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HfG Ulm: Ausstellungsfieber

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Eine Kooperation mit dem HEED 01 Mai - 30 Sep

Die Ausstellung „HfG Ulm: Ausstellungsfieber“ bildet den Abschluss des von der VolkswagenStiftung geförderten vierjährigen Forschungsprojekts „Gestaltung ausstellen. Die Sichtbarkeit der HfG Ulm“, das vom HfG-Archiv Ulm, von der Hochschule Pforzheim und der Folkwang Universität der Künste Essen gemeinsam getragen wird. Mit dieser Ausstellung widmet sich das HfG-Archiv dem Zusammenhang von Design und Ausstellungen. Die Präsentation ermöglicht einen neuen Blick auf die Designhochschule im internationalen Kontext. Im Mittelpunkt steht erstmals die Ausstellungstätigkeit der Hochschule, die wesentlich zu ihrer weltweiten Wahrnehmung beitrug.

Die zahlreichen Schul- und Auftragsausstellungen, die zwischen 1953 und 1968 von der HfG konzipiert und im In- und Ausland präsentiert wurden, finden besondere Beachtung. Unveröffentlichte Quellentexte und historisches Material, darunter Ausstellungsstände, Systementwürfe sowie Fotografien, veranschaulichen die Entwurfs- und Ausstellungspraxis der HfGOtl Aicher spielte dabei in Theorie und Praxis eine maßgebliche Rolle. Besucher*innen sehen sich zurückversetzt in die 1950er und 60er Jahre, die Zeit eines grassierenden „Ausstellungsfiebers“, wie ein Zeitgenosse kommentierte. Nahezu jeder Bereich des alltäglichen Lebens wurde gestaltet und in Ausstellungen und auf Messen vorgestellt. Zu diesem Ausstellungsfieber trug die HfG wesentlich bei. Die Präsentation stellt diesen Anteil an der weltweiten Entwicklung erstmalig in den Fokus.

Als eine der einflussreichsten Gestaltungshochschulen des 20. Jahrhunderts war die HfG Wegbereiterin für das heutige Verständnis von Design als interdisziplinärer Praxis. Ihre Vorstellung von demokratischer Gestaltung, die sich im sogenannten „ulmer modell“. manifestiert, trägt die HfG über zahlreiche Ausstellungen in die Welt. Sie nutzte hochschulinterne Ausstellungen und Messeauftritte für große Firmen wie Braun, BASF oder SONOR als Experimentierfeld, um Ausstellungssysteme zu konstruieren und zu testen. Industriell gefertigte Messe- und Ausstellungssysteme etablierten sich in den 1960er Jahren zum Standard, die Ausstellungen der HfG tragen einen wichtigen Teil zu dieser Entwicklung bei.

Neben der Ausstellung, die am 30.4. im Rahmen eines Online-Events eröffnet wird, gibt es auch ein interessantes Begleitprogramm mit bspw. (Kurator:innen-)Führungen, Fachvorträgen oder einer Kulturnacht. Weitere Infos finden sich im Ausstellungs-Flyer oder auf der Website des HfG Archiv.

 

Kuratorisches Team: Viktoria Heinrich M.A. (Leitung), Christopher Haaf, Linus Rapp
Gestaltung: Studio Erika, Kempten
Projektleitung: Prof. Dr. Thomas Hensel (Hochschule Pforzheim), Dr. Martin Mäntele (HfG-Archiv/Museum Ulm), Prof. Dr. Steffen Siegel (Folkwang Universität der Künste Essen)