ELVIES in der Wissenschaftsshow
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FH3-Verbundprojekt wurde vom BMBF in Berlin vorgestellt
Mehr Langlebigkeit und Reparaturfreundlichkeit von Elektro- und Elektronikgeräten forderte Prof. Mario Schmidt in einer Wissenschaftsshow des Bundesforschungsministeriums (BMBF) in Berlin. Der Elektroschrott bleibe trotz gesonderter Einsammlung ein Problem. Zwar könne man damit wertvolle Bestandteile – z.B. aus Leiterplatinen – wiedergewinnen und Schadstoffe sachgerecht behandeln. Aber viele Geräte oder Gerätekomponenten könnten wesentlich länger eingesetzt werden, an einen Zweitnutzer gehen oder schlicht zum Ausschlachten für Reparaturzwecke dienen. Diese Position vertrat auch Heinrich Jung als Handwerksmeister, der tagtäglich Geräte vom Radio bis zur Waschmaschine repariert und der in dem Forschungsprojekt ELVIES als Kooperationspartner neben Firmen wie Sony oder Hewlett-Packard mitarbeitet. Das Projekt wird zusammen mit Prof. Martin Führ von der Hochschule Darmstadt und Prof. Gerhard Roller von der Hochschule Bingen bearbeitet.Um die Weiter- und Wiederverwendung von Altgeräten aber zu organisieren, bedarf es Informationen über die Geräte, die sich beim Entsorgungsbetrieb im wahrsten Sinne des Wortes anhäufen. Hierzu haben sich die Pforzheimer Wissenschaftler zusammen mit Kollegen von den Hochschulen in Darmstadt und Bingen Gedanken gemacht: Sie wollen Geräte mit intelligenten Labeln kennzeichnen und damit erkennbar für weitere Nutzungen machen – automatisiert und ohne viel händische Arbeit.
Mit einer Kennzeichnung könnten dann auch Hersteller, die langlebige Produkte an den Markt bringen, echte Vorteile haben, weil ihre Geräte nachweislich seltener im Elektroschrott auftreten und damit auch weniger Kosten verursachen. Derzeit müssen die Hersteller die Entsorgung des Elektroschrotts kollektiv finanzieren – unabhängig vom Einzelfall. Hersteller von hochwertigen Geräten sind aber durchaus an einer individuellen Herstellerverantwortung bei der Entsorgung der Altgeräte interessiert.Zu der Veranstaltung „Forschung an Fachhochschulen – Erfolgreich in die Zukunft“ hatte das BMBF eingeladen und insgesamt 7 Projekte aus ganz Deutschland am 22. November einem prominenten Publikum aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft vorgestellt. Staatssekretär Thomas Rachel betonte: „Die Fachhochschulen brauchen sich überhaupt nicht verstecken. Sie leisten einen hervorragenden Beitrag zur Forschung und Lehre.“