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EU-Patent erteilt: Herstellungsverfahren für 3D-Druck-Metallpartikel

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Erfolg für Professoren Kai Oßwald und Jörg Woidasky

 

Der Hochschule Pforzheim wurde ein europäisches Patent für ein Herstellungsverfahren von Metallpartikeln für den 3D-Druck erteilt, das auf Arbeiten der Professoren Kai Oßwald und Jörg Woidasky beruht. Beide lehren und forschen im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen der Fakultät für Technik der Hochschule Pforzheim. Das Patent „EP3395482 – Verfahren zur Herstellung von Partikeln mittels Funkenerosion und hierfür geeignete Erodiervorrichtung“ beschreibt eine Modifikation der Senkerosion zur Herstellung von Metallpartikeln. Die so entstehenden Partikel können zum Lasersintern verwendet werden. Dabei liegt die Besonderheit des Verfahrens in der zielgerichteten und stufenlos möglichen Einstellung von Legierungszusammensetzung und Partikelgröße. Das Verfahren kann z. B. zur Nachdosierung von Feinpartikeln in den Kreislaufprozessen der additiven Fertigung eingesetzt werden.

„Das ist ein schönes Beispiel für Innovation durch interdisziplinäre Zusammenarbeit“, so Kai Oßwald, Professor für Fertigungsverfahren im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen. „Der Ausgangspunkt war mein Bericht über Forschungsarbeiten zur Funkenerosion im Rahmen des Forschungskolloquiums der Fakultät für Technik – einer internen Diskussionsplattform für Fakultätsangehörige“, so Kai Oßwald. Regelmäßig berichten Professorinnen und Professoren der Fakultät für Technik hier über ihre Forschungsaktivitäten in unterschiedlichen Bereichen.  „Die an die Präsentation anschließende Diskussion führte zu der Frage, welche Eigenschaften die Abfälle des Verfahrens besitzen und es entstanden gemeinsame Forschungsarbeiten, die letztlich zur Patenterteilung führten“, so Jörg Woidasky, Professor für nachhaltige Produktentwicklung im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen.

An den Entwicklungen wirkten mehrere Studierende durch Anfertigung ihrer Bachelorarbeiten mit, die relevante Aspekte für die Patentanmeldung beitrugen. Mit der Patentierung sei ein wichtiger Zwischenschritt zur Anwendung erreicht, aber man habe die nächsten Entwicklungsschritte fest im Blick: „Im Moment bereiten wir einen Förderantrag vor, um die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten weitertreiben zu können. Und natürlich werden wir auf Industrieunternehmen zugehen, um den Ansatz schnell in die Anwendung zu bringen, sobald das Verfahren die notwendige Reife hat“, so Kai Oßwald.

Die Arbeiten erfolgten unter dem Dach des Instituts für Werkstoffe und Werkstofftechnologien (IWWT). Das Forschungsinstitut der Hochschule Pforzheim beschäftigt sich in Forschung und Lehre mit der Entwicklung und den Eigenschaften von Werkstoffen und unterschiedlichen Anwendungs- und Verarbeitungstechniken. Die Arbeitsgruppe „Abtragende Fertigungsverfahren“ unter der Leitung von Kai Oßwald forscht hierbei unter anderem an der Funkenerosion. Das Ziel der von Jörg Woidasky geleiteten IWWT-Arbeitsgruppe „Werkstoffrecycling und Nachhaltigkeit“ ist die Schließung hochwertiger Stoffkreisläufe für Metalle, Kunststoffe und Werkstoffverbunde.