HS PF
EN

Kooperation zum 10-jährigen Bestehen der Goldschmiede Zeitung

News

Vom Logo zum Schmuck

Dr. Christian Jürgens (Untitled Verlag), Laura Stachon, Johanna Seibert, Nora Kirschmeier und Professorin Christine Lüdeke bei der Präsentation. Foto: Harald Koch

Was auf den ersten Eindruck einfach erschien, wurde zu einer spannenden Auseinandersetzung: Die Goldschmiede Zeitung hat im Februar ein neues Logo lanciert und den Studiengang Schmuck der Hochschule Pforzheim eingeladen, zu dieser neuen Gestaltung passenden Schmuck zu entwickeln. Es galt die Frage zu beantworten, welche die gemeinsamen Essenzen von Logo und Schmuck sind. Am Montag, 15. Juli 2019, präsentierten Vertreter des Verlags sowie die Studentinnen ihre Entwürfe bei einem Empfang in Pforzheim.

Ein Logo und ein Schmuckstück haben viele Gemeinsamkeiten. „Beide vermitteln über ihre Formsprache bestimmte Werte, Haltungen und Kulturen“, sagte Professorin Christine Lüdeke aus dem Studiengang bei der Präsentation. Gemeinsam mit dem Verlag Untitled, der die Goldschmiede Zeitung herausbringt, ist ein Diskurs auf anderer Ebene entstanden, was Schmuck bedeutet. Alle drei Studentinnen zerlegten das neue Logo digital in Einzelteile und kamen in der Folge auf drei ganz unterschiedliche Entwürfe. Johanna Seibert, Studentin im vierten Semester, gestaltete eine Kette und einen Ohrring. Am originalen Logo fiel ihr besonders auf, dass die Buchstaben G und Z an einer Stelle verbunden sind, an einer anderen Stelle sogar überlappen. „Das erinnerte mich an ineinandergreifende Elemente einer Kette.“ Erst auf den zweiten Blick ist zu erkennen, dass die einzelnen Kettenglieder die Buchstaben G und Z verkörpern, die sich fließend aneinanderfügen. Mit Plexiglas arbeitete Laura Stachon, die im sechsten Semester studiert. Sie konzentrierte sich auf die Trennungs- und Verbindungspunkte, die das neue GZ-Logo aufweist. Ganz abstrahiert fügen sich die Formen zu einem Ohrring, der mit einem Steckprinzip am Ohr hält.

Nora Kirschmeiers „Braceletters“, ein Wortspiel aus den englischen Begriffen für Armreif und Buchstaben, konzentrieren sich auf die eigentliche Form von G und Z. „Die bauchige Innenseite des G inspirierte mich zunächst zu einem Armreif, der sich angenehm an den Arm anschmiegen würde und mit dem Z verschlossen werden könnte. Dann aber habe ich das Spiel fortgeführt, viele Buchstaben aneinandergereiht, sie an den Kanten verbunden und zu einem runden Armreif gebogen“, beschrieb Nora Kirschmeier ihren Arbeitsprozess. Für ihre „Braceletters“ forcierte sie die Abstraktion bewusst, indem sie das neue GZ-Logo vielseitig spiegelte und neu verband.

Alle Arbeiten werden in der Jubiläumsausgabe der Goldschmiede Zeitung vorgestellt. Dr. Christian Jürgens, Geschäftsführer des Verlags Untitled, will mit dieser Ausgabe „Zukunft“ einen Ausblick geben: „Früher gab es den Dreiklang ‚alt – Veränderung – neu’. Heute ist Veränderung der einzige Zustand“, sagte er bei der Begrüßung. Das Heft versammle viele Themen, die die Branche beschäftige, Nachhaltigkeit in der Produktion oder digitales Arbeiten seien nur einige Stichworte. Auch die Arbeit der Studierenden gebe dem Schmuck die Relevanz zurück, die er einmal hatte. Das Pforzheimer Design-Projekt wurde ebenfalls in der Schuck- und Edelsteinstadt Idar-Oberstein vorgestellt.