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Do it yourself: Bausatz für Wärmebildkamera entwickelt

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Erfolgreiche Projektarbeit im Master-Studiengang Embedded Systems 

Was schwedischen Möbelhäusern zum Erfolg verhilft, muss auch für die Forschung und Entwicklung im Bereich der Technik möglich sein: selbst bauen, stecken, löten – und dadurch sehr viel Geld sparen. Mit seiner Idee, eine DIY-Wärmebildkamera (DIY – Do it yourself) zu entwickeln, hat Max Ritter eine erfolgreiche Projektarbeit realisiert und die Wärmebildtechnik zugleich einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Seine „DIY-Thermocam V2“ steht unter einer Open-Source-Lizenz: Firm- und Hardware des modularen Bausatzes sind öffentlich. Auf einer Online-Projektseite finden sich unter anderem die Aufbauanleitung sowie eine Liste aller benötigten Teile inklusive ihrer Bezugsquellen. 

 „Ich wollte ein Gerät konzipieren, das zum einen wesentlich preiswerter ist als gängige Modelle auf dem Markt und das zum anderen um verschiedenste Funktionalitäten für unterschiedliche Zwecke erweiter- und nutzbar ist – und das nicht nur für Forscher und Technik-Profis, sondern auch für den privaten Tüftler“, beschreibt Max Ritter den Grundgedanken seiner Projektarbeit „DIY-Thermocam V2“. Das Ziel des Projekts sei es, die „faszinierenden Möglichkeiten der Wärmebildtechnik“ einer Zielgruppe mit begrenztem Budget Privatpersonen, kleine Unternehmen, Schulen und Forschungseinrichtungen zur Verfügung zu stellen, die sich eine solche Lösung ansonsten nicht leisten könnten. 

Dieses Ziel hat der Pforzheimer Master-Student erreicht: Sein modularer Bausatz kostet 400 Euro, am Markt gängige Wärmebildkameras mit ähnlichen Leistungsdaten liegen bei durchschnittlich 2000 Euro. Die Wärmebildkamera basiert auf dem Sensor eines weltweit führenden Herstellers und bietet eine Auflösung von 160 mal 120 thermischen Pixeln. Bedient wird sie über ein 3,2 Zoll großes, farbiges LCD-Display. Bilder können auf einer SD-Karte gespeichert, die Rohdaten per USB an einen Computer übertragen werden. Die Elektronik setzt sich aus einer Reihe fertiger Module sowie einer von Ritter selbst entworfenen Basisplatine zusammen. 

Die Anwendungsmöglichkeiten für Wärmebildtechnik sind vielfältig: Die Kameras können unter anderem zur Erkennung energetischer Schwachstellen in der Bausubstanz von Gebäuden, zur Personensuche und zur Analyse elektrischer und mechanischer Komponenten eingesetzt werden.

Zur Person: Max Ritter
Nach seinem Bachelor-Studium der Angewandten Informatik nahm Max Ritter im Jahr 2015 sein Master-Studium “Embedded Systems” an der Fakultät für Technik der Hochschule Pforzheim auf. Aktuell schreibt der 24-Jährige seine Master-Thesis über die Untersuchung Neuronaler Netze im Bereich der Fahrerassistenzsysteme bei einem Unternehmen in Stuttgart, das Werkzeuge, Softwarekomponenten und Dienstleistungen für die Automobilindustrie entwickelt. Nach seinem Abschluss im August 2017 wird Max Ritter bei einem Start-Up-Unternehmen in München arbeiten. 

 

Hintergrund: Embedded Systems
Seit der Einführung des Studiengangs Embedded Systems im Wintersemester 2007/08 haben insgesamt 112 Studierende diesen erfolgreich mit dem Master of Science abgeschlossen.

Pro Semester studieren durchschnittlich 15 Studierende. Sie erwerben die Fähigkeit, komplexe eingebettete Rechnersysteme zu entwerfen. Fachliche Schwerpunkte sind die Entwicklung von Automatisierungs-, Informations- und Kommunikationssystemen. Bei den überfachlichen Qualifikationen liegen Schwerpunkte auf Projektmanagement und rechtlichen Aspekten.