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Produktionsseminar an der Fakultät für Technik

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„X-LIGHT I“ - Planen wie ein Profi

Studierende des sechsten Semesters des Bachelorstudiengangs Maschinenbau/Produktionstechnik und -management mit den Betreuern Professor Dr.-Ing. Reiner Bührer (5.v.l.) und Dipl.-Ing. (FH) Thomas Neumann (rechts) vor dem Montagearbeitsplatz-Modell.

In diesem Sommersemester wurde an der Fakultät für Technik der Hochschule Pforzheim erstmals das Seminar „Produktionstechnik“ angeboten. Studierende des sechsten Semesters des Bachelorstudiengangs Maschinenbau/Produktionstechnik und -management bewiesen in dem Seminar, dass sie die klassischen Tätigkeiten eines Produktionsingenieurs, wie z.B. die Produktions- und Montageplanung sowie das Qualitätsmanagement, in ingenieurmäßiges Denken und Arbeiten umwandeln können. Aufgabe war es, die komplette Planung eines Produktionsstandortes für die fiktive Taschenlampe „X-LIGHT I“ zu erstellen. Ende Juni stellten die Studierenden ihre Ergebnisse vor.

Im Rahmen des Seminars erhielt die fiktive Firma „X-Light GmbH“ den Auftrag, die komplette Planung eines Produktionsstandortes für die Taschenlampe „X-LIGHT I“ zu erstellen. Diese soll zukünftig zur Pflichtausstattung bei Neuwagen gehören. Für die Studierenden bedeutete dies, dass sie neben dem Fabriklayout, das Produktions- und Montagekonzept und auch das Qualitätssicherungskonzept für die Serienfertigung dieser Taschenlampe in verschieden Stückzahlen erarbeiten mussten. Dazu kam die Arbeitsplanung für ausgewählte Stücklistenteile sowie die Bemusterung und Unterlagen für die Kunden.

Neben der Projektleitung, die die gesamten Arbeitsprozesse im Blick hielt, waren vier Arbeitsgruppen mit der Entwicklung, Arbeitsvorbereitung, Fabrikplanung und dem Qualitätsmanagement beschäftigt. In den letzten Monaten standen wöchentliche Teammeetings auf der Agenda, in denen jede Gruppe ihr Vorankommen vor dem Steuerkreis präsentierten musste, ganz wie im richtigen Arbeitsleben. „Dieses Projekt war sehr interessant, aber auch arbeitsintensiv, vor allem aber lehrreich. Tatsächlich konnten wir vieles aus den vorangegangenen Semestern in das Projekt einfließen lassen und mit neuen Inhalten zu einem Ganzen zusammenfügen“, resümiert Student Sören Ücker, der gemeinsam mit Kommilitonin Judith Stähle für die Projektleitung zuständig war.

Unter der Leitung von Dipl.-Ing. (FH) Thomas Neumann von der PREFAG Carl Rivoir GmbH & Co. KG, Walzbachtal (Wössingen) und Professor Dr.-Ing. Reiner Bührer von der Hochschule erarbeiteten die Studierenden unter realistischen Bedingungen ein Produktionskonzept, das tatsächlich umgesetzt werden könnte. „Die Studierenden erfahren, wie ein kompletter Produktionsverlauf abläuft. Sie erfahren, wie komplex die Verzahnung von Technik, Planung und Organisation ist. Das Projekt führt das Gelernte zusammen und lässt den beruflichen Alltag lebendig werden“, resümiert Reiner Bührer.

„Die Studierenden haben mich durch ihre fachlichen und vor allem praktischen Kenntnisse überrascht und überzeugt. Sie setzten das Thema interdisziplinär um und waren in der Lage, Kundenanforderungen zu verstehen und umzusetzen“, zeigte sich Thomas Neumann als externer Berater begeistert. „Die PREFAG GmbH & Co. KG wird ihre Produktion und damit auch ihre Produktionsanlagen erweitern. Geplant ist für das Wintersemester 2018/19 ein Teilprojekt an die Studierenden zu vergeben. Damit würden sie an einem realen Projekt mitarbeiten. Ich freue mich auf diese weitere Zusammenarbeit“, so das Angebot von Seiten des Unternehmens.

Hintergrund:
Das Seminar Produktionstechnik, das über ein Semester läuft, hat das Ziel, mit zukünftigen Ingenieuren bereits an der Hochschule anhand einer anspruchsvollen, praxisnahen Aufgabenstellung den späteren Alltag zu proben. Dabei müssen die Studierenden das bisher im Studium erlernte Wissen selbstständig zur Anwendung bringen. In mehreren Kleingruppen wird ein gemeinsames Thema mit zahlreichen Schnittstellen im Team erarbeitet. Die Studierenden werden einerseits auf hohem abstraktem Niveau betreut, anderseits praxisnah angeleitet. Dies fördert die Selbstständigkeit, die Kreativität sowie die soziale und fachliche Kompetenz.