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Einladung zur Kyoto-Preis-Verleihung: Prof. Karlheinz Blankenbach zu Gast in Japan

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Erfinder der organischen Leuchtdiode: Austausch mit Kyoto-Preisträger Dr. Ching Wan Tang

 

Seit 1985 werden mit dem Kyoto-Preis am 10. November jedes Jahres überragende Leistungen in Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet. Der Kyoto-Preis wird von der Inamori Foundation gestiftet, die der Gründer der Kyocera Corporation ins Leben gerufen hat. Auf Einladung dieses Unternehmens war auch Karlheinz Blankenbach, Professor für Elektrotechnik an der Hochschule Pforzheim, in diesem Jahr unter den mehr als 700 internationalen Gästen aus Wirtschaft, Politik und Kultur. In der Kategorie „Advanced Technology“ wurde der chinesisch-US-amerikanische Chemiker Dr. Ching Wan Tang, bekannt als Erfinder der organischen Leuchtdiode (OLED), ausgezeichnet. Für Karlheinz Blankenbach, Leiter des Displaylabors an der Fakultät für Technik, Mitbegründer der preisgekrönten ISELED-Industrieallianz sowie Vorstandsvorsitzender des Deutschen Flachdisplay-Forums e.V., waren die Einladung zur Preisverleihung und der Austausch mit dem Erfinder der OLEDs „eine große Ehre“. Unter den Gesprächspartnern des Pforzheimer Professors im Rahmen des Festbanketts war außerdem auch ein Mitglied der Kaiserlichen Familie: Prinzessin Hisako von Takamado ist Schirmherrin des Kyoto-Preises. „Die Prinzessin war die einzige dort, der Pforzheim tatsächlich ein Begriff war – und zwar aufgrund ihrer Kontakte zur hiesigen Schmuckindustrie“, so Karlheinz Blankenbach.

 

Der Kyoto-Preis gilt neben dem Nobelpreis als höchste Auszeichnung für Verdienste um Wissenschaft und Kultur. Er wird gestiftet von der Firma Kyocera, die ihren Sitz in der japanischen Stadt Kyoto hat. Es gibt drei Preiskategorien: Hochtechnologie (Advanced Technology), Grundlagenforschung (Basic Sciences) sowie Kunst und Philosophie (Arts and Philosophy). Jährlich folgt auf die Nominierung im Monat Juni die Preisverleihung im November. Der Preis zeichnet dabei das gesamte Lebenswerk des Preisträgers aus. „Dr. Tang hat Lichtemissionsprozesse in elektrisch gesteuerten, organischen Materialien untersucht und eine neue Bauelementstruktur erfunden, in der zwei speziell ausgewählte Materialien übereinander angeordnet wurden, die eine hocheffiziente Lichtemission bei niedrigen Betriebsspannungen ermöglichen. Diese bahnbrechende Arbeit hat zur praktischen Anwendung von organischen Leuchtdioden (OLEDs) und deren weitreichender Applikation in Displays und Beleuchtungen geführt“, so Karlheinz Blankenbach.

Eine organische Leuchtdiode (englisch: organic light emitting diode, OLED) ist ein leuchtendes Dünnschichtbauelement aus organischen halbleitenden Materialien, das sich von den anorganischen Leuchtdioden (LED) dadurch unterscheidet, dass die elektrische Stromdichte und Leuchtdichte geringer ist und keine einkristallinen Materialien erforderlich sind. Im Vergleich zu herkömmlichen (anorganischen) Leuchtdioden lassen sich organische Leuchtdioden daher in Dünnschichttechnik kostengünstiger herstellen.

Als Vertreter der Hochschule Pforzheim arbeitet Professor Dr. Karlheinz Blankenbach im Rahmen der Industrieallianz ISELED an der Entwicklung und Umsetzung von LED-Produkten für den Einsatz im Fahrzeug. Bereits seit 2017 revolutioniert die neue digitale LED-Plattform den Automobilmarkt. Und das mit internationalem Erfolg: Jüngst wurde der Allianz der „Electron d’Or Award”, eine der begehrtesten Auszeichnungen der Elektronikbranche in Europa, in Paris verliehen. Die Fachzeitschriften „Electroniques” und „Asciel Alliance Electronic“ ehrten das Industriekonsortium in der Kategorie „Automotive”.

Professor Dr. Karlheinz Blankenbach ist Vorsitzender des Deutschen Flachdisplay Forums (DFF). Dieser industriegeführte Interessenverband der europäischen Flachdisplaybranche vertritt derzeit knapp 60 internationale Firmen und Forschungsinstitute, deren Tätigkeitsschwerpunkte entlang der gesamten Wertschöpfungskette angesiedelt sind. Ferner ist  er in nationalen  und  internationalen  Konferenzbeiräten aktiv: als Chairman der electronic displays Conference, die als wichtigste europäische B2B-Plattform für Display-Technologien gilt sowie als Vice Chairman der Society for Information Display im Bereich „Automotive displays and HMI“. Bereits 15 Mal war der Pforzheimer Professor für Elektrotechnik und Informationstechnik auf der SID Display Week als Gast, Redner und Netzwerker vor Ort. Alljährlich stehen auf dieser internationalen Konferenz in den USA  die neuesten Entwicklungen im Bereich der Display-Technologien im Fokus.