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6. Pforzheimer Werkstofftag präsentiert das Know-how der Region

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Prof. Dr.-Ing. Norbert Jost, Leiter des Instituts für Werkstoffe und Werkstofftechnologie, Hochschule Pforzheim

Edelmetalle | Technologiemetalle – Von der Tradition zur Innovationen

Mit großem Zuspruch von 150 Tagungsteilnehmern präsentierte sich am 28. September 2017 der 6. Pforzheimer Werkstofftag im CongressCentrum Pforzheim und bietet entsprechend seiner Tradition ein etabliertes Forum zum Austausch wissenschaftlicher Erkenntnisse und industrieller Innovationen, dieses Jahr mit dem Schwerpunkt„Edelmetalle | Technologiemetalle“. Die Veranstalter, das Institut für Werkstoffe und Werkstofftechnologien (IWWT) der Hochschule Pforzheim und der städtische Eigenbetrieb „Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim“ (WSP) mit seiner Cluster-Initiative „Hochform“ begrüßten zwölf Referenten aus Forschung und Wirtschaft.

Im Gespräch: Prof. Dr. Ulrich Jautz, Rektor Hochschule Pforzheim; Reiner Müller, Geschäftsbereichsleiter WSP Pforzheim; Dirk Büscher, Erster Bürgermeister der Stadt Pforzheim; Prof. Dr.-Ing. Norbert Jost, Leiter des IWWTs Hochschule Pforzheim (v.l.n.r.)

„Passend zum diesjährigen großen 250 Jahr-Goldstadt-Jubiläum wartet auf Sie zum Thema ‚Edelmetalle | Technologiemetalle’ eine gute Mischung aus der Werkstoffkunde, Werkstofftechnik und Werkstoffprüfung“, mit diesen Worten begrüßte Professor Dr.-Ing. Norbert Jost als Leiter des IWWT die Gäste aus Industrie und Forschung. Der erste Bürgermeister der Stadt Pforzheim Dirk Büscher betonte in seinem Grußwort, wie wichtig dieses Branchentreffen mit seinem fachspezifischen Angebot für den Standort Pforzheim ist. Es sei ein wichtiges Format um Gegenwart und Zukunft darzustellen, um mit der atemberaubenden Geschwindigkeit der Entwicklungen auf dem Gebiet der Präzisionstechnik Schritt zu halten. Professor Dr. Ulrich Jautz, Rektor der Hochschule Pforzheim, freute sich, dass der Pforzheimer Werkstofftag so großen Anklang findet, „denn unter den Werkstoffen sind auch die Edelmetalle und Technologiemetalle aufgrund ihrer einzigartigen Eigenschaften in unserer modernen Welt nahezu unverzichtbar geworden. Deshalb ist es wichtig immer neue Schnittstellen zwischen Wissenschaft und Industrie zu schaffen und damit den Wissenstransfer niederschwellig zu halten.“ Im Anschluss folgten elf Fachbeiträge zu allgemeinen Themen rund um Werkstoffe und ihre Verarbeitung, insbesondere aber zum diesjährigen Schwerpunktthema „Edelmetalle | Technologiemetalle“.

Die traditionelle Schmuckindustrie der Region Pforzheim hat sich im Zuge des Strukturwandels in ihrem Schwerpunkt verändert. Waren viele Firmen früher ausschließlich Zulieferer für die Schmuckindustrie, steht heute durch frühzeitige und mutige Innovationen die technische Anwendung in der Präzisionstechnik im Vordergrund. Werkstoffentwicklungen, additive Fertigungstechniken und zerstörungsfreie Verfahren in der Werkstoffprüfung gehören genauso dazu wie das Recycling von Metallen und die ethische Frage über die Beschaffung von (Edel-)Metallen.

Gold, Silber und Platinmetalle haben in der Stadt Pforzheim eine lange Tradition. Sie zählen zu den klassischen Edelmetallen, die sich durch ihre korrosionsbeständigen Eigenschaften, das heißt, dass sie bei Raumtemperatur an Luft entweder gar nicht oder nur sehr langsam und in sehr geringem Umfang reagieren, auszeichnen. Sie faszinieren die Menschheit seit Jahrhunderten. Wie wichtig aber der sorgsame Umgang mit der Herkunft dieser edlen Metalle ist und wie sie die Reputation eines Unternehmens beeinflussen kann, welchen Organisationen man vertrauen kann, dafür wurden die Teilnehmer der Tagung sensibilisiert. Ob nun Legierungen mit besonders hohen Schmelztemperaturen, wie sie für thermisch sehr anspruchsvolle Einsatzgebiete benötigt werden oder so genannte seltene Erden, die u.a. auch bei hochleistungsfähigen Dauermagneten ihren Einsatz finden und deren Recycling nun wiederum ein ganzes neues Technologiefeld darstellt, auch diesen Themen nahm der Werkstofftag sich an. Neue Fertigungsverfahren, die material- und energieschonend, aber präzise und komplexe Bauteile hervorbringen, sind ein Innovationsmotor für die Präzisionstechnik. Neuerungen bei Verschleißschutzkonzepten für Stanzwerkzeuge, neue Goldlegierungen durch additive Fertigungsmethoden wie auch modernste Verfahren durch Filamentdruck oder lithographiebasierte additive Fertigung sind hochaktuelle Themen in Wissenschaft und Industrie.
Eng verbunden mit der Gewinnung neuer innovativer Technologiemetalle und der entsprechenden Fertigungsverfahren ist die Werkstoffprüfung. Auch sie geht mit dem Wandel der Technologie mit und setzt mehr und mehr auf zerstörungsfreie Untersuchungsmethoden. Vorgestellt wurde u.a. das noch recht junge aber hochinteressante Gebiet der Photothermie, mit der für den Praktiker wichtige physikalische Größen gemessen bzw. visualisiert werden können.

Alle Beiträge finden Sie im Tagungsband zum 6. Pforzheimer Werkstofftag, den Sie unter
www.hs-pforzheim.de/werkstofftag2017 herunterlanden können.

Gut besuchter "Marktplatz"

Der „Markplatz der Unternehmen “ gab den Besuchern der Veranstaltung auch dieses Jahr wieder die sehr gern offerierte Möglichkeit, die Produkte und Dienstleistungen der ausstellenden Firmen kennenzulernen.

Erneut wird die Veranstaltung „Pforzheimer Werkstofftag“ durch Partner aus der Industrie unterstützt (Ferd. Haecker KG, WIELAND Edelmetalle GmbH, G. RAU GmbH &Co. KG und Heimerle + Meule GmbH), die im Rahmen der Veranstaltung nicht nur ideell und finanziell, sondern auch als Aussteller präsent waren.

Weitere Mitveranstalter bzw. Kooperationspartner des diesjährigen Werkstofftages waren die bw-i / Baden-Württemberg International GmbH, die Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald, die Handwerkskammer Karlsruhe sowie die Innonet Kunststoff.

Mit der großen Resonanz der nun insgesamt sechs Veranstaltungen hat sich die Veranstaltungsreihe „Pforzheimer Werkstofftag“ ihren Platz gesichert und wird auch zu ihrer dann 7. Ausgabe in 2018 (voraussichtlich Ende September/Anfang Oktober 2018) wieder spannende und innovative Themen rund um die Werkstoffe bereithalten.

 

Presse: Pforzheimer Zeitung