaren Transporttischs selbstständig. Dieser, so die Idee, soll körperlich beeinträchtigte Menschen beim Tragen von Gegenständen unterstützen. Hier kommt Gottlebes Technologie bereits erfolgreich zum Einsatz.

Seit dem Wintersemester 2017/2018 zählt Karl-Bang Gottlebe außerdem zum ersten Jahrgang Studierender des an der Fakultät für Technik neu eingerichteten Master-Studiengangs Mechatronische Systementwicklung.

Hintergrund: Heinrich-Blanc-Förderpreis
Bereits seit 2007 verleiht die Heinrich-Blanc-Stiftung alljährlich ihren Förderpreis für herausragende Abschlussarbeiten. In Würdigung des Namensgebers, dem Gründer des Unternehmens Blanco und Mitbegründer von E.G.O. Blanc und Fischer in Oberderdingen, sollen sich diese durch innovative Herangehensweise und ökonomische Relevanz auszeichnen.