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Taschenlampe im Auto: Maschinenbau-Studierende planen fiktiven Produktionsstandort

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Fakultät für Technik: Kooperationsprojekt mit der PREFAG Carl Rivoir GmbH & Co. KG

Maximilian Vogt studiert Maschinenbau an der Fakultät für Technik – im Rahmen des Seminars Produktionstechnik war er zuständig für die Projektleitung: „Die Herausforderung im Seminar bestand neben dem Verknüpfen bisher erlernter Studieninhalte darin, sich innerhalb kürzester Zeit in komplexe, komplett neue Aufgabenstellungen einzuarbeiten. Somit hat es in optimaler Weise diese, einen guten Ingenieur auszeichnende, Fähigkeit vermittelt.“

Zum aktuellen Ende des Sommersemesters 2020 haben Studierende der Fakultät für Technik der Hochschule Pforzheim den erfolgreichen Abschluss einer besonderen Projektarbeit präsentiert. Im Rahmen des Seminars Produktionstechnik überzeugten die angehenden Ingenieurinnen und Ingenieure nicht nur ihren Professor, Dr.-Ing. Reiner Bührer, sondern auch die PREFAG Carl Rivoir GmbH & Co. KG von ihren Ergebnissen. Für das Präzisionstechnik-Unternehmen aus Walzbachtal erstellten die Sechstsemester des Bachelorstudiengangs „Maschinenbau/Produktionstechnik und -management“ die komplette Planung eines Produktionsstandortes für die Taschenlampe „XLIGHT I“ der fiktiven Firma „XLight GmbH“. Sie erstellten ein Fabriklayout, ein Produktions- und Montagekonzept und erarbeiteten ein Qualitätssicherungskonzept für die Serienfertigung der Taschenlampe in verschiedenen Stückzahlen. „Die Aufgabenstellungen an die Studierenden entsprechen den realen Anforderungen unseres Arbeitsalltags. Wir profitieren im Rahmen von Projekten wie diesen Semester für Semester vom Austausch mit der Hochschule: Die Ideen und wissenschaftlichen Ansätze der jungen Menschen bringen frischen Wind und neue Erkenntnisse“, so Dipl.-Ing. (FH) Thomas Neumann, Leiter des PREFAG-Vertriebsprojektmanagements, der die studentischen Gruppenarbeiten – als externer Berater –  mit betreute.

In Anbetracht der aktuellen Ausnahmesituation haben die Studierenden auch die Vorzüge und Schwierigkeiten der digitalen Arbeitswelt kennengelernt: „Zum einen die Flexibilität und Planbarkeit bedingt durch den Wegfall der Anreise, allerdings auch die Nebeneffekte, dass wir an einem arbeitsfreien Tag ein Ad-hoc-Meeting hatten, um ein Kernthema abzustimmen. Später werden die Studierenden das bei internationalen Projekten mit Kunden in anderen Zeitzonen oder anderen Feiertagen auch handhaben müssen“, so Thomas Neumann. Die erstmalige Durchführung des Seminars im Online-Format tat den Arbeitsergebnissen keinen Abbruch – im Gegenteil: So gelang es den Studierenden unter anderem, die Herstellungskosten für die Taschenlampe von anfänglich kalkulierten 8,30 Euro auf 3,57 Euro um 230 Prozent zu reduzieren. „Ein rentabler Businessplan der fiktiven Firma ist das Ergebnis mühevoller, wochenlanger Arbeit und zahlreicher Diskussionen“, so Reiner Bührer.

Professor Dr.-Ing. Reiner Bührer.

Im Rahmen des Seminars Produktionstechnik bearbeiten Maschinenbau-Studierende in Kleingruppen, die jeweils Unternehmensabteilungen repräsentieren, ein gemeinsames Thema. Wissenschaftlich betreut werden sie von ihren Professoren, die praxisnahe Anleitung erfolgt durch Unternehmensvertreter. „Die Bearbeitung aktueller komplexer Aufgaben- und Problemstellungen macht unsere Studierenden fit für den spannenden Berufsalltag des Ingenieurs. Wir vermitteln ihnen die gelebte industrienahe Praxis sowie die Liebe zum Tun“, so der gelernte Werkzeugmacher Reiner Bührer. „Hier erfahren sie, wie komplex die Verzahnung von Technik, Planung und Organisation ist. Kurz vor Abschluss ihres Bachelorstudiums haben sie hier die Aufgabe und Chance zugleich, alles im Studium Gelernte, wie beispielsweise Entwicklung, Qualitätsmanagement oder Fabrikplanung in Zusammenhang zu bringen und anzuwenden. Die Lehrveranstaltung fördert die Selbstständigkeit, die Kreativität sowie die soziale und fachliche Kompetenz“, so Reiner Bührer.

Hintergrund: Maschinenbau
Im Fachbereich Maschinenbau an der Pforzheimer Fakultät für Technik studieren etwa 580 Studierende in Bachelor- und Masterstudiengängen. Enge Kooperationen mit regionalen und international agierenden Unternehmen gewährleisten den Pforzheimer Studierenden eine Ingenieurausbildung, die die steigenden Anforderungen des global orientierten Arbeitsmarktes erfüllt. Im Fokus des anwendungsbezogenen Studiums stehen die Kernprozesse jedes produzierenden Unternehmens: Produktentwicklung und Produktionsprozess. Im Rahmen realitätsnaher Projektstudien erarbeiten Studierende aller Semester in kleinen Teams selbstständig vollständige Prozessketten: von der Produktidee über Konstruktion und Fertigung bis hin zur Markteinführung. Die Studierenden lernen zunächst Geräte, Baugruppen und Maschinenelemente konstruktiv und produktionstechnisch zu analysieren. Im weiteren Verlauf des Studiums folgen eigene Entwicklungs- und Konstruktionsarbeiten, abschließend komplexe Fallstudien zur Produktentwicklung, Produktionsplanung oder Systementwicklungen bis hin zu kompletten Fabriken. Maschinenbauingenieure sind in allen Bereichen der Forschung, Projektierung, Planung, Entwicklung, Konstruktion und Produktion sowie im Consulting, der Montage und Inbetriebnahme von Maschinen und ganzen Produktionsanlagen tätig.
 

Weitere Informationen:
https://www.hs-pforzheim.de/profile/reinerbuehrer/

https://engineeringpf.hs-pforzheim.de/bachelor/maschinenbau/