Ausgezeichnetes Design im Fachbereich Visuelle Kommunikation
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Hannah Makki gewinnt mit „THE LINDEMANN FILES – Lindemann Love Letters“ einen Award für Communication Design beim aed neuland 2025:
Wie umgehen mit Kunst, wenn die Person dahinter irritiert? Hannah Makki, Studentin an der Fakultät für Gestaltung Pforzheim, hat sich in ihrer Semesterarbeit intensiv mit der umstrittenen Figur Till Lindemann beschäftigt – zwischen Fanliebe, moralischem Unbehagen und gesellschaftlicher Verantwortung.
Ihr Projekt verknüpft drei Ebenen: eine Sammlung von 1.000 echten Fan-Kommentaren („Lindemann Love Letters“), eine kritisch recherchierte Dokumentation im Stil einer Polizeiakte („The Lindemann Files“) und ein analog animiertes Video, das persönliche und kollektive Zerrissenheit sichtbar macht.
Die Jury hob besonders hervor, wie vielschichtig und mutig sich die Arbeit mit dem Spannungsfeld zwischen künstlerischer Wirkung und ethischer Haltung auseinandersetzt. Eine gestalterisch wie inhaltlich herausfordernde Arbeit, die nachhallt – und zum Nachdenken anregt.
‚PFIN – Ein Leitsystem für Pforzheim‘ von Ahmet Mehadzic, Absolvent des Studiengangs Visuelle Kommunikation an der Hochschule Pforzheim, wurde gleich zweifach prämiert: mit dem aed neuland Nachwuchspreis und dem Junior Corporate Design Preis 2025.
PFIN ist ein innovatives, barrierefreies Leitsystem, das mehr bietet als bloße Orientierung. Es versteht sich als integraler Bestandteil der Stadt Pforzheim – gestalterisch durchdacht, inklusiv konzipiert und identitätsstiftend. Das System kombiniert visuelle, taktile und digitale Elemente und reagiert damit auf die Vielfalt menschlicher Wahrnehmung. Orientierung wird hier als etwas verstanden, das individuell funktioniert – durch Karten, Symbole, fühlbare Strukturen oder digitale Schnittstellen. PFIN integriert all diese Ansätze in ein gestalterisch starkes und zugleich funktionales System, das Menschen hilft, sich im urbanen Raum zurechtzufinden – ohne jemanden auszuschließen.
Die Grundlage des Projekts bildet eine intensive Analyse des Stadtraums sowie Gespräche mit Nutzer*innen. Daraus entstand ein System, das Orientierung nicht nur erleichtert, sondern auch Bewusstsein für barrierefreie Stadtgestaltung schafft. Begleitet wird PFIN von aufmerksamkeitsstarken, humorvollen Kampagnen, die auf charmante Weise für mehr Inklusion im Alltag sensibilisieren.
Die Fachjurys würdigten die inhaltliche Tiefe, gestalterische Klarheit und gesellschaftliche Relevanz der Abschlussarbeit. In der Begründung des aed neuland Awards heißt es: „PFIN demonstriert, wie ein Leitsystem über bloße Wegweisung hinauswächst: Es wird zum integralen Teil des Stadtgefüges und macht Pforzheim intuitiv wie inklusiv erlebbar.“ Auch beim Junior Corporate Design Preis überzeugte das Projekt als gelungenes Beispiel für menschenzentriertes, zukunftsweisendes Design.
Die Arbeit wurde nicht nur ausgezeichnet, sondern hat auch über die Hochschule hinaus bereits Wirkung entfaltet: Eine Zusammenarbeit mit der Stadt Pforzheim ist in Planung – mit ersten Schritten zur Integration von PFIN in digitale Informationsstelen und einer möglichen Umsetzung im Wildpark.
Neben PFIN wurde Ahmet Mehadzic beim Junior Corporate Design Preis 2025 auch für ein weiteres Projekt nominiert: das Rebranding der Traditionsbrauerei Ketterer. Unter dem Titel „Ketterer – Seit 1888“ entwickelt das Erscheinungsbild eine eigenständige visuelle Sprache, die zwischen Heimatverbundenheit und urbaner Frische balanciert. Klare Typografie, moderne Farben und ein modulares Designsystem sorgen dafür, dass die Marke sowohl Stammkundschaft als auch neue Zielgruppen erreicht – laut, selbstbewusst, aber immer authentisch.