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Wie lang muss ein Produkt funktionieren?

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Fachtagung über Obsoleszenz an der Fakultät für Wirtschaft und Recht

Fachtagung über Obsoleszenz an der Fakultät für Wirtschaft und Recht

Organisiert von den Wirtschaftsjuristen der Fakultät wurde diese Frage auf der ersten Fachtagung zum „Vorzeitigen Verschleiß“ an der Hochschule Pforzheim intensiv diskutiert. Rund 150 Verbraucherschützer, Ingenieure, Vertreter von Bundes- und Landesministerien, Bundesämtern, Industrie- sowie Verbandsvertreter und zahlreicher Experten verschiedener Fachrichtungen tauschten sich am 28. November 2014 über subjektives Verbraucherempfinden, technische Möglichkeiten, Rechtsfragen, Trends und Marketingstrategien aus. Das Fazit der Teilnehmer, ein vorzeitiges Produktende ist ärgerlich für den Verbraucher, der aber auch verstärkt nach immer neuen Geräten fragt. 

Die vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz bezuschusste Fachtagung an der Hochschule Pforzheim bot eine umfassende Behandlung des Themas „Vorzeitiger Verschleiß“. Die sogenannte Obsoleszenz erregt die Gemüter der Verbraucher. Viele haben den Eindruck, dass technische Geräte kurz nach Ablauf der Garantiezeit „den Geist aufgeben“, andere vermuten den bewussten Einbau von Defekten. Tobias Brönneke wollte nicht von „vorzeitigem Verschleiß“, sondern von „vermeidbarer Obsoleszenz“ sprechen. Der Professor für Wirtschaftsrecht an der Hochschule Pforzheim und engagierter Verbraucherschützer war Mitorganisator der erfolgreichen Tagung. „Die Haltbarkeit von Produkten muss genauso angegeben werden, wie das Mindesthaltbarkeitsdatum bei Lebensmitteln“, forderte der Pforzheimer Professor. Die technischen Schwierigkeiten einer solchen Information hoben die Ingenieure und Unternehmensvertreter während der Tagung hervor. In den Produktkalkulationen sei natürlich eine Lebensdauer angegeben, die aber bei Simulationen unter Laborbedingungen errechnet seien. „In der Realität können sie nur ahnen, wie die Produkte eingesetzt werden“, so ein Teilnehmer.