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Professor Dr. Karlheinz Blankenbach: ISELED-Allianz erhält „Electrons d’Or Award” in Paris

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Französische Fachzeitschriften ehren LED-Technik-Konzept in der Kategorie „Automotive“

Professor Dr. Karlheinz Blankenbach.

Selbstfahrende Fahrzeuge sind ohne die entsprechenden Informations- und Warnsysteme nicht möglich. Angesichts dieser Entwicklung spielt auch die Beleuchtung im Fahrzeuginneren eine immer stärkere Rolle. Als Vertreter der Hochschule Pforzheim arbeitet Dr. Karlheinz Blankenbach, Professor im Studiengang Elektro- und Informationstechnik, im Rahmen der Industrieallianz ISELED an der Entwicklung und Umsetzung von LED-Produkten für den Einsatz im Fahrzeug. Bereits seit 2017 revolutioniert die neue digitale LED-Plattform den Automobilmarkt. Und das mit internationalem Erfolg: Der Allianz wurde der „Electron d’Or Award”, eine der begehrtesten Auszeichnungen der Elektronikbranche in Europa, in Paris verliehen. Die Fachzeitschriften „Electroniques” und „Asciel Alliance Electronic“ ehrten das Industriekonsortium in der Kategorie „Automotive”. Bei der diesjährigen 22. Verleihung der Awards lag der Themenschwerpunkt im Bereich „Smart Home and Smart Building: When Electronics Revolutionize the Building“. Aus über 80 Preisanwärtern wählte eine unabhängige Jury die Gewinner in insgesamt 14 Kategorien. 

Fahrzeuglogos, die auf den Boden projiziert werden, eine Lichtgestaltung im Deckenbereich oder charakteristische Lichtanordnungen, die die Marke symbolisieren – die Automobilhersteller entdecken zunehmend die Gestaltung des Innenraums. Gerade im hochwertigen Autobau nimmt der Trend zur Lichtgestaltung zu. Dabei steht neben Sicherheitsaspekten auch die Markenwiedererkennung im Fokus. Für diese Ausgestaltung ist der vermehrte Einsatz von LEDs nötig. „Bisher sind LEDs nur im vergleichsweise kleinen Rahmen verarbeitet – zwischen 40 und 100 Lampen“, so Karlheinz Blankenbach. „Das wird sich drastisch ausweiten“, prophezeit der Pforzheimer Professor. Sobald die Technik ausgereift ist, können LEDs auch als Kommunikationsmittel im Innen- und Außenbereich eingesetzt werden. Signale an Fußgänger oder die Einspielung von Nachrichten auf die Innenscheiben wären dann kein Problem mehr. 

Das neue Konzept ISELED senkt Kosten und Aufwand für die Ansteuerung von Leuchtdioden drastisch. „Neue Informations- und Warnfunktionen werden dadurch erst möglich“, so LED- und Display-Experte Blankenbach. Der akademische Leiter des Displaylabors an der Hochschule Pforzheim war maßgeblich am Bau des „theoretischen Grundgerüsts“ für die ISELED-Technik beteiligt: „Der Anwender erhält jetzt eine digitale LED, die er einfach und kostengünstig ansteuern und sogar einzeln adressieren kann. Prozessstreuungen und Temperaturunterschiede im Fahrzeug nehmen keinen Einfluss mehr auf die Farbe der LEDs, und die LEDs können sogar überwacht werden, was bisher überhaupt nicht möglich war.“ In jede einzelne Lampe wird ein eigener Chip integriert, so dass die individuelle direkte Einbindung möglich ist. Die LED können zusammengefasst und so zu komplexen Systemen vernetzt werden. LED steht für „Licht emittierende Diode“. Seit ihrer Erfindung 1962 wurde die Leuchtdiode, die elektrische Energie in Licht umwandelt, technologisch weiterentwickelt. Diente sie zuerst als Leuchtanzeige und zur Signalübertragung, ist sie heute als Leuchtmittel aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Fragen werfen aber nach wie vor eine standardisierte Qualität des Lichts sowie die Ansteuerung der LEDs auf. Bisher konnte eine Farbkonstanz bei LED-Licht nicht garantiert und jede Lampe musste einzeln angesteuert werden, was bei vermehrtem Einsatz zu hohen Kosten führt. 

Hintergrund: ISELED
Im Rahmen der ISELED-Allianz arbeiten die Unternehmen Inova Semiconductors GmbH, DOMINANT Opto Technologies, NXP Semiconductors, TE Connectivity sowie die Hochschule Pforzheim zusammen. „Ich freue mich sehr über die Ehre, in diesem Kreis mitwirken zu können“, so Karlheinz Blankenbach. Auch für die heimatliche Hochschule hat das Engagement Vorteile. „Durch meine Mitarbeit in der ISELED-Allianz kann ich Kollegen und Studierenden von den neuesten Entwicklungen der Branche berichten. Sie profitieren darüber hinaus für Praktika, Abschlussarbeiten oder Jobs von meinem stetig wachsenden Netzwerk.“ 

Hintergrund: Professor Dr. Karlheinz Blankenbach
Karlheinz Blankenbach ist Professor im Studiengang Elektro- und Informationstechnik und Vorsitzender des Deutschen Flachdisplay Forums (DFF). Dieser industriegeführte Interessenverband der europäischen Flachdisplaybranche vertritt derzeit knapp 60 internationale Firmen und Forschungsinstitute, deren Tätigkeitsschwerpunkte entlang der gesamten Wertschöpfungskette angesiedelt sind. Ferner ist er in nationalen und internationalen Konferenzbeiräten aktiv: als Chairman der electronic displays Conference, die als wichtigste europäische B2B-Plattform für Display-Technologien gilt sowie als Vice Chairman der Society for Information Display im Bereich „Automotive displays and HMI“. Bereits 15 Mal war der Pforzheimer Professor für Elektrotechnik und Informationstechnik auf der SID Display Week als Gast, Redner und Netzwerker vor Ort. Alljährlich stehen auf dieser internationalen Konferenz in den USA die neuesten Entwicklungen im Bereich der Display-Technologien im Fokus. www.hs-pforzheim.de/profile/karlheinzblankenbach/