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Kooperation mit Industrie aus der Region

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Hochschule baut Innovationspartnerschaften zusammen mit IHK Nordschwarzwald aus: Innovationsnetzwerk "Digitale Zukunft der Automatisierung" nimmt Arbeit auf 

 

Jeder industriellen Revolution liegt ein Fortschritt in der Produktion durch eine bestimmte Technologie zugrunde: Mechanisierung, Elektrifizierung und Automatisierung. Der Begriff Industrie 4.0 beschreibt die vierte industrielle Revolution basierend auf digitalen Technologien: Vernetzung, Virtualisierung, Künstliche Intelligenz, Optimierung – zusammengefasst als Cyber-Physische Systeme (CPS). CPS sind technische Systeme mit einem digitalen Schatten, der den virtuellen Entwurf, Bau und Betrieb sowie die virtuelle Optimierung oder Wartung möglich macht. Durch selbstoptimierende Produktion und Anlagenstruktur sowie die Automatisierung kognitiver Tätigkeiten (erkennen, verstehen, planen, entscheiden) sollen so individuelle Produkte zum Preis von Massenprodukten entstehen können.

Vielfach fehlt es in Unternehmen jedoch noch an Orientierungs- und Anwendungswissen, um diese Ziele erreichen zu können. Hier setzt das Innovationsnetzwerk „Digitale Zukunft der Automatisierung“ an. Das Kooperationsbündnis zwischen der Hochschule Pforzheim und mittelständischen Industrieunternehmen aus der Region, die in dem von der IHK Nordschwarzwald (IHK) initiierten Innovationsnetzwerk organisiert sind, feierte im September 2017 seinen Auftakt. Ziel ist es, im Austausch mit kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) der Region Orientierungs- und Anwendungswissen entlang konkreter Fragestellungen zu generieren. Der Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft soll dazu beitragen, die Region Nordschwarzwald nachhaltig als Leuchtturm-Standort im Bereich industrieller Digitalisierung zu etablieren.

„Die Automatisierung ist ein Schlüsselthema für die Zukunft der Wirtschaft. Die Unternehmen haben einen erheblichen Wissens- und Fachkräftebedarf – diesem Bedarf wird das Innovationsnetzwerk ‚Digitale Zukunft der Automatisierung‘ begegnen“, so IHK-Geschäftsführer Markus Wexel. Das schnelle Wachstum des Netzwerks unterstreicht den Bedarf: Nur acht Wochen nach seiner Gründung im September 2017 hat sich die Zahl der Mitgliedsunternehmen bereits von fünf auf sieben erhöht – „Weitere Interessenten können gerne auf uns zukommen“, so Markus Wexel.

Anfang Dezember lud Guido Sand, Professor für Automatisierungstechnik an der Hochschule Pforzheim, gemeinsam mit der IHK Unternehmensvertreter der Eucrea Industrieservice GmbH, ib Company GmbH, KOCH Pac-Systeme GmbH, KOLEKTOR Conttek GmbH, Pentair Technical Solutions GmbH, Stadtwerke Pforzheim, Stöber Antriebstechnik GmbH & Co. KG sowie der UF automation GmbH zu ersten Arbeitstreffen an die Hochschule Pforzheim ein.

„Im Rahmen gemeinsamer Projekte werden wir schwerpunktmäßig die Themenbereiche ‚Industrielle Datenanalyse‘ und ‚Optimale Produktionsplanung‘ bearbeiten“, erklärt Guido Sand die gemeinsame Zielsetzung. Während des Arbeitstreffens wurden industrielle Anwendungsfälle für maschinelles Lernen und mathematische Optimierung identifiziert, die nun analysiert werden sollen. „So können wir KMU des produzierenden Gewerbes bei der Digitalisierung ihrer Produktion unterstützen“, so der Experte für Automatisierung. „Dieser Ansatz schafft Win-Win-Situationen für Unternehmen und Hochschule und hat auch Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, bei ihrem Besuch an der Hochschule vor wenigen Tagen überzeugt.“

Im Rahmen dieser und anderer innovativer Forschungsprojekte sollen Studierende der Fakultät für Technik zukünftig über Projekt- und Abschlussarbeiten, Praktika oder Werkstudententätigkeiten frühzeitig und langfristig mit den Unternehmen vernetzt werden – die angehenden Ingenieure erhalten praktische Einblicke jenseits des Hörsaals, die Unternehmen erhalten innovative Arbeitskraft. Umgekehrt sollen auch Unternehmensvertreter in den Lehrbetrieb der Hochschule eingebunden werden.

