Digitaler Impulstag: Möglichkeitsraum Wunderkammer
Event
Die Kurse „Applied Ethics" im Master Design & Future Making und „Kommunikation im Raum“ im Fachbereich Visuelle Kommunikation haben es sich in diesem Semester zur Aufgabe gemacht, Raum- und Kommunikationsideen für ein mögliches Kunst- und Designzentrum im Victor Rehm Haus anzudenken und zu entwickeln.
Ausgangspunkt für die Überlegungen ist das Konzept der Wunderkammer. Als ein Ursprung heutiger Museen und Kulturinstitutionen waren Wunderkammern seit dem 16. Jahrhundert Sammlungs- und Spielräume, Orte der Zusammenkunft und der aktiven Wissensbildung.
Im Zuge der beiden Kurse erfährt die Wunderkammer als Treffpunkt für Ideen, Objekte und Menschen eine inhaltliche und räumliche Erweiterung – und wird zum Möglichkeitsraum innerhalb des Gebäudes und im angrenzenden Stadtraum.
Als erste gemeinsame Veranstaltung findet am 09.04. ein gemeinsamer digitaler Impulstag mit Vorträgen von Gestalterterinnen und Gestaltern, Expertinnen und Experten aus den Bereichen räumliche Gestaltung und Kulturwissenschaften statt.
Wer Interesse an der Teilnahme an der Impulsveranstaltung hat kann sich per Mail zur Veranstaltung anmelden, der Veranstaltungslink wird im Vorfeld an alle angemeldeten Teilnehmerinnen und Teilnehmer verschickt.
Anmeldung unter: dk(at)raumservice(dot)de (Dagmar Korintenberg)
DAS PROGRAMM
14:00 Uhr
Begrüßung und Einführung in Veranstaltung und Thema
Dagmar Korintenberg
Grußwort des Rektors der Hochschule Prof. Ulrich Jautz
14:15 Uhr
Prof. Thomas Hensel
Pforzheim als Wunderkammer
14:35 Uhr
Natalie Brehmer, Hanna Noller, Dagmar Staiger
Stadtlücken
– 10 min Pause –
15:10 Uhr
Sara Dahme, Dr. Matthias Henkel, Johannes Vogt
Das Berliner Humboldt Forum als fiktiver Think Case für museumNEUdenken
15:35 Uhr
Noura Dirani
Multiperspektive und Multikuratorenschaft im Japanische Palais Dresden
16:00 Uhr
Ende der öffentlichen Vorträge
16:00 Uhr
Möglichkeit für weiterführende Gespräche mit den Referent:innen
für Studierende der beteiligten Kurse
ca. 16:30 Uhr
Ende des Impulstages
Es sprechen:
Dr. Thomas Hensel
Dr. Thomas Hensel ist Professor für Kunst- und Designtheorie an der Fakultät für Gestaltung der Hochschule Pforzheim sowie einer der Gründungsdirektoren des Institute for Human Engineering & Empathic Design Pforzheim (HEED). Daneben kuratiert er Ausstellungen in Kulturinstitutionen wie dem ZKM, dem Neuen Museum Nürnberg oder dem Museum Ulm (in Pforzheim zuletzt "LUXUS!?" im Alfons Kern Turm, gemeinsam mit Bettina Schönfelder) und konzipiert Escape Rooms und Live Adventure Games für Museen.
Stadtlücken – Natalie Brehmer, Hanna Noller, Dagmar Staiger
Dagmar Staiger ist seit ca zwei Jahren Stadtlückin und Restauratorin und arbeitet aktuell an einem Kirchenziffernblatt in der Frühlingssonne!
Natalie Brehmer ist Stipendiatin am ZKU Berlin und setzt sich als Designerin und Künstlerin mit der Entwicklung und Bedeutung von Kunst im öffentlichen Raum auseinander.
Hanna Noller ist in Forschung und Lehre am Institut für Entwerfen und Städtebau, Lehrstuhl für städtebauliches Entwerfen, Leibniz Universität Hannover tätig.
Gemeinsam sind sie Mitgründer:innen des gemeinnützigen Vereins Stadtlücken, der von jungen Gestalter*innen unterschiedlicher Disziplinen initiiert wurde.
Er wurde aus dem Bedürfnis heraus gegründet, das Bewusstsein für öffentlichen Raum und Stadterfahrung zu schärfen und ein digitalanaloges Netzwerk für das gemeinsame Entwickeln einer lebenswerten Stadt zu fördern.
Stadtlücken wurde beim Wettbewerb „Europäische Stadt: Wandel und Werte – Erfolgreiche Entwicklung aus dem Bestand“ in der Kategorie „Stadtraum“ mit dem 1. Platz ausgezeichnet.
museumNEUdenken – Sara Dahme, Dr. Matthias Henkel, Johannes Vogt
Sara Dahme ist freie Kunst- und Kulturvermittlerin, Kunsterzieherin am Gymnasium und Dozentin an der ABK Stuttgart & der PH Ludwigsburg.
Dr. Matthias Henkel ist Inhaber der Agentur Embassy of Culture in Berlin, Präsident des Internationalen Komitees MPR im Museumsrat ICOM, Gastprofessor für Audience Development an der Central Academy of Fine Arts, Beijing/China und der Donau-Universität Krems.
Johannes Vogt ist Ausstellungsgestalter und Teilhaber der Agentur Schwerdtfeger & Vogt, die einen besonderen Fokus auf Vermittlung und Erlebnis legt.
Schon das Wort museumNEUdenken verunsichert.... denn wir schreiben es zusammen – dadurch wird daraus ein neues Verb, eine neue Herangehensweise. Deshalb ist Diversität Pflicht; Transdisziplinärität das Mittel der Wahl und Polyperspektivität das Ziel.
Noura Dirani
Als Referentin für transkulturelle Methodik arbeitet Noura Dirani an der Neukonzeption des Japanische Palais und entwickelt epochen- und genreübergreifende Ausstellungsformate mit einem transkulturellen Ansatz. Ein wesentlicher Aspekt ihrer Arbeit besteht in der Entwicklung neuer musealer Formate, die sich durch Multiperspektive und Multikuratorenschaft sowie einen nachhaltigen Umgang mit der Natur auszeichnen. Mittels der Schaffung „sozialer Räume“ und des aktiven Einbezugs des Publikums forscht sie zur Zukunft der Institution Museum. Noura Dirani promoviert bei Prof. Monica Juneja am Lehrstuhl für Globale Kunstgeschichte (Heidelberg Centre for Transcultural Studies) zum Thema „Das transkulturelle Museum“.