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Neue Formen der Zusammenarbeit

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Pforzheimer Wissenschaftler veröffentlichen Beitrag zur Zukunft der Arbeit und des Lernens

Professor Dr. Anja Schmitz und Jan Fölsing haben dem Buch „The Disruptive Power of Online Education“ ein Kapitel über neue Formen der Zusammenarbeit beigesteuert.

Die beiden Pforzheimer Wissenschaftler Professor Dr. Anja Schmitz und Jan Fölsing haben dem Buch „The Disruptive Power of Online Education“ ein Kapitel über neue Formen der Zusammenarbeit beigesteuert. Angetrieben hat sie dabei die Frage, wie Zusammenarbeit in der Zukunft stattfindet und welche Auswirkungen das auf die universitäre Ausbildung hat. „Wie verändert sich Lernen in Zukunft? Im Organisationskontext wie auch im Hochschulkontext beschäftigen wir uns mit dieser Frage. In diesem Feld forschen wir. Aktuell sehen wir weitreichende Veränderungen im Organisationskontext. Es geht immer mehr um das Thema Vernetzung und Zusammenarbeit. Von Zulieferer bis Kunde. Wenn das die neue Organisationsrealität ist – wie verändert sich dann Lernen? Und wie verändert sich Führung?“, erklärt Anja Schmitz. Während sich die Art der Zusammenarbeit bereits stark verändert hat, besteht im Bereich Lernen und Führung in vielen Organisationen noch Entwicklungsbedarf. „Lernen und Führung erfordern Ansätze, die sinnvolle Vernetzung stärker fördern Das erfordert auch einen kompetenten Umgang mit entsprechender Technologie“, so Schmitz.

Deshalb erprobt sie gemeinsam mit Jan Fölsing die Social-Collaboration-Plattform Coyo. Jan Fölsing bewertet im Rahmen eines vom BMBF geförderten Projektes Social Collaboration Tools für die Hochschule und untersucht, wie man moderne Lernszenarien unter Verwendung von Social Collaboration Software abbilden kann. „Für mich liegt das Spannende in der Kombination aus Didaktik mit Technik, um kollaborativere Lernsettings, die die künstliche Trennung zwischen Lernen und Arbeiten aufheben, zu konzipieren und umzusetzen“, erläutert Fölsing.

Der kompetente Umgang mit diesen Plattformen geschieht jedoch nicht automatisch. „Uns beschäftigt daher die Frage, wie wir zukünftige Führungskräfte inhaltlich und methodisch auf Grundlage dieser neuen Tools ausbilden können. Als Mitarbeitende und auch als Führungskraft muss man lernen, wie man sich in sozialen Netzwerken positioniert und sinnvoll damit arbeitet“, weiß Schmitz. Coyo ist ein soziales Business-Netzwerk, eine Art firmeninternes LinkedIn oder Xing. Es ermöglicht einen kontinuierlichen Kommunikationsstream, wo Neuigkeiten sofort geteilt werden können, und wo alle direkten Zugang zu diesen Informationen haben. Separate Work Spaces erlauben es, zu unterschiedlichsten Themen virtuelle Räume zu eröffnen. „So finden sich beispielsweise Mitarbeiter unterschiedlichster Abteilungen zu einem gemeinsamen Thema zusammen. Daraus entstehen nicht selten Projekte, die für die gesamte Organisationen einen Mehrwert liefern“ erläutert Jan Fölsing.

„Unser Beitrag beleuchtet, wie Mitarbeitende und zukünftige Führungskräfte auf Lernen und Arbeiten in diesem neuen Kontext vorbereitet werden können. Denn ein Befund zeigt sich deutlich: Wenn wir unsere Innovationsfähigkeit weiter stärken wollen, braucht es Vernetzung und Zusammenarbeit. Die Fähigkeit zum Perspektivenwechsel spielt dabei eine wichtige Rolle“, sagt Anja Schmitz.

Der Buchbeitrag: Schmitz, A. P. & Foelsing, J. (2018). Social Collaborative Learning Environments: A Means to Reconceptualise Leadership Education for Tomorrow’s Leaders and Universities? In A. Altmann, B. Ebersberger, C. Mössenlechner & D. Wieser (Hrsg.), The Disruptive Power of Online Education. Challenges, Opportunities, Responses (S. 99–123). Bingley: Emerald Publishing Limited.