Die nächste Arbeitsgruppensitzung des Innovationsnetzwerks „Digitale Zukunft der Automatisierung“ findet am 11. Januar 2018 an der Hochschule Pforzheim statt. Im Fokus werden praktische Anwendungsfälle der Mitglieds-Unternehmen für die industrielle Datenanalyse stehen. Im Anschluss an das Arbeitstreffen wird Stephan Scholze, als Vertreter der Stöber Antriebstechnik GmbH, im Rahmen der Hochschul-Vortragsreihe „IT Kolloquium“ referieren. Sein Vortrag „Digitalisierung im echten Leben eines Maschinenbauers?“ beginnt um 17.15 Uhr im Hörsaal THF des T1-Gebäudes an der Fakultät für Technik der Hochschule Pforzheim (Tiefenbronnerstraße 65, 75175 Pforzheim). Die Veranstaltung ist kostenlos und steht allen Interessierten offen.

 

„Wir sind mit 70 Professoren und über 2000 Studierenden die größte Fakultät für Technik im Land. Wir haben das Potenzial, verschiedene Themen aus verschiedenen Stoßrichtungen anzugehen. Eine unserer wesentlichen Kompetenzen ist die Nähe zur Wirtschaft. Im Rahmen des Innovationsnetzwerks können wir zeigen, was wir ‚draufhaben‘ – und Bedarfe aufdecken. Ich freue mich darauf, mit Ihnen allen gemeinsam etwas Agiles aufzubauen.“
Prof. Dr.-Ing. Matthias Weyer, Dekan der Fakultät für Technik der Hochschule Pforzheim

„Dass die Hochschule exzellente Ingenieure ausbildet, ist bekannt. Diese jungen Menschen mit den Unternehmen der Region zu verzahnen, ist das Ziel des Innovationsnetzwerks. Die Absolventen der Fakultät für Technik tragen neuestes Wissen zur Digitalisierung in die Unternehmen und deren Entwicklungsabteilungen. Zugleich vernetzen wir die Unternehmen mit dem Wissens- und Kompetenzpool der Hochschule Pforzheim“
Markus Wexel, Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald

„Wir wollen unsere Maschinen mit wenig Stillstandzeiten betreiben. Denn so verdienen wir Geld. Das Problem bei automatisierten Prozessen: Unvorhersehbare Störgrößen bringen alles ins Wanken. Ich hoffe wir finden im Rahmen der Netzwerkarbeit hierfür Antworten.“
Volker Haag, Pentair Technical Solutions GmbH

„Ich bin hier, um die richtigen Mitarbeiter zu finden, die richtige Ausrichtung zu bestimmen, um meine Unternehmensvision zu verwirklichen. Das Netzwerk ist hierfür hervorragend.“
Michael Berner, KOLEKTOR Conttek GmbH

„Wir helfen den Unternehmen, die technischen Herausforderungen der Digitalisierung zu meistern. Umgekehrt garantiert der Austausch mit der Industrie uns den Anwendungsbezug innerhalb der Lehre. In exzellent aufgestellten Unternehmen entstehen schließlich spannende Aufgaben für unsere Absolventen. Die besten Ingenieure bleiben der Region Nordschwarzwald so erhalten – und sichern dem Standort langfristig seinen Wettbewerbsvorteil als starke Wirtschaftskraft.“
Guido Sand, Professor für Automatisierungstechnik an der Hochschule Pforzheim

„Es gibt spannende Aufgaben abseits der Großindustrie. Wir wollen den Studierenden zeigen, welche Chancen sie bei uns erwarten. Mittelständische Unternehmen bieten die Möglichkeit, sich beruflich breit aufzustellen.“ Stefan Djuranec, Pentair Technical Solutions GmbH