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Einladung zur Kyoto-Preis-Verleihung: Karlheinz Blankenbach zu Gast in Japan

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Austausch mit Kyoto-Preisträger Dr. Ching Wan Tang, Erfinder der organischen Leuchtdiode

Seit 1985 werden mit dem Kyoto-Preis überragende Leistungen in Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet. Er wird von der Inamori Foundation gestiftet, die der Gründer der japanischen Kyocera Corporation ins Leben gerufen hat. Auf Einladung dieses Unternehmens war Dr. Karlheinz Blankenbach, Professor für Elektrotechnik an der Hochschule Pforzheim, in diesem Jahr unter den mehr als 700 internationalen Gästen aus Wirtschaft, Politik und Kultur. In der Kategorie „Advanced Technology“ wurde der chinesisch-US-amerikanische Chemiker Dr. Ching Wan Tang, Erfinder der organischen Leuchtdiode (OLED), ausgezeichnet. Für Blankenbach, Leiter des Displaylabors an der Fakultät für Technik, Mitbegründer der ISELED-Industrieallianz sowie Vorstandsvorsitzender des Deutschen Flachdisplay-Forums e.V., waren die Einladung zur Preisverleihung und der Austausch mit dem Erfinder der OLEDs „eine große Ehre“. Unter den Gesprächspartnern des Pforzheimer Professors im Rahmen des Festbanketts war außerdem auch ein Mitglied der Kaiserlichen Familie: Prinzessin Hisako von Takamado ist Schirmherrin des Kyoto-Preises. „Die Prinzessin war die einzige, der Pforzheim tatsächlich ein Begriff war – und zwar aufgrund ihrer Kontakte zur hiesigen Schmuckindustrie“, so Karlheinz Blankenbach. Der Kyoto-Preis gilt neben dem Nobelpreis als höchste Auszeichnung für Verdienste um Wissenschaft und Kultur. Es gibt drei Preiskategorien: Hochtechnologie (Advanced Technology), Grundlagenforschung (Basic Sciences) sowie Kunst und Philosophie (Arts and Philosophy). Jährlich folgt auf die Nominierung im Monat Juni die Preisverleihung im November. Der Preis zeichnet dabei das gesamte Lebenswerk des Preisträgers aus.

„Dr. Tang hat Lichtemissionsprozesse in elektrisch gesteuerten, organischen Materialien untersucht und eine neue Bauelementstruktur erfunden, in der zwei speziell ausgewählte Materialien übereinander angeordnet wurden, die eine hocheffiziente Lichtemission bei niedrigen Betriebsspannungen ermöglichen. Diese bahnbrechende Arbeit hat zur praktischen Anwendung von organischen Leuchtdioden (OLEDs) und deren weitreichender Applikation in Displays und Beleuchtungen geführt“, so Karlheinz Blankenbach. Eine organische Leuchtdiode (englisch: organic light emitting diode, OLED) ist ein leuchtendes Dünnschichtbauelement aus organischen halbleitenden Materialien, das sich von den anorganischen Leuchtdioden (LED) dadurch unterscheidet, dass die elektrische Stromdichte und Leuchtdichte geringer ist und keine einkristallinen Materialien erforderlich sind. Im Vergleich zu herkömmlichen (anorganischen) Leuchtdioden lassen sich organische Leuchtdioden daher in Dünnschichttechnik kostengünstiger herstellen.

Verleihung des Kyoto-Preises in Kyoto: Professor Dr.-Ing. Karlheinz Blankenbach (l.) trifft OLED-Erfinder Dr. Ching Wan Tang. Der Chemiker erhielt den Kyoto-Preis 2019 in der Kategorie „Advanced Technology“.

Als Vertreter der Hochschule Pforzheim arbeitet Professor Dr. Karlheinz Blankenbach im Rahmen der Industrieallianz ISELED an der Entwicklung und Umsetzung von LED-Produkten für den Einsatz im Fahrzeug. Bereits seit 2017 revolutioniert die neue digitale LED-Plattform den Automobilmarkt. Und das mit internationalem Erfolg: Jüngst wurde der Allianz der „Electron d’Or Award”, eine der begehrtesten Auszeichnungen der Elektronikbranche in Europa, in Paris verliehen. Die Fachzeitschriften „Electroniques” und „Asciel Alliance Electronic“ ehrten das Industriekonsortium in der Kategorie „Automotive”.

Karlheinz Blankenbach ist Vorsitzender des Deutschen Flachdisplay Forums (DFF). Dieser industriegeführte Interessenverband der europäischen Flachdisplaybranche vertritt derzeit knapp 60 internationale Firmen und Forschungsinstitute, deren Tätigkeitsschwerpunkte entlang der gesamten Wertschöpfungskette angesiedelt sind. Ferner ist er in nationalen und internationalen Konferenzbeiräten aktiv: als Chairman der electronic displays Conference, die als wichtigste europäische B2B-Plattform für Display-Technologien gilt, sowie als Vice Chairman der Society for Information Display im Bereich „Automotive displays and HMI“. Bereits 15 Mal war Blankenbach auf der SID Display Week als Gast, Redner und Netzwerker vor Ort. Alljährlich stehen auf dieser internationalen Konferenz in den USA die neuesten Entwicklungen im Bereich der Display-Technologien im Fokus.

Weitere Informationen:
https://www.hs-pforzheim.de/en/profile/karlheinzblankenbach/

Im Rahmen des Festbanketts in Japan macht Professor Dr.-Ing. Karlheinz Blankenbach Bekanntschaft mit einem Mitglied der Kaiserlichen Familie: Prinzessin Hisako von Takamado (zweite von rechts) ist Schirmherrin des Kyoto-Preises.