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Das STUDIUM GENERALE

Wir bedanken uns für Ihr Interesse am Studium Generale und freuen uns, Sie ab dem 17. April im Sommersemester wieder persönlich begrüßen zu dürfen. Sie möchten keine Informationen verpassen? Dann nehmen wir Sie gerne in unseren Newsletter auf - eine kurze Mail an studium-generale(at)hs-pforzheim(dot)de genügt!

Mit den besten Grüßen
Ihr STUDIUM GENERALE TEAM
Prof. Dr. Frauke Sander & Prof. Dr. Nadine Walter

 

„Lebensentwürfe im Umbruch? Ergebnisse der Vermächtnisstudie 2023 von DIE ZEIT, infas und WZB“

Mittwoch, 8. Mai 2024, 19 Uhr

Wie wichtig sind den Deutschen ihre Kinder? Welchen Wert hat Arbeit für uns? Wie beurteilen Männer und Frauen ihre Rollen in Arbeitswelt und Familienalltag? Und wie könnten sich diese Wünsche, Werte und Erwartungen in Zukunft verändern?

Die Vermächtnis-Studie versteht sich als Seismograf gesellschaftlicher Entwicklungen in allen Lebensbereichen – wie Arbeit, Wohnen, Liebe, Gesundheit, Kommunikation, Besitz. 2015 wurde sie zum ersten Mal durchgeführt. Mit Ausdauer, frischem Blick, bohrenden Fragen und neuen Methoden nahm die aktuelle Studie 2023 insbesondere die Themen Familie, Arbeitswelt und Geschlechterrollen in den Fokus.

Ziel war es, Veränderungen in diesen zentralen Lebensbereichen offenzulegen: die Studie analysiert das Verhältnis zwischen den Geschlechtern, um heimliche Hürden für die Gleichstellung zu finden. Sie geht Trends in Familienmodellen nach, um zu verstehen, warum es uns Deutschen so viel weniger wichtig ist, Kinder zu haben. Und untersucht die Polarisierung unserer Arbeitswelt, in der post-Corona-Trends im Hinblick auf Abwechslung, Homeoffice und Autonomie längst nicht allen Bevölkerungsgruppen gleichermaßen zu Gute kommen. Welche z.T. überraschenden Ergebnisse diese vierte Welle der repräsentativen Vermächtnis-Studie von WZB, der ZEIT und infas offenlegt, wird uns Doris Hess an diesem Abend vorstellen.

Doris Hess, Foto: Privat.

Doris Hess ist Diplom-Soziologin und hat am renommierten Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin gearbeitet, bevor sie in den 80er Jahren zum Bonner infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft kam. Dort leitet sie heute den Geschäftsbereich Sozialforschung und ist u.a. für die große Vermächtnisstudie verantwortlich, welche DIE ZEIT, infas und WZB gemeinsam initiiert haben. Über 4.200 Menschen in Deutschland sind für die 4. Welle dieser repräsentativen Studie sehr ausführlich dazu befragt worden, wie sie sich ihre Zukunft vorstellen.

Südwestdeutsches Kammerorchester. Foto: Wolfgang Schmidt Ammerbuch

CAMPUS CLASSIC CONCERT „IN DER NATUR”, 19 Uhr
mit Werken von Arthur Honegger, Edvard Grieg, Gerald Finzi, Peter Warlock und Benjamin Britten
 

Das Studium Generale endet im Sommersemester wieder besonders stimmungsvoll. Wie in den vergangenen zwei Jahren laden die Hochschule Pforzheim und ihr Förderverein (fav) zu einem musikalischen Ausklang – dem dritten Campus Classic Concert – ein. Am 19. Juni wird das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim mit seinem Chefdirigenten Douglas Bostock ab 19 Uhr im Audimax der Hochschule zu Gast sein und uns mit Werken von Arthur Honegger, Edvard Grieg, Gerald Finzi, Peter Warlock und Benjamin Britten zu einem musikalischen Ausflug in die Natur einladen.

Das mit Musikern aus sieben Nationen besetzte Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim ist eines der ganz wenigen Full-time-Kammerorchester Europas. 1950 von Friedrich Tilegant gegründet, fand das Ensemble rasch internationale Anerkennung und war bald bei den Festspielen in Salzburg, Luzern und Leipzig und auf weltweiten Konzertreisen mit musikalischen Größen wie Maurice André, Dietrich Fischer-Dieskau und Yehudi Menuhin zu hören. Auch heute arbeitet es mit international bekannten Solisten und Partnern wie Nigel Kennedy, Andrea Bocelli, Christian Tetzlaff, Lars Vogt, Giora Feidman, Senta Berger oder Iris Berben zusammen und  war mit ihnen in ganz Europa (Prager Frühling, Schleswig-Holstein-Musikfestival, Schwetzinger Festspiele, Festival Euro Mediterraneo Rom, OsterKlang Wien), in den USA und Japan zu Gast.

Auf seinem Erfolgsweg hat das Orchester etwa 300 Schallplatten und CDs eingespielt. Mit Beginn der Konzertsaison 2019/20 übernahm der britische Dirigent Douglas Bostock die künstlerische Leitung und prägt und entwickelt seither Klang, Stilistik und Programmatik des Ensembles weiter.

 

 

Diese Vorträge fanden in diesem Wintersemester statt:

„Urbane Zukunftskunst: Wie sich Städte nachhaltig gestalten lassen“

Mittwoch, 24. April, 19 Uhr

Städte stehen vor signifikanten Transformationsprozessen in den Bereichen Energie, Verkehr, Infrastruktur und Industrie. Wie gelingt es, diese zu meistern und zeitgleich sicherzustellen, dass Zukunftsthemen wie Nachhaltigkeit und Klimaschutz nicht unter die Räder kommen? 

Uwe Schneidewind macht deutlich, dass es dafür Zukunftskünstlerinnen und Zukunftskünstler braucht, die mit vielfältigen politischen, ökonomischen und administrativen Herausforderungen umzugehen wissen. Als Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal gestaltet er mit Akteuren in der Stadt Zukunftsprojekte, wie die eines klimaneutralen Wuppertal 2035 oder die Vision, Wuppertal zum Herz eines Circular Valley zu machen, d.h. zu einem zentralen Hub für Kreislaufwirtschaftslösungen.

Auch wenn jede Stadt spezifische Herausforderungen hat, zeigt er auf, wie Erfahrungen aus der Schwebebahnstadt Wuppertal sich auch für andere Städte nutzen lassen.

Den Vernunftbegabten zuhören

News

Professor Dr. Julian Nida-Rümelin sorgt sich im Studium Generale um die Demokratie

Julian Nida-Rümelin eröffnete das Studium Generale im Sommersemester 2024 mit seinem Vortrag zum Thema „Cancel Culture“. Foto: Axel Grehl

Julian Nida-Rümelin präsentiert sich dem Publikum im Audimax der Hochschule Pforzheim als facettenreicher Feingeist. Er spricht als Philosoph, als politischer Redner und nicht zuletzt als Mensch und hinterlässt im vollen Saal bleibenden Eindruck. Wieder einmal hat das Studium Generale ein fettes Ausrufezeichen gesetzt. Wieder einmal haben die wissenschaftlichen Leiterinnen Gespür für drängende Fragen unserer Zeit – Antworten und Erläuterungen hat Nida-Rümelin im Gepäck. Denn der Titel seines Vortrags, „Cancel Culture – Ende der Aufklärung?“, gleichermaßen der Titel seines neuesten Buchs, beschreibt ein vieldiskutiertes Phänomen und ist zugleich herausfordernd in Bezug auf das Aushalten unterschiedlicher Meinungen. Genau das, so Nida-Rümelin, zeichne die demokratische Gesellschaft aus: diverse unterschiedliche Meinungen zuzulassen, ohne auszugrenzen. Er versteht seinen Ansatz als Plädoyer für eigenständiges Denken.
 

Nida-Rümelin weiß, wovon er spricht. Als Philosoph, vielbeachteter Autor, Professor und ehemaliger Kultur-Staatsminister, war sein ganzes Leben von Diskursen geprägt. Da, wo Diskurs nicht zugelassen werde, weil einzelne Meinungen nicht zugelassen würden, könne man das Phänomen der „Cancel Culture“ beobachten. Ein Reizwort für viele: Die einen praktizierten sie, wiesen aber jede Beschränkung anderer Meinungen dadurch zurück, da Zensur etwas sei, das nur Staaten anwenden würden. Die anderen, oftmals Konservative, kritisieren „Cancel Culture“ als eine Art „Sprachpolizei des linken Mainstreams“, so der Autor.

 

Er selbst, Mitglied des Deutschen Ethikrats, setzt auf die Werte des Humanismus, um Demokratie zu erhalten, denn genau das liege ihm am Herzen. Dazu gehört, dass man mit fast jedem rede. „Nur mit Neofaschisten diskutiere ich nicht“, betont er „denn hier sind die grundlegenden Gemeinsamkeiten, die im Grundgesetz verankert sind, nicht mehr gegeben“. Ansonsten ist die Offenheit, sich mit anderen Meinungen auseinanderzusetzen, der Schlüssel zum Erhalt unserer Gesellschaftsform. „Die Demokratie als Staatsform ist weltweit in einer Krise. Das bereitet mir große Sorge“, sagt Nida-Rümelin. Trotzdem glaubt er an die politische Urteilskraft der Bürger*innen – und deshalb müsse man keine Meinungen vor diesen fernhalten.
 

Die Verteidigung von Humanismus und Aufklärung gegen Intoleranz und das Unterdrücken anderer Meinungen sieht er als persönliche Aufgabe. Auch dass er den Menschen offensichtlich für ausreichend vernunftbegabt hält, um die Brandmauer gegen Rechtsextremismus aufrechtzuerhalten, die er noch intakt sieht, macht sein Vortrag deutlich. Sein Lohn: sehr langer und lauter Beifall vonseiten des Publikums. Die zahlreichen Fragen im Anschluss zeigen, dass das Thema die Gemüter erregt und bisweilen spaltet. Zum friedlichen Ende gehört, ganz gemäß Nida-Rümelins Ansatz, dass sich alle ausreden lassen und zuhören an diesem Abend.

Der renommierte Philosophieprofessor Julian Nida-Rümelin wurde von den Professorinnen Dr. Frauke Sander und Dr. Christa Wehner sowie dem Hochschulrektor Professor Dr. Ulrich Jautz herzlich begrüßt. Foto: Axel Grehl

Aufzeichnungen:

Historie des STUDIUM GENERALE

Seit 1985 lädt die Hochschule Pforzheim Studierende, Professoren, Mitarbeiter und interessierte Gäste aus der Stadt und der Region zu einem anspruchsvollen STUDIUM GENERALE-Programm ein. Die Referenten sind renommierte Wissenschaftler, Unternehmer, Politiker, Künstler und Menschen, die Außergewöhnliches geleistet haben. Hunderte von interessierten Zuhörern nutzen immer wieder die Chance zur Auseinandersetzung mit den unterschiedlichsten Themenfeldern, um ihren Horizont zu erweitern, Neues, Anregendes, manchmal auch Irritierendes zu erfahren und interessante Persönlichkeiten aus der Nähe zu erleben. Seit Oktober 2020 können alle Vorträge im Live-Stream über den YouTube-Kanal des STUDIUM GENERALE auch bequem von zu Hause aus oder von überall verfolgt und die Aufzeichnung noch etwa vier Wochen lang angeschaut werden. Sie alle sind herzlich eingeladen zum STUDIUM GENERALE an Ihrer Hochschule!

Die wissenschaftlichen Leiterinnen sind die Professorinnen Dr. Frauke Sander und Dr. Nadine Walter.

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Kontakt zum Studium Generale-Team

studium-generale(at)hs-pforzheim(dot)de