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Nachklang: Bau [ Spiel ] Haus

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Ausstellung in Nürnberg

2019 feiert die Hochschule Pforzheim wie ganz Deutschland und viele internationale Partner das Gründungsjubiläum des Bauhauses in Weimar. Die legendäre Schule für Gestaltung verändert seit 100 Jahren das Bild unserer Welt. Ihre Konzepte für Bildung und Produktion, und damit letztendlich für die Gestaltung eines neuen Miteinanders, sind bis heute unübertroffen. Produktives und überaus innovatives Element war der spielerische Ansatz im bildnerischen Prozess der Bauhaus-Lehre und noch immer ist für das tief verankerte Bedürfnis nach kreativem Ausdruck das Spiel als künstlerische Strategie besonders wegweisend. 

In Kooperation mit dem Neuen Museum Nürnberg ist die Hochschule Pforzheim mit der großen, großzügig von der Kulturstiftung des Bundes geförderten Übersichtsschau BAU [ SPIEL ] HAUS beteiligt. Die Kuratoren Professor Dr. Thomas Hensel und Dr. Robert Eikmeyer haben viele Forschungsergebnisse ihrer gemeinsamen Arbeit bei HEED in die Konzeption von BAU [ SPIEL ] HAUS einfließen lassen und eine Fülle von Exponaten zusammengetragen. So trifft Bauhaus-Design auf Friedrich Fröbels Spielgaben, LEGO Architecture oder Minecraft und die Kreativlabore des Silicon Valley. Eine Keynote Lecture gaben die Kuratoren in der Artefakte-Reihe am 4. April 2019 in der Aula. 

Das Bauhaus nutzte die menschliche Motivation zum Spielen als Motor für Entwicklung und Gestaltung. Schon Bauhaus-Meister wie Walter Gropius und Johannes Itten erkannten das weitreichende soziale und gestalterische Potential des Spiels, das beispielsweise die Bauhausstudentin Alma Siedhoff-Buscher in ihrem polyfunktionalen Spielzimmer umsetzte. Diese Bauhaus-spezifische und bis heute bewährte Einbindung von Spielkonzepten und Spielräumen in die gestalterische Entwicklung verfolgt die umfangreiche Ausstellung BAU [ SPIEL ] HAUS (Laufzeit: 22.03. bis 16.06.2019). Auch spürt sie deren Vorläufern nach und untersucht beispielhaft deren Tradierung über die Gegenwart bis in die Zukunft hinein. So werden reformpädagogische Theorien des 19. Jahrhunderts ihren Ausprägungsformen im aktuellen Zeitgeist gegenübergestellt.

Gezeigt werden über hundert Werke aus über hundert Jahren von historischen Positionen bis hin zu zeitgenössischen künstlerischen Arbeiten, u.a. von Friedrich Fröbel, Maria Montessori, Gustav und Otto Lilienthal, Lyonel Feininger, Hermann Finsterlin, Johannes Itten, Oskar Schlemmer, Anni Albers, Ludwig Hirschfeld Mack, Alma Siedhoff-Buscher, Georg Weidenbacher, Max Bill, Hans Gugelot, Hans Brockhage, Renate Müller, Laurie Simmons, Liam Gillick, Olaf Nicolai, Thomas Hawranke, Yto Barrada, Goshka Macuga und Eva Grubinger.