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Art meets Science - Schmuck-Studentin Jutta Roth gewinnt Gold in Boston

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Wir gratulieren unserer Schmuck-Studentin Jutta Roth! Als Austausch-Studentin in Stockholm hat sie gemeinsam mit ihrem Team eine Gold-Medaille beim diesjährigen iGEM in Boston erhalten.

Biotechnologie ist der am schnellsten wachsende Technologiesektor und hat das Potenzial, die Medizin zu revolutionieren, unsere fossilen Brennstoffe zu ersetzen und jeden Aspekt unseres täglichen Lebens zu berühren. Jedes Jahr verbringen tausende Studenten aus der ganzen Welt mehr als acht Monate mit dem Bau von gentechnisch veränderten Systemen, um am Ende vor einer versammelten Jury ihre Arbeiten und Ergebnisse in Boston, Massachusetts zu präsentieren. Der Wettbewerb stammt aus einer ursprünglich durch das MIT hervorgerufenen Organisation iGEM (International Genetically Engineered Machine Foundation). Eine unabhängige Organisation, die der Ausbildung, dem Wettbewerb, dem Vorantreiben der synthetischen Biologie, der Entwicklung einer Open Community und dem Zusammenarbeiten gewidmet ist.

Das Ziel ist, standardisierte DNA-Sequenzen, bekannt als BioBricks, zu entwickeln und in Bakterien einzufügen. Durch die Kombination mit anderen BioBricks könnten Bakterien so programmiert werden, dass sie nützliche Anwendungen finden.

Jutta Roth 'sprengt' seit ihrem Studienbeginn den Begriff Schmuck und Objekte der Alltagskultur – kombiniert mit ihrer Neugierde und Faszination für Gestaltung und Technologie des Menschen führt sie dies immer wieder in neue Gebiete. In ihrem Austauschsemester hatte sie die Chance, mit ihrer Schmuck-Sensibilität für Form, Material und Mensch mit Biologie- und Medizinstudierenden außerhalb der Hochschule gemeinsam an einem Projekt zu arbeiten. So war Jutta Roth seit Januar von Beginn an Teil des iGEM Stockholm Teams. Das Team bestehend aus insgesamt 15 Studenten hatte es sich zur Aufgabe gemacht, aus einer Zusammenarbeit zwischen Designern, Medizinern und Wissenschaftlern, ein angewandtes und innovatives Projekt im Kontext der Biotechnik zu entwickeln. Dabei haben sie wertvolle erste Erfahrungen gesammelt, um ein potenzielles Start-up zu gründen. Als Gestalterin war es unter anderem Juttas Aufgabe die Innovation des Projekts voranzutreiben. Durch gegenseitige Inspiration gelang es dem Team erste wissenschaftliche Ergebnisse für einen noch nie dagewesenen Ansatz im Bereich der emphatischen Medizin zu präsentieren, welcher sie zu Vorreitern eines neuen Medikamentes machte.

Ihre Projektentwicklung resultierte in der Idee eines Probiotikums, welches zum ersten Mal Einsatz in der Lunge finden soll. Lungenerkrankungen nehmen weltweit aufgrund von Umweltverschmutzungen zu und schädliche Partikel führen unter anderem zu einer Schleimüberproduktion und verstopften Atemwegen. PROlung ist ein Lungen-Probiotikum, das autonom den Schleim regulieren und die Lunge in ihren gesunden Zustand zurückversetzen soll. Das Probiotikum soll Patienten mit Krankheiten wie Asthma, COPD und Mukoviszidose helfen den dickflüssigen Schleim in der Lunge abzubauen. (Projektvideo: www.igem.se )

Das spekulative Designkonzept der Studentin, welches auf dem Prinzip der Kommunikation von Bakterien untereinander basiert, inspirierte das Team zu diesem neuen Ansatz (Konzeptvideo: http://2017.igem.org/Team:Stockholm/Future). Das Konzept eröffnet die Kommunikation zwischen dem Körper und der Außenwelt und gleichzeitig die Möglichkeit eines autonomen Medikamentes. Dies bedeutet, dass Symptome bereits erkannt werden könnten noch bevor der Patient Beschwerden wahrnimmt und die Behandlung automatisch zur Heilung gestartet wird.

Von Generierung der Projektidee bis hin zu Investorensuche, Marketing, Research und Laborexperimenten arbeiteten sich die Studenten über zehn Monate hinweg durch alle Hürden hindurch. Dabei lernten sie Diversität, kulturell sowie auch disziplinübergreifend, fruchtbar zu nutzen. Zusammen gewann ihr Team eine Goldmedaille für ihre erreichten Leistungen und sie waren unter den drei besten Teams in der Kategorie “Best Entrepreneurship”.

In diesem Jahr gab es 5400 Teilnehmer aus über 40 Ländern, verteilt auf über 300 Teams. Wir gratulieren Jutta Roth zur Mitwirkung an so einem spannenden und zukunftsweisenden Projekt und zum Erfolg, welchen sie und ihr Team in Stockholm verdient haben!

Alle Ergebnisse des Teams sind im Online-Wiki zu finden: http://2017.igem.org/Team:Stockholm