Am Montag, den 8. Mai 2023 war Felix Braun, Leiter der Universalschlichtungsstelle des Bundes auf Einladung von Prof. Dr. Simone Harriehausen, Studiengang Wirtschaftsrecht, als Gast an der Hochschule Pforzheim. Im gut besetzten Vorlesungssaal erläuterte er den aufmerksamen Zuhörern wie ein Verbraucherschlichtungsverfahren vor der Universalschlichtungsstelle abläuft und welche Chancen und Vorteile es den Teilnehmern im Vergleich zu einem Gerichtsverfahren bietet. „Vor der Universalschlichtungsstelle und den weiteren 27 Verbraucherschlichtungsstellen werden vor allem solche Ansprüche geltend gemacht, die aufgrund ihres relativ geringen Streitwertes bei Gericht erst gar nicht eingeklagt würden. Schlichtungsverfahren stellen daher als Streitbeilegungsverfahren neben der Gerichtsbarkeit eine eigenständige wichtige Institution dar und tragen wesentlich zur Konfliktbewältigung zwischen Verbrauchern und Unternehmern bei“, erklärte der gelernte Jurist. Ein großer Vorteil für die Verfahrensbeteiligten sei hierbei, dass das Verfahren über einen Antrag im Internet anhängig gemacht werden könne, die Kommunikation schriftlich erfolge und die Verfahrensdauer im Vergleich zu einem Gerichtsverfahren gering sei. Trotzdem würden die Verfahrensbeteiligten einen schriftlichen Schlichtungsspruch mit ausführlicher rechtlicher Einschätzung und Begründung erhalten. Für den Verbraucher sei die Teilnahme am Verfahren völlig kostenlos, für den beteiligten Unternehmer deutlich kostengünstiger als ein Gerichtsverfahren. Felix Braun bedauerte, dass trotz dieses niedrigschwelligen Zugangs zum Recht das Verbraucherschlichtungsverfahren immer noch relativ unbekannt in der Gesellschaft sei und forderte die Studenten auf, Schlichtungsangebote in Falle eines Konfliktes einmal selbst auszuprobieren